Stadt plane keine Investitionen ins Gebäude vor 2023/24 Förderverein: Mehrzweckhalle ist eine Energieschleuder

Dabringhausen · Der Förderverein der Dabringhausener Sport- und Spielstätte tagte zur Jahreshauptversammlung, bestätigte den Vorstand für weitere zwei Jahre und widmete sich einem gravierenden Problem: Der Vorsitzende des Fördervereins Mehrzweckhalle Dabringhausen (MZHD), Horst Krüger, bezeichnete Wermelskirchens größte Sport- und Spielstätte als „reine Energieschleuder“.

 Führen den Förderverein der Mehrzweckhalle Dabringhausen weitere zwei Jahre (v.l.): Harald Röntgen, Horst Krüger, Manfred Fellbrich und Christian Vogeler.

Führen den Förderverein der Mehrzweckhalle Dabringhausen weitere zwei Jahre (v.l.): Harald Röntgen, Horst Krüger, Manfred Fellbrich und Christian Vogeler.

Foto: Stephan Singer

Im Vorfeld hatten Krüger und Kassierer Harald Röntgen noch das Gespräch mit der Stadtverwaltung gesucht – das Ergebnis ist ernüchternd. Demnach sind im zur Beratung stehenden Doppelhaushalt 2019/20 keine Mittel für die Sanierung der Halle eingestellt. „Das wird wohl nicht vor 2023 oder 24 geschehen“, schätzte Krüger.

Seit 2008 steht die MZHD ohne Wärmedämmung da. Diese bestand ursprünglich aus Styropor und wurde aus Brandschutzgründen von 120 ehrenamtlichen Kräften abgebaut. Dazu erneuerten die Ehrenamtler aus dem Dorf die Toilettenanlagen. Dieser freiwillige Einsatz verhinderte vor über zehn Jahren den drohenden Abriss der Halle, die der Stadt gehört. Aus diesem Engagement entstand der Förderverein, der mit einer Containerlösung zwischenzeitlich einen Anbau schuf, der bei Großveranstaltungen als Raucherbereich oder als Übungsraum für kleine Sportgruppen dient. Dieser Containeranbau kostete 50.000 Euro und gehört dem Förderverein.

„Die Leute, die sich ehrenamtlich eingesetzt haben, werden jetzt davon enttäuscht, dass die Stadt die notwendige Wärmedämmung der Halle immer weiter hinausschiebt“, betonte Krüger, die in der Halle erzeugte Wärme entweiche sofort wieder. Zu den Energiekosten käme die Preisentwicklung auf dem freien Markt: „Vor einigen Jahren wurden 1,9 Millionen Euro an Kosten für die Isolierung geschätzt. Aktuell dürfte sich das auf vier Millionen belaufen, in 2024 sind es sechs.“ Nichtsdestotrotz mache es Mut, dass sich der Förderverein bei anstehenden Projekten immer auf die ehrenamtliche Hilfe der Bürger verlassen könne. Zur Zeit liefen Gespräche mit der Stadt zur Verschönerung der beiden Halleneingangsbereiche und zur Installation von Zeitschaltuhren, damit nachts das Licht nicht brennt. „Die Eingangsbereiche sind nicht besonders gepflegt und vergammeln immer mehr“, stellte Krüger fest. Hier würde sich der 100 Mitglieder starke Förderverein finanziell beteiligen. Neue Garderobenschilder habe der Verein schon gekauft. Angedacht sei eine Kontaktaufnahme zum Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW), um eine Belebung der MZHD mit kulturellen Veranstaltungen zu forcieren.

In diesem Jahr stehen rund 20.000 Euro für Projekte in der MZHD aus dem Topf des Fördervereins zur Verfügung, bilanzierte Kassierer Harald Röntgen in seinem Bericht. Einstimmig bestätige die Versammlung den amtierenden Vorstand für weitere zwei Jahre. Er besteht aus Horst Krüger, dem zweiten Vorsitzenden Manfred Fellbrich, Harald Röntgen und Schriftführer Christian Vogeler.

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