Förderkreis in Wermelskirchen Finanzielles Rückgrat für die Kirchenmusik

Wermelskirchen · Der Förderkreis für Kirchenmusik unterstützt hinter den Kulissen Chöre und Ensembles – und macht große Konzerte und Lehrgänge möglich.

 Der Förderverein Kirchenmusik: (v.l.) Axel Schulte, Brigitte Epking, Meinzhard Felbick und Jochen Hahn.

Der Förderverein Kirchenmusik: (v.l.) Axel Schulte, Brigitte Epking, Meinzhard Felbick und Jochen Hahn.

Foto: Theresa Demski

Von Theresa Demski
Wenn die Stadtkirche voll ist, wenn kräftige Orchesterklänge durch das Gotteshaus schweben, die Kantorei einsetzt und dann die klare, herausstechende Stimme eines Solisten erklingt, dann breitet sich auf Meinhard Felbicks Gesicht zuweilen ein Strahlen aus. Nicht nur, weil er die Musik dann bis in die Zehenspitzen spürt und genießt. Diese Zufriedenheit rührt dann auch daher, dass die Arbeit des Förderkreises für Kirchenmusik ein Gesicht und einen Klang bekommt. Dann weiß er, dass sich der ehrenamtliche Einsatz als Vorsitzender lohnt. „Ohne das Geld des Förderkreises wäre es nicht möglich, externe Musiker zu uns zu holen“, sagt Felbick.

Die Kosten seien zu hoch, um von einzelnen Ensembles oder gar den Eintrittsgeldern getragen zu werden. Also wirbt der Förderkreis für Melodien, Rhythmen und Ensembles. Über das Jahr sammeln sich die Mitgliedsbeiträge, Spenden und Kollekten in der Kasse des Förderkreises – und ermöglichen so jene Ausgaben der Ensembles unter dem Dach der Evangelischen Kirchengemeinde, an denen sonst gespart werden müsste. Der größte Teil des Geldes fließe in die Gage von Solisten und Musikern, die zu den großen Konzerten in die Stadtkirche kommen, sagt Brigitte Epking und erinnert an die Mozartmesse, die die Kantorei kürzlich mit starker stimmlicher Unterstützung auf die Bühne gebracht hat.

 Auch die Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde nutzt die Unterstützungsmöglichkeit für ihre großen Projekte.

Auch die Kantorei der Evangelischen Kirchengemeinde nutzt die Unterstützungsmöglichkeit für ihre großen Projekte.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Im Frühling ist ein großes Passionskonzert der Kantorei mit Solisten geplant. Aber auch in kleineren Dimensionen, zuweilen hinter den Kulissen, käme das Geld des Förderkreises zum Einsatz, ergänzen Jochen Hahn und Axel Schulte, die im Förderkreis-Vorstand engagiert sind. Und damit meinen sie die Zuschüsse für Notensätze, die von vielen kirchlichen Ensembles in Anspruch genommen werden. Wenn etwa der Posaunenchor zwei oder drei neue Stücke spielen wolle, würden die entsprechenden Notensätze für die komplette Mannschaft mit mehr als 600 Euro zu Buche schlagen. „Dann sind Zuschüsse des Förderkreises nötig“, sagt Jochen Hahn, „nur so haben Gruppen wie die Posaunenchöre überhaupt die Möglichkeit, auch neue Stücke ins Repertoire aufnehmen zu können.“ Viele Chöre haben im auslaufenden Jahr diese Möglichkeit genutzt und aus dem Förderkreis-Topf Gelder bekommen können.

Hinzu kommt, dass der Vorstand auch die Nachwuchsarbeit der Ensembles unterstützen möchte – und deswegen Lehrgänge und Fortbildungen finanziert. „Die Jungbläser des Posaunenchores können Schulungen beim Posaunenwerk in Anspruch nehmen“, erklärt Axel Schulte. Und auch Chorleiter und Dirigenten werden finanziell unterstützt, wenn sie sich musikalische Weiterbildung wünschen. „Wir können nie die ganze Summe übernehmen“, erklärt Meinhard Felbick, „aber in den allermeisten Fällen ist ein Zuschuss möglich.“ Und der fördere ja nicht nur das musikalische Treiben hinter verschlossenen Kirchentüren. Vielmehr sei das ein Beitrag für die heimische Kulturlandschaft, die auch von kirchlichen Chöre und Instrumentalgruppen bereichert werde. „Wir freuen uns sehr, dass zu den Konzerten in der Stadtkirche viele neue Besucher kommen, auch Menschen, die sich sonst nicht mit der Kirche verbunden fühlen, sich aber von der Musik begeistern lassen“, sagt Brigitte Epking.

So bunt wie die Musiklandschaft in der Evangelische Kirchengemeinde soll auch der Vorstand des Förderkreises besetzt sein – nicht umsonst gehören neben dem hauptamtlichen Kantor Andreas Pumpa auch Meinhard Felbick und Brigitte Epking aus der Kantorei dazu und Jochen Hahn und Axel Schulte vom Posaunenchor. Gemeinsam wollen sie auch künftig um neue Mitglieder und um Spenden werben – und dabei auch neue Wege gehen. So soll in den nächsten Wochen ein paypal-Spendenbutton auf allen Internetseiten, die die heimische Kirchenmusik zu bieten hat, auftauchen. Mit einem Klick sollen Interessierte dort für die Kirchenmusik spenden können – um sie dann im Laufe des Jahres auch zu genießen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort