Bergischer Abfallwirtschaftsverband Geschlossener Wertstoffhof sorgt bei Politikern für Unmut

Wermelskirchen · Derzeit besteht keine Möglichkeit, Gartenabfälle ordnungsgemäß zu entsorgen. Dadurch besteht nach Ansicht einiger Politiker die Gefahr, dass Grünschnitt und anderen Gartenabfälle in zunehmendem Maße illegal entsorgt werden.

 Eröffnung des kommunalen Wertstoffhofs des BAV im Januar (v.l.): Peter Lindlar (Revea), Hans-Jürgen Sprokamp (Avea), Monika Lichtinghagen-Wirths (Revea), Bürgermeister Rainer Bleek und Axel Kiehl (Revea).

Eröffnung des kommunalen Wertstoffhofs des BAV im Januar (v.l.): Peter Lindlar (Revea), Hans-Jürgen Sprokamp (Avea), Monika Lichtinghagen-Wirths (Revea), Bürgermeister Rainer Bleek und Axel Kiehl (Revea).

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

SPD und WNKUWG fragen sich, ob die derzeitige vollständige Schließung des Wertstoffhofes in der Albert-Einstein-Straße für Bürger tatsächlich notwendig ist. In einem Brief an den Bergischen Abfallwirtschaftsverband wie auch an den Bürgermeister vertritt die SPD-Fraktion die Auffassung, dass die Tätigkeiten so organisiert werden könnten, dass der notwendige Sicherheitsabstand von Personen eingehalten werde.

So fange die Gartensaison an, und durch die „leider massiven Ausgangsbeschränkungen“ haben viele Bürger die Zeit für die notwendigen Arbeiten im heimischen Garten, schreibt der Fraktionsvorsitzende Jochen Bilstein. „Zur Zeit besteht allerdings keine Möglichkeit, die Gartenabfälle ordnungsgemäß zu entsorgen. Dadurch besteht die Gefahr, dass Grünschnitt und anderen Gartenabfälle in zunehmendem Maße illegal entsorgt“ würden. Daher bitte die SPD-Fraktion zu prüfen, ob es möglich ist, den Wertstoffhof wenigstens eingeschränkt zu öffnen.

Die WNKUWG-Fraktion unterstützt dieses Schreiben. „Die Kollegen der SPD haben das Thema völlig zu Recht aufgegriffen“, so Fraktionsvorsitzender Henning Rehse. Für ihn sei die Abgabe von Wertstoffen eine „Freiluftveranstaltung“ – was habe das mit Corona zu tun? Und wieso sei eine mögliche Gefährdungslage bei der Abgabe (kostenpflichtiger) gewerblicher Wertstoffe eine andere als bei der Abgabe (gebührenfreier) kommunaler Wertstoffe?

Nach Information von Michael Faubel hätten am Samstag viele Wermelskirchener versucht, in Remscheid ihren Grünschnitt zu entsorgen. Rehse: „Wieso ist die Gefährdungslage in Remscheid eine andere als in Wermelskirchen?“

Die Schließung der Wertstoffhöfe, so BAV-Sprecherin Annette Goeddertz, sei erfolgt in Abstimmung mit den Krisenstäben in Rhein-Berg und Oberberg: „Hier geht es um Kontaktvermeidung.“ Zudem habe der BAV Teams gebildet,  zu denen auch die Mitarbeiter der Wertstoffhöfe gehörten, um im Krisenfall die Müll-Entsorgung sicherzustellen. „Über die Anliegen auch der Politiker sind jetzt die Krisenstäbe informiert worden. Dort wird entschieden.“

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