Großbrand in Dabringhausen Feuer vernichtet Hundesportzentrum und Werkstatt

Dabringhausen · Die Betreiberfamilie Heinrich verliert neben der bekannten Kurs-Stätte auch ihre Werkstatt für Spezial-Werkzeuge. Ein Trost: Auch Border-Collie „Jackson“ konnte sich vor den Flammen retten. Das Gebäude am Dabringhausener Höferhof 11 ist völlig ausgebrannt.

 Betreiber Jürgen Heinrich und seine Familie entkamen dem Feuer. Glücklicherweise sein "Jackson" auch - der sich zuvor verschreckt versteckt hatte.

Betreiber Jürgen Heinrich und seine Familie entkamen dem Feuer. Glücklicherweise sein "Jackson" auch - der sich zuvor verschreckt versteckt hatte.

Foto: Stephan Singer

Von Stephan Singer
Als Border-Collie „Jackson“, nass wie ein begossener Pudel, mit eingezogenem Schwanz offensichtlich verängstigt, plötzlich aus der Wand aus dichtem Rauch auftauchte und über die Straße lief, war für Familie Heinrich zumindest eines klar: Sowohl die Familie als auch alle ihre vier Vierbeiner haben den Brand am Höferhof unbeschadet überstanden. Familie Heinrich sind die Pächter des Gebäudes Höferhof 11, das durch ein Feuer völlig zerstört wurde. Den Brand hatte die Familie selbst bemerkt und die Feuerwehr alarmiert, aufmerksame Nachbarn am dicht besiedelten Höferhof griffen ebenfalls zum Telefon. Lautes, dicht aufeinander folgendes Knallen, ähnlich wie bei einem Feuerwerk, war am Dienstagvormittag gegen 9 Uhr in Dabringhausen nicht zu überhören. Die Wermelskirchener Feuerwehr rückte mit zum Großeinsatz aus – alle Löschzüge waren alarmiert.

„Ich dachte, dass nach Corona nichts Schlimmeres mehr kommen könnte“, sagte Jürgen Heinrich am Einsatzort im Gespräch mit unserer Redaktion. Er und seine Frau Conny schlossen unter Freudentränen ihren Hund „Jackson“ in die Arme. Ihre anderen Hunde wären nicht am Ort des Geschehens gewesen. „Jackson“ habe sich unauffindbar versteckt gehabt, als die Familie vor dem Feuer aus dem Gebäude flüchtete. Am Höferhof 11 betreibt die Familie Heinrich das bekannte „Hundesportzentrum Bergisch Land“ und eine Werkstatt, die Spezial-Werkzeuge anfertigt. „Dort ist der Brand ausgebrochen“; vermutete Jürgen Heinrich. Was der Auslöser war, könne er nicht sagen. Die Betriebe hätten zwar eine Versicherung, aber existenzbedrohlich wäre das Feuer dennoch: „Allein die Sonder-Maschinen für die spezielle Werkzeug-Fertigung lassen sich gar nicht schnell ersetzen – kann ich Kunden nicht beliefern, verliere ich sie – das wird hart“, sagte Jürgen Heinrich.

 Das Gebäude Höferhof 11 brannte völlig aus - zuerst mit einer und wenig später mit zwei Drehleitern bekämpfte die Feuerwehr den Brand.

Das Gebäude Höferhof 11 brannte völlig aus - zuerst mit einer und wenig später mit zwei Drehleitern bekämpfte die Feuerwehr den Brand.

Foto: Stephan Singer

Zur Brand-Ursache konnte Stadtbrandmeister Holger Stubenrauch keine Angaben machen. Er gehe davon aus, dass eine polizeiliche Beschlagnahme zur Ermittlung erfolge. „Als wir über die L101 auf den Einsatzort zufuhren, war schon die Rauchsäule zu sehen“, berichtete Stubenrauch: „Bei unserem Eintreffen brannte das Gebäude lichterloh.“ Das Ausbreiten auf Nachbargebäude wurde erfolgreich verhindert. „Die Alarmierung ist um 9.04 Uhr erfolgt“, sagte der Chef der Wermelskirchener Sankt Florians-Jünger: „Wir haben schnell eine zweite Drehleiter von der Burscheider Feuerwehr hinzugerufen.“ Der Grund: Mit nur einer Drehleiter waren nicht alle Bereiche des Gebäudes zu erreichen. Das Löschen erfolgte vornehmlich von oben, denn, so Stubenrauch: „Wegen Hitze, Rauch-Entwicklung und der Gefahr von herabstürzenden Dachteilen konnte keiner ins Gebäude geschickt werden.“ Das weithin hörbare Knallen erklärte Stubenrauch: Ab einer bestimmten Temperatur platzen die Faserzement-Platten („Eternit“), die das Gebäude bedachten.

Für die Dauer des Einsatzes sperrte die Polizei den Bereich Altenberger Straße und Höferhof – der gegenüber dem Einsatz-Ort gelegene „Aldi“-Markt blieb geschlossen. Zudem kappte BEW für den Bereich den Strom. „Ich muss erst an den Einsatzort, den Haus-Anschluss abklemmen und kann dann den Strom für die Nachbarschaft wieder aufschalten“, beschrieb BEW-Mitarbeiter Tim Borchert.

Vom Knallen und dunklen Rauch beim Frühstück überrascht wurde Nachbar Dieter Maier: „Ich bin zwar nur Laie, aber für mich hat es eine Ewigkeit gedauert, bis das erste Wasser aus dem Schlauch kam – die unmittelbaren Nachbarn werden Angst um ihre Häuser gehabt haben.“ Und weiter: „Als die Stromverteilung explodierte, war das ein spezielles Geräusch, Licht-Bögen waren zu sehen. Danach klang es wie ein Dauer-Feuerwerk.“

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