Gottesdienste am Heiligen Abend in der Stadtkirche Festgottesdienst an Stationen erleben

Wermelskirchen · Die Evangelische Kirchengemeinde bereitet für den Heiligen Abend rund um die Stadtkirche besondere Gottesdienste vor – um auch in Coronazeiten eines der höchsten Feste feiern zu können.

 Unter dem großen Weihnachtsbaum in der Stadtkirche ziehen zum Heiligen Abend die Holzfiguren auf ihren Platz.  Foto: Volker Lubinetzki

Unter dem großen Weihnachtsbaum in der Stadtkirche ziehen zum Heiligen Abend die Holzfiguren auf ihren Platz. Foto: Volker Lubinetzki

Foto: Volker Lubinetzki

Es soll ein Fest werden – trotz Corona. Dafür sind die Pfarrer und Ehrenamtlichen der Evangelischen Kirchengemeinde im Einsatz. In kleinen Arbeitsgruppen entstehen derzeit neue Ideen für den Heiligen Abend: Dazu gehört der Stationen-Gottesdienst, der für Familien am Nachmittag des 24. Dezembers rund um die Stadtkirche gefeiert wird. Das Team der Familienkirche hat sich dazu gemeinsam mit den Pfarrerinnen Antje Hedke und Anke Schäfer und Vikarin Sarah Kannemann zusammengesetzt. Unterstützung gibt es auch vom Team des Kindergottesdienstes in Eipringhausen: Gemeinsam haben sie einen Gottesdienst auf die Beine gestellt, der bis zu 140 Menschen erreichen kann – verteilt über zwei Stunden. „Wir dürfen uns nichts vormachen: In diesem Jahr werden wir keine 1300 Gottesdienstbesucher empfangen können“, sagt Presbyterin Manuela Schulz vom Vorbereitungsteam. Aber trotzdem sollen Menschen die Möglichkeit haben, den Heiligen Abend zu feiern. Deswegen öffnen um 13.30 Uhr die Tore am Kirchhof für die erste Gruppe der Besucher – höchstens zwei Haushalte. Sieben Minuten später könne die zweite Gruppe ihren Weg beginnen. Sie könnten sich dann auf den geführten Weg über sieben Stationen machen und dabei den Festgottesdienst neu erleben.

Die Weihnachtsgeschichte wird im Laufe dieser Stationen ebenso lebendig wie Gebet, Musik und Segen. Das Team arbeitet mit einem besonderen Blick auf Familien und Kinder, aber selbstverständlich sei auch jeder willkommen, der Weihnachten auf diese Weise erleben wolle, betont das Vorbereitungsteam. Die Besucher sind an den Stationen nicht nur zum Zuhören, sondern auch zum Mitmachen eingeladen – mal kreativ, mal musikalisch unter freiem Himmel. Der Stationenlauf führt durch die Kirche mit offenen Türen und über den Kirchhof – im Einbahnstraßensystem. Eine dicke Jacke wird also empfohlen. Wer sich auf den Weg macht, verlässt den Kirchhof rund 50 Minuten später durch den Hinterausgang. Die letzte Kleingruppe kann um 15 Uhr starten. Abstandsregelungen werden durch die Gruppenbildung eingehalten, die Hygieneanforderungen sind hoch. Außerdem müssen sich Teilnehmer vorher über ein Onlinesystem für eine bestimme Uhrzeit anmelden und registrieren. „Der Gottesdienst soll nicht weniger festlich und atmosphärisch sein als sonst. Nur eben ganz anders“, sagt Vikarin Sarah Kannemann. Für Besucher, die in diesem Jahr in der Stadtkirche klassisch den Heiligen Abend verbringen wollen, lädt die Gemeinde zu zwei Gottesdiensten am Abend ein: Um 16.30 Uhr und um 18.30 Uhr können jeweils 60 Besucher in großem Abstand zueinander in der Stadtkirche Platz nehmen.

„Dafür wird noch ein Anmeldeverfahren entwickelt“, erklärt Pfarrer Volker Lubinetzki. Auch wer keinen Platz mehr in der Kirche bekommt, soll mitfeiern können. „Dann im heimischen Wohnzimmer“, sagt der Pfarrer. Denn beide Gottesdienste werden per Video live ins Internet übertragen – voraussichtlich auf Facebook und Youtube. Dafür arbeitet die Gemeinde mit einem professionellen Technikerteam zusammen, das nicht nur das entsprechende Licht, sondern auch mehrere Kameras in die Stadtkirche mitbringt. „Der Gottesdienst wird dann etwas kürzer sein und die Gemeinde darf nicht mitsingen, aber er wird die vertrauten Elemente enthalten“, erklärt Lubinetzki. Im ersten Gottesdienst sorgen Bläser des Posaunenchores für Musik, im zweiten ein Vokalensemble. Das Kindergottesdienst-Team in Eipringhausen steuert das erste Krippenspiel per Videoeinspielung bei, das zweite Stück übernehmen Mitglieder des Juniorchores. „Wir feiern Weihnachten“, sagt Lubinetzki, „auch in Zeiten von Corona“.

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