Kartoffelhaus Fahrradstation an der Neuemühle

Wermelskirchen · Gastronomie und Fahrradgeschäft ziehen ab sofort an einem Strang.

 Radladestation mit vier Säulen (v.l.): Frank Schopphoff, Claudia Lambeck, Stephan und Wiebke Büngen vom Restaurant Neuemühle.

Radladestation mit vier Säulen (v.l.): Frank Schopphoff, Claudia Lambeck, Stephan und Wiebke Büngen vom Restaurant Neuemühle.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Es kommt nicht selten vor, dass in der Neuemühle Radfahrer stranden. Der Akku des E-Bikes schwächelt, ein Platten verhindert die Weiterfahrt – oder der Sattel ist locker. Gäste, die künftig mit solchen Problemen im Restaurant auflaufen, werden an die gegenüberliegende Fahrradstation verwiesen. Gestern eröffneten Wiebke und Stephan Büngen vom Kartoffelhaus Neuemühle mit Claudia Lambeck und Frank Schopphoff vom Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) die neue Station im Tal.

„Wir hatten den Eindruck: Die Nachfrage nach einer Aufladestation und nach Pannenhilfe ist groß“, sagt Wiebke Büngen. Auf der anderen Seite hoffe man, so noch mehr Radler von der Trasse ins Tal herunterlocken zu können. Als die Idee einmal geboren war, trug Vater Stephan Büngen alle nötigen Informationen zusammen, knüpfte Kontakt zu heimischen Fahrradexperten und schmiedete Pläne. „Es stellte sich heraus, dass konventionelle Ladestationen in der Anschaffung gar nicht billig sind“, sagt er. Also baute er kurzerhand selbst: Es entstanden vier Ladekästen an der alten Scheune, die jeweils mit zwei Steckdosen ausgerüstet sind. Schlüssel für die wiederverschließbaren Boxen gibt es im Restaurant, auch Fahrradhelme können im Ladekasten eingeschlossen werden. „Wir haben außerdem ein Ladegerät angeschafft“, berichtet Wiebke Büngen, spekuliert aber darauf, dass Radler ihre eigenen Geräte mitbringen. Schließlich gebe es viele Modelle. Den Strom spendiert Familie Büngen – die Nutzung ist während der Öffnungszeiten des Restaurants möglich.

„Wir freuen uns sehr über diese Möglichkeit“, lobt Frank Schopphoff vom ADFC. Im Bergischen sei eine unbeschwerte Fahrradtour ja nur mit E-Bike möglich, stellte er fest. Und um den Sorgen vor dem leeren Akku vorbeugen zu können, seien Ladestationen extrem wichtig. Um den Akku wieder mit ausreichend Energie versorgen zu können, würden etwa 90 Minuten reichen, erklärte der Experte. „Eine gute Pause für ein Mittagessen“, fügt er lachend hinzu und lobt die Kombination aus Gastronomie und Ladestation. Und damit dort nicht nur Freunde der E-Bikes auf ihre Kosten kommen, hat das Fahrzeughaus Lambeck einen Schlauchomaten und eine Pumpstation beigesteuert. Für wenig Geld können Radfahrer einen neuen Schlauch im Automaten ziehen – und wem das Kleingeld fehlt, hilft Familie Büngen aus. An der Pumpstation bekommen Reifen nicht nur frische Luft, sondern Radfahrer auch das nötige Werkzeug für kleine Pannen – vom Imbus bis zum Schraubenschlüssel.

Die Station soll künftig in Wander- und Radfahrkarten markiert werden, damit Radfahrer sie bereits bei ihren Tourplanungen mit berücksichtigen können.

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