In Wermelskirchen Großer Betrieb bei Kreativmarkt in der Katt
Wermelskirchen · Rund 60 Aussteller und hunderte Gäste kamen in der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen miteinander ins Gespräch. Und es wurde auch ordentlich gekauft.
Mechthild Stamm und Tochter Martha berühren vorsichtig die kleinen Fische aus Raysin. „Die wären doch schön für die Tischdekoration bei der Konfirmation“, stellt Mechthild Stamm fest. Gut gelaunt legen die beiden einige Fische in den kleinen Einkaufskarton. Dazu gesellen sich noch Vasen und Kerzen. „Super, das hätten wir heute gar nicht erwartet“, erzählt Mechthild Stamm. Stattdessen treten sie mit einer vollen Einkaufstasche den Heimweg an. So geht es am Sonntagmittag auch Isabella Schäfer und Anja Bartsch. Eigentlich wollten die beiden Besucherinnern aus Leichlingen und Solingen in der Kattwinkelschen Fabrik „nur mal gucken“. Aber dann begegneten sie den Figuren und Türkränzen aus Heu und konnten nicht wiederstehen.
Sehr zur Freude der Aussteller, die am Sonntag zum vorösterlichen Katt Kreativmarkt gekommen sind. „Es läuft richtig gut“, sagt Andrea Biyda, die mit ihren kreativen Werken aus Leverkusen zum ersten Mal in der Katt angereist ist. Im ersten Moment habe sie einen kleinen Schreck bekommen, als sie gesehen habe, dass auch noch andere Aussteller Kerzen und Kunstwerke aus Raysin im Gepäck hatten. „Aber jeder gibt ja auch etwas von sich selbst in seine Arbeit“, sagt Andrea Biyda, „und dadurch unterscheiden wir uns ganz gut.“ Das wüssten auch die Besucher zu schätzen. Zum ersten Mal dabei ist auch Lena Aust, die sich hinter dem Ladentisch mit allerlei schmucken Stücken aus der Näh- und Handarbeitsstube ein bisschen Zeit fürs Häkeln nimmt. „Langsam läuft es an“, befindet sie am Mittag.
Das bestätigt auch Barbara Seidel vom Organisationsteam. „Jetzt wird es richtig voll“, stellt sie beim Blick auf die Uhr fest. Kurz vor Mittag drängeln sich die Besucher auf dem Kreativmarkt. Wieviel Kauffreude sie mitbringen? „Die einen mehr, die anderen weniger“, sagt Barbara Seidel. Und so gebe es auch Aussteller, die schon nach der ersten Stunde ganz zufrieden seien, während andere noch wenig verkauft hätten. Denn längst nicht alle Besucher geben beim Markt auch Geld aus. Viele sammeln auch Ideen für die eigene Bastelstube. Eine ungewöhnliche Idee hat zum Beispiel Petra Wilden im Gepäck: Sie verwandelt Uhrwerke in Schmuck. „Als mein Vater damals starb hinterließ er uns einen riesigen Berg Uhren“, erzählt die Hobbykünstlerin aus Gummersbach. Inzwischen zerlegt sie die Uhren in ihre Einzelteile und verwandelt sie in Kunst. „Mit Doppelbrille, Vergrößerungsglas, viel Licht und manchmal einem Schnäpschen für die ruhige Hand“, erzählt sie und lacht. Ungewöhnliche Kunstwerke hat am Sonntag auch Jan Isermann im Gepäck: „Upboarding“ nennt er sein Handwerk – bei dem alte Skateboards neues Leben erhalten und zu Stiften, Flaschenöffnern oder auch Nistkästen werden.
„Wir haben eine gute Mischung an Ausstellern“, befindet unterdessen Barbara Seidel. Es gebe viele, die jedes Jahr wiederkommen. „Und sie sind auch sehr gefragt“, weiß die Mitorganisatorin. So gebe es zum Beispiel immer Besucher, die die „Frau mit dem Heu“ suchen würden oder zielsicher den „Stand mit dem Schmuck“ ansteuern. Dazu würden sich jedes Jahr aber auch neue Aussteller gesellen. „Und sie bringen auch wieder neue Ideen mit“, sagt Barbara Seidel, „damit wird der Markt auch zum Spiegel aktueller Trends.“