„Nacht der Bibliotheken“ in Wermelskirchen Großer Spaß beim Rätselraten
Wermelskirchen · In der Stadtbücherei fand am Freitagabend im Rahmen der „Nacht der Bibliotheken“ ein Pub-Quiz mit zum Teil ganz schön schwierigen Fragen statt. Moderiert wurde es von Quiz-Expertin Heike Ollesch.
Es ist ein sehr seltener Anblick. Am Freitagabend, es ist kurz vor halb acht Uhr, summt und brummt es in der Stadtbücherei Wermelskirchen. Es ist in ganz Nordrhein-Westfalen die „Nacht der Bibliotheken“.
In der Stadtbücherei in Wermelskirchen geht es an diesem Abend aber ums Raten. Heike Ollesch, Quiz-Liebhaberin mit bei Johannes B. Kerner in dessen ZDF-Samstagabendshow „Der Quiz-Champion“, hat zum großen Stadtbücherei-Pub-Quiz geladen. Der ganze untere Foyerbereich der Stadtbücherei ist mit über zehn Teams und kleinen Gruppen an Plastiktischen gefüllt, die Stimmung ist gut, offensichtlich haben die Teilnehmer große Lust auf Quiz.
Zuerst berichtet Büchereileiterin Kathrin Ludwig noch über den Hintergrund des Abends. „Die Häuser in NRW – und übrigens erstmals auch in Baden-Württemberg, Saarland und Schleswig-Holstein sowie in Südtirol, Flandern und Dänemark – sind teilweise bis spät in die Nacht geöffnet. Mal sehen, wie lange wir hier heute aushalten werden“, sagt sie. Wenn man in die erwartungsvollen Gesichter an den Tischen blickt – es wird an diesem Abend bestimmt spät werden. Eine Sache sei ihr noch wichtig, betont die Büchereileiterin: „Grenzen behindern und schränken ein – die Büchereien reißen diese Grenzen ein. Auch so ist das diesjährige Motto zu lesen“, sagt Kathrin Ludwig.
Dann aber übernimmt Heike Ollesch das Zepter für den Stadtbücherei-Pub-Quiz-Abend. Und man merkt ihr an, dass sie sich in dieser Rolle pudelwohl fühlt. „Ich freu mich wahnsinnig darüber, dass heute Abend so viele Menschen gekommen sind. Zum Aufwärmen gibt es ein Buchstabenrätsel zum Lösen, dann geht es aber auch schon mit drei Runden zu je zwölf Multiple-Choice-Fragen los“, sagt sie. Beim Buchstabenrätsel müssen diese so zusammengefügt werden, dass drei Personen mit dem gleichen beruflichen Hintergrund herauskommen. Gar nicht so einfach, denn es werden Vor- und Nachnamen gesucht, und nachdem „Joachim Löw“ als einer der drei geklärt ist, weiß man auch, dass es um Fußballtrainer geht.
An einem der Tische sitzen zwei Ehepaare. „Eigentlich sollten wir zu fünft sein, aber unsere fünfte Teilnehmerin ist leider krank“, sagt Gertraud Liebig. Da sich die Gruppen vor Quiz-Beginn noch Namen geben müssen, haben sie sich ganz einfach „Die Gruppe ohne Ulla“ genannt. Gertraud Liebig ist zusammen mit ihrem Mann Reinhard gekommen, die anderen beiden Gruppenmitglieder sind Gabriele und Manfred van Wahden. Alle vier lachen schon, bevor die ersten Fragen überhaupt gestellt werden. Da wissen sie auch noch nicht, dass es zum Teil ganz schön schwere Kaliber sind, die sich Heike Ollesch da ausgedacht haIt. Denn natürlich, man muss es eigentlich kaum erwähnen, ist googlen trotz kostenlosen WLANs in der Bücherei nicht erlaubt.
Stellenweise fühlt man sich fast wie bei „Wer wird Millionär?“ – auch wenn den Gewinnern keine Million winkt und jeder Teilnehmer am Ende eine Kleinigkeit bekommt. „Welche Endung kommt bei den 80 deutschen Großstädten am häufigsten vor – -burg, -heim, -stadt oder -dorf?“ ist eine der Fragen, bei denen man sich das Smartphone sehnlich herbeiwünscht, denn wer hätte aus dem Stegreif und ohne zu raten gewusst, dass es die Endung -burg ist? Leichter dürfte da eigentlich die sehr regionale Einstiegsfrage gewesen sein, das wievieljährige Stadtjubiläum Wermelskirchen in diesem Jahr feiert. Doch hier scheiden sich bei der „Gruppe ohne Ulla“ deutlich die Geister. Der unabhängigen Stimme eines Beisitzers wird jedenfalls nicht wirklich Glauben geschenkt, dass es natürlich 150 Jahre sein müssen.
Aber es geht ja auch um den Spaß an der Sache. „Wir sind ein lustiges Völkchen, keine Frage“, sagt Gabriele van Wahden, ihr Mann ergänzt: „Es macht auf jeden Fall viel Spaß. Es ist auch sehr schön, sich wieder einmal mit Freunden zu treffen“, sagt er. Dabei seien sie alle Neulinge beim Thema Pub-Quiz, wie Gertraud Liebig zugibt. „Ich kenne das aber von unseren Kindern, die haben das während des Studiums oft gespielt. Aber als ich die Ankündigung hierfür gesehen habe, habe ich sofort an Gabriele und Manfred gedacht und uns angemeldet“, erklärt sie.