Weiberfastnacht Vorstand sagt Sitzung der „Flotte Hexen“ ab

Wermelskirchen · Der Kartenverkauf ist um zwei Drittel eingebrochen. Die Veranstalter ziehen die Reißleine.

 Diese „Flotten Hexen“ feierten auf der Altweiber-Sitzung 2017 im Bürgerzentrum.

Diese „Flotten Hexen“ feierten auf der Altweiber-Sitzung 2017 im Bürgerzentrum.

Foto: Tim Kronner

In der kommenden Session wird eine Lücke in der Palette an karnevalistischen Veranstaltungen in Wermelskirchen klaffen, denn der Vorstand hat die Reißleine gezogen: Die bisher beliebte Karnevalssitzung der „Flotten Hexen“ an Weiberfastnacht wird abgesagt. „Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber aufgrund des schlechten Kartenvorverkaufs blieb uns keine andere Wahl“, sagt Erhard Miotk aus dem Vereinsvorstand. Er hat mit seiner Familie in den vergangenen Jahren so manchen der Programmpunkte beigesteuert. „In den Vorjahren war der gute Kartenverkauf für uns immer die beste Motivation weiterzumachen“, sagt Miotk. 2018 ist alles anders.

Was manche Laien nicht wissen: Solche Karnevalsanstaltungen zu planen, bedarf eines langen Vorlaufs: Saal reservieren, Tanzgruppen engagieren, Bühnenprogramm vorbereiten, Helfer zu den Abend organisieren, Getränke kaufen und vieles mehr. Viele Vereine schließen die Verträge gleich nach Aschermittwoch für die nächste Session ab. Auch die „Flotten Hexen“ legten früh los, um den Jecken einen fröhlich-unterhaltsamen Abend bieten zu können. Neun Jahre lief alles reibungslos, die Resonanz war gut. Mit von der Partie waren auch Gaby Trebes, Anya Platt, Beate und Christina Miotk.

Warum der Kartenverkauf und die Reservierungen in diesem Jahr so stark eingebrochen sind, könne sich der Vorstand nicht erklären. Eigentlich sei doch Wermelskirchen kein schlechtes Pflaster für jeckes Treiben. „Ende August hatten wir sonst immer 230 Karten verkauft, das waren etwa 90 bis 95 Prozent der Gesamtkarten. Diesmal ist es nur ein Drittel davon“, rechnet Erhard Miotk vor.

Das finanzielle Risiko sei für den kleinen Verein zu groß, die Veranstaltung dennoch zu planen und durchzuführen. Denn allein eine Tanzgruppe zu engagieren, schlage mit 800 Euro zu Buche. Man könne es sich nicht leisten, auf den Kosten sitzen zu bleiben, wenn die Einnahmen aus dem Kartenverkauf schrumpfen. Die Sitzung lebe zudem von einem gut gefüllten Saal. „Wir haben die Sitzung immer mit dem Publikum zelebriert“, sagt das Vorstandsmitglied.

Wie es um den Fortbestand des Vereins bestellt ist, müsse der Vorstand in den nächsten Wochen noch entscheiden.

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