Klassik-Konzert Gelungener Start für die „Kulturvilla“

Wermelskirchen · Rita Batkowski will Kindern die klassische Musik näher bringen. Um der Idee Rückenwind zu verleihen, lud sie einen illustren Gästekreis zum Kammerkonzert mit dem „Sophien“-Streichtrio in die „Villa an der Rotbuche“ ein.

 Rita Batkowski (l.), Initiatorin der „Kulturvilla“, am Ostermontag mit dem Sophien“-Streichtrio (v. l.) Karin Leister, Doris Funke und Dorothee Matthes.

Rita Batkowski (l.), Initiatorin der „Kulturvilla“, am Ostermontag mit dem Sophien“-Streichtrio (v. l.) Karin Leister, Doris Funke und Dorothee Matthes.

Foto: Stefan Singer

Bei besseren Witterungsverhältnissen hätte sich die Besucherschar nicht auf der Terrasse der „Villa an der Rotbuche“ an der Jahnstraße zum Sektempfang zusammenfinden können. Die Mittagssonne am Ostermontag strahlte hochsommerlich, als das eineinhalbstündige Kammermusik-Konzert des Wuppertaler „Sophien“-Streichtrios zu Ende gegangen war und die geladenen 25 Gäste zum Plausch zusammenkamen. Unter anderem Bürgermeister Rainer Bleek, der erste Beigeordnete Stefan Görnert und Ehrenbürger Manfred Maus samt seiner Ehefrau Enne erlebten die Auftaktveranstaltung zur „Kulturvilla an der Rotbuche“. Initiatorin Rita Batkowsi treibt eine Idee um: Sie will Kindern die klassische Musik näher bringen.

Das Auftaktkonzert richtete sich jedoch an Erwachsene. Die Wermelskirchenerin appellierte an die Zuhörer: „Tragen sie den Gedanken in die Stadtgesellschaft hinein.“ Klassische Musik habe die Fähigkeit, Herzen zu öffnen – auch die von Kindern: „Alle sollten mit offenem Herzen aufeinander zugehen.“

Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtete Rita Batkowski, die seit zehn Jahren in dem Haus an der Jahnstraße als Mieterin wohnt, dort unter anderem Seminare veranstaltet und als Dekorateurin arbeitet, wie es zu dieser Idee kam: „Ich habe mehrere Aufführungen des Kinderkonzert-Ensemble Wuppertal gesehen. Dadurch kam der Gedanke, diese Kinderopern und Musikgeschichten im heimischen Garten aufzuführen.“ Diese Idee habe sich gut angefühlt, dass sie es habe angehen müssen. Dabei sei sie bei Hausbesitzer Walter vom Stein, der ebenfalls zu Gast war, sofort auf offene Ohren gestoßen: „Wir haben beide den Gedanken, sozial schwächer gestellte Kinder dazu einzuladen. Gewinn braucht hier keiner machen – Spenden oder ein etwaiger Eintritt gehen komplett an die Musiker.“

Auch wenn das Kammermusik-Konzert zum „Kulturvilla“-Auftakt noch im Haus stattfand – eine Nachbarin zeigte sich sicher, dass es sich um das ehemalige Musikzimmer des altehrwürdigen Hauses handelt. Schließlich sollen die zukünftigen Veranstaltungen in der schönen Außenanlage stattfinden. „Im Garten kriegen wir 100 bis 150 Leute unter“, schätzt Rita Batkowski. „Wir wollen eine Empore als Bühne bauen und müssen für die Musiker einen Pavillon aufstellen.“

Karin Leister vom Kinderkonzert-Ensemble Wuppertal hatte sich den Garten im Vorfeld angesehen und war begeistert: „Das ist die richtige Kulisse für ein Stück wie ‚Hänsel und Gretel‘.“ Im „Sophien“-Streichtrio spielte sie die Violine, dazu gesellten sich Doris Funke (Viola) und Dorothee Matthes (Cello). Das Trio präsentierte unter anderem Werke von Georg Philipp Telemann, Joseph Haydn, Ernst von Dohnányi und Wolfgang Stockmeier. Letzteren lernte Karin Leister noch vor seinem Tod in 2015 kennen. „Damals fragte ich ihn nach einem Stück für Streicher, woraufhin er mir eines schenkte, das er selbst als ,Jugendsünde’ bezeichnete.“ Der begeisterte Applaus der Zuhörer zeugte davon, dass „Divertimento“ zum einen auf höchsten Niveau von den drei Streicherinnen gespielt wurde und zum anderen keine allzu große „Sünde“ kompositorischer Art gewesen sein kann.

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