Deutsches Rotes Kreuz in Wermelskirchen Große Solidarität beim Blutspenden

Wermelskirchen · Die Wermelskirchener wissen, wie nötig Spenderblut ist. Deswegen kommen auch in Zeiten von Corona viele Menschen zu den Blutspendeterminen des Deutschen Roten Kreuzes. Viele Maßnahmen sollen größte Sicherheit garantieren.

 Aufgrund der Corona-Pandemie durfte immer nur eine Person das Bürgerzentrum betreten. Entsprechend lang war die Einlass-Schlange. Jörg Kaiser nimmt hier bei Armin Himmelrath Blut ab.

Aufgrund der Corona-Pandemie durfte immer nur eine Person das Bürgerzentrum betreten. Entsprechend lang war die Einlass-Schlange. Jörg Kaiser nimmt hier bei Armin Himmelrath Blut ab.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Auch in Zeiten von Corona werden Blutspenden benötigt. Zwar nicht unbedingt wegen der Erkrankten, außerdem verschieben die Krankenhäuser planbare Operationen nach Möglichkeit. „Aber dennoch sind Blutspenden auch in Zeiten von Corona alternativlos“, sagt Stephan David Küpper, Pressesprecher des DRK-Blutspendediensts West. „Vor allem chronisch kranke Menschen und Krebspatienten sind auch in der Zeit des Coronavirus auf Spenden angewiesen.“

Umso schöner, dass auch am sonnig-kalten Dienstagnachmittag der Andrang beim Blutspendetermin im Bürgerhaus groß ist, wie Koordinatorin Birgit Baust sagt. „Unsere Termine laufen derzeit grundsätzlich sehr gut, aber auch in Zeiten von Kontaktsperren zur Viruseindämmung können wir uns nicht beklagen. Unsere Spender sind da, wenn wir sie brauchen“ Durch die Vorsichtsmaßnahmen zum Eindämmen des Virus hat sich aber das Procedere ein wenig geändert.

Der Blutspendedienst West hat dazu ein ganzes Maßnahmenbündel erlassen, erläutert Küpper. „Wir wollen das Blutspenden so sicher wie möglich machen, sowohl für die Spender als auch für die Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer.“ So bekommt jeder Spender schon im Empfangsbereich Fieber gemessen: Liegt die Temperatur über 37,5 Grad Celsius muss man wieder gehen. „Das Gebot der Stunde heißt: Abstand, Abstand, Abstand. Mindestens zwei Meter sollen eingehalten werden, deshalb wird auch bei Bedarf der Zugang reguliert“, sagt Küpper. Der obligatorische Eisenwert wird daher auch nicht mehr am Ohrläppchen gemessen, sondern an der Fingerkuppe, das Arztgespräch ist ausführlicher, und die Spenderbetten sind weiter auseinandergerückt. „Dadurch ist natürlich auch die Kapazität pro Raum etwas heruntergefahren“, sagt Küpper. Nicht zuletzt sind die Mitarbeiter mit direktem Kontakt zum Spender durch Mundschutz und an der Anmeldung durch ein Gesichtsschild aus Acrylglas geschützt.

In Sachen Abstand ist das Bürgerzentrum indes ideal, wie Birgit Baust sagt. „Hier können wir uns breit aufstellen.“ Die Stimmung unter den Spendern sei entspannt. „Die Leute haben Verständnis für die Maßnahmen. Unsere Spender sind großartig – und sie wissen auch, warum sie kommen“, sagt die Koordinatorin. Und auch die Mitarbeiter sind positiv gestimmt. „Klar ist da eine gewisse Anspannung, aber die Teams sind professionell und arbeiten mit großer Hilfsbereitschaft und auch Dankbarkeit für jede Spende“, sagt Birgit Baust.

Ältere Menschen über 60 Jahre sind sogenannte Risikogruppen. Das gilt natürlich auch für die ehrenamtlichen Helfer bei der DRK-Blutspende, die ja oft älteren Semesters sind. Auch hier geht man beim Blutspendedienst konsequente Wege. „Wir koordinieren das bei jedem Termin neu und sehen zu, dass die älteren Helfer nicht in direktem Kontakt mit dem Spender sind. Jede Hand zählt, auch die, die Kaffee kocht oder die Lunchpakete zusammenstellt“, sagt Küpper. Birgit Baust ergänzt: „Wir haben hier im Bürgerzentrum einige jüngere Helfer, die für unsere älteren Aktiven einspringen. Die bleiben dann zu Hause oder helfen im Hintergrund. Die Hilfsbereitschaft und Solidarität hier in Wermelskirchen ist wirklich enorm groß.“ Grundsätzlich sei das Spenden nicht gefährlicher als der Einkauf im Supermarkt: „Eher im Gegenteil. Wir gewährleisten sehr hohe Sicherheit“, betont Küpper.

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