Goldschmiedemeister Udo-Ernst Zimmernann gibt sein Geschäft auf Mit 75 Jahren in den Ruhestand

Wermelskirchen · Zum Ende des Jahres beendet Goldschmiedemeister Udo-Ernst Zimmermann seine Selbstständigkeit. Seit 2001 gibt es das Geschäft an der Kölner Straße. Anfang der 80er Jahre gründete er an der Eich seine erste Goldschmiede.

 Mit einem Lötrohr und die Luftzufuhr vom Mund als Blasebalg lötet Goldschmied Udo Ernst Zimmermann einen Ring.

Mit einem Lötrohr und die Luftzufuhr vom Mund als Blasebalg lötet Goldschmied Udo Ernst Zimmermann einen Ring.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Ein Aufsteller in neongrün gibt bekannt: „Die Goldschmiede Udo-Ernst Zimmermann schließt zum 31.12.2018 aus Altersgründen“. Und mit aktuell 75 Jahren ist er ja auch schon weit über dem normalen Renteneintritt. „Eine Selbstständigkeit ist ja nicht nur ein Job, es ist das Leben und alles dreht sich um das Geschäft“, sagt Zimmermann. „Ich habe es freiwillig so gewählt, es war abwechslungsreich, es war schön und ich habe es gerne gemacht“, fasst er seine Arbeit zusammen.

Zimmermann stammt aus Hamm in Westfalen, absolvierte dort seine Ausbildung und legte 1968 seine Meisterprüfung als Goldschmied in Dortmund ab. „Damals musste man fünf Jahre als Geselle gearbeitet haben um die Meisterschule besuchen zu dürfen“. Sein Schwager lebte in Wermelskirchen und arbeitete bei der Schuhfabrik Flöring. So kam Zimmermann mit seiner Frau Heidemarie immer wieder zu Besuch nach Wermelskirchen.

„Zu dieser Zeit gab es noch keine Goldschmiede in der Stadt“, sagt Zimmermann. Er nutzte die Chance und eröffnete sein erstes Geschäft an der Eich, Nr.16 (heute am Kreisverkehr an den Bürgerhäusern / aktuell Ladenlokal mit thailändischer Massage). 1983 konnte er ein Haus gegenüber der Dabringhauser Straße erwerben. „Vorne an der Hauptstraße war ein kleines Haus mit Geschäft, dahinter ein Wohnhaus“, sagt Zimmermann und berichtet von Plänen, die heute wieder zum Vorschein kommen. „Damals war die Umgehungsstraße aktuell und parallel war eine Bahntrasse geplant“, erinnert er sich. Die Häuser mussten weichen als der Durchstich von der Dabringhauser Straße zur Dellmannstraße erfolgte. So erfolgte 2001 ein weiterer Umzug an den heutigen Standort in der Kölner Straße. „Damals wollte ich den Eingangsbereich etwas umbauen um kleine Schaufenster zu haben“, sagt Zimmermann. Das scheiterte am Denkmalschutz und war auch nicht tragisch, denn er hatte sich mit seiner Arbeit einen guten Namen gemacht und so funktionierte sein Gewerbe auch ohne richtiges Ladengeschäft. „Es ist eine spannende und immer wieder wechselnde Aufgabe“, sagt Zimmermann. Es gab Lohnaufträge für Firmen, viele private Aufträge und Reparaturen, er fertigte die Ehrenringe für die Stadt Wermelskirchen und über den damaligen Einzelhandelsverband auch die Bürgermeister-Kette. „Als Geburtstags-Scherzgeschenk habe ich auch mal eine Silberkette mit Schweinezähnen gefertigt.“

Es gibt zukünftig allerhand zu tun. Hund Filou, ein schwarzer Schnauzer, erwartet zwei Spaziergänge pro Tag. Seit fünf Jahren züchtet Zimmermann Bienen mit kleiner Honigproduktion. Dann gibt es noch Briefmarken, eine Münzsammlung und den Modellbau. „Langweilig wird mir wohl nicht“, ist Zimmermann sicher.

Goldschmiede Udo-Ernst Zimmermann schließt zum 31.12.2018.
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von  9 bis 12.30 Uhr.
Telefon: 02196 – 70 68 504.
 Kunden mit Gutscheinen sollten sich bis Jahresende melden.

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