Feuchtigkeitssensoren sperren im Notfall die Leitungen Fliesen und Fühler gegen Wasserflut

Wermelskirchen · Nach der Sommerpause sollen die Säle im Bürgerzentrum wieder nutzbar sein. Vorher wird das Parkett abgeschliffen und versiegelt. Die Thekenecken sind bereits gefliest.

  Um große Wasserschäden in den Sälen künftig zu vermeiden, ließ  die Stadt die Thekenecken fließen. In den Boden werden Feuchtigkeitsfühler eingebaut, die im Ernstfall die Wasserzufuhr stoppen.

Um große Wasserschäden in den Sälen künftig zu vermeiden, ließ  die Stadt die Thekenecken fließen. In den Boden werden Feuchtigkeitsfühler eingebaut, die im Ernstfall die Wasserzufuhr stoppen.

Foto: Solveig Pudelski

Solch eine Panne mit weitreichenden Folgen soll es im Bürgerzentrum künftig nicht mehr geben: Im April wurden die Säle, das Foyer und der Keller durch einen Schlauchplatzer „unter Wasser gesetzt“. Seither sind die Räumlichkeiten vorübergehend nicht mehr zu benutzen. Veranstaltungen fielen aus, die Politik tagte in den Räumen der Feuerwehr und in der Mehrzweckhalle Dabringhausen. Und derzeit laufen noch die Renovierungsarbeiten. Nach der Sommerpause sollen die Türen aber wieder geöffnet werden – zu den Sälen, die vor derlei Wasserschäden künftig geschützt werden.

Denn dass unkontrolliert Wasser auslaufen kann, soll eine technische Sicherung künftig verhindern. Außerdem wurden die drei Thekenecken in den Sälen mit einem Fliesenboden ausgestattet. „Nach der Sommerpause sollen die Sitzungen und Veranstaltungen dort wieder stattfinden“, kündigt Hartwig Schüngel, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, an.

Wie berichtet, waren größere Mengen Wasser nach einem Schlauchplatzer an einer Thekenanlage, die für die Musiknacht im großen Saal aufgebaut worden war, ausgelaufen. Aufgefallen war der Schaden Passanten am 6. April, als Wasser aus dem Foyer nach draußen floss. Mehrere Zentimeter standen die Säle unter Wasser, es suchte sich seinen Weg in die unteren Etagen und drang somit ins Foyer, wo vor allem die Decke in Mitleidenschaft gezogen wurde. Und nicht zuletzt sickerte es auch in den Keller. Über Wochen liefen die Bautrockner, um die Feuchtigkeit aus dem Estrich in den Sälen zu beseitigen.

Der Parkettboden ist längst längst trocken Weil im Schankbereich immer mal etwas Wasser auf den Boden tropfen kann, wurden die Ecken mit einem hellgrauen Natursteinboden ausgelegt. „Er sollte zu dem Bodenbelag im Foyer und zur Fassade passen“, erläutert Hartwig Schüngel die Materialwahl. Nur zu erahnen ist das minimal Gefälle am Rand von einem Millimeter. Hingegen fallen die rund gefrästen Löcher in den Fliesen auf. Dabei handelt es sich nicht um Abläufe für Wasser – ähnlich wie in einer Duschtasse, so Schüngel. „Obwohl wir diese Variante auch erwogen hatten“. Vielmehr werden darin später Feuchtigkeitsfühler installiert. Sie reagieren auf Wasserkontakt. „Wird ein Kontakt ausgelöst, sind die Leitungen sofort gesperrt“, erklärt Schüngel.

Noch trägt das Parkett seine dunkel geräucherte Farbe auf der Oberfläche, die Spuren des jahrelangen Gebrauchs, Laufstraßen, Kratzer und Macken sind auf der Oberfläche aufweist. Weil das Holz aber von guter Qualität ist, kann es aufgearbeitet werden, hatte ein Gutachter festgestellt. Beim Bau des Bürgerzentrums war der Parkettboden vor Ort geräuchert worden, „der dunkle Ton war damals modern“, berichtet Hartwig Schüngel. Diesen Ton werde man nicht mehr erreichen, das Räuchern an Ort und Stelle ist nicht mehr erlaubt. Daher soll die oberste Holzschicht abgeschliffen werden, der Belag künftig wieder den typischen Naturton des Eichenholzes haben. Hartwig Schüngel zeigt auf eine „Probefläche“: Dort wurde die Parkettoberfläche abgeschliffen, die feine Maserung, der warme Ton traten zutage. Ein schöner Effekt, der den Sälen ein neues Aussehen verleihen wird. Das Parkett wird versiegelt, „wir haben uns für eine matt Versiegelung entschieden“, sagt Schüngel. Wachsen oder Ölen kam nicht in Frage, weil der Boden so pflegeintensiver wäre.

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