Betriebsleiter erklärt, wo das Trinkwasser herkommt Kinder gewinnen tiefe Einblicke in Wasserversorgung

Wermelskirchen · Bei der „Entdeckerwoche“ von Aqualon besuchten Kinder die Trinkwasseraufbereitungsanlage des Wasserversorgungsverbandes Rhein-Wupper.

 Für die Kinder war die Führung durch die gigantischen technischen Anlagen am spannendsten. Hier erläutert Betriebsleiter Günter Wasserfuhr (li. den ersten Schritt der Reinigung: Das Wasser aus der Dhünn-Talsperre wird in eine rotierende Trommel aus Mikrosieben gedrückt und tritt nach außen wieder aus, feste Partikel bleiben in der Trommel zurück. Foto: Stephan Singer

Für die Kinder war die Führung durch die gigantischen technischen Anlagen am spannendsten. Hier erläutert Betriebsleiter Günter Wasserfuhr (li. den ersten Schritt der Reinigung: Das Wasser aus der Dhünn-Talsperre wird in eine rotierende Trommel aus Mikrosieben gedrückt und tritt nach außen wieder aus, feste Partikel bleiben in der Trommel zurück. Foto: Stephan Singer

Foto: RP/Stephan Singer

Sieht man vom kostenlos nutzbaren Trinkwasserspender im Eingangsbereich einmal ab, startete die Aqualon-Ferienaktion im Rahmen der „Entdeckerwoche“ mit einem Vortrag und einem Film ziemlich „trocken“. Aber: Das stellte sich beim Besuch der Trinkwasseraufbereitungsanlage Schürholz (zwischen Stumpf und Arnzhäuschen) vom Wasserversorgungsverband Rhein-Wupper (WVV) später als sinnvoll heraus, wie die sieben Kinder mit ihren sechs erwachsenen Begleitern feststellten.

Denn ohne den Vortrag von Betriebsleiter Günter Wasserfuhr wäre die anschließende Führung durch die Aufbereitungsanlage für die Laien eine abstrakte Aneinanderreihung von Becken, Filteranlagen und verwirrenden Rohrleitungen gewesen.

Aus Wermelskirchen, Rösrath, Odenthal oder auch Kürten kamen die Besucher, um sich unter dem vom Aqualon-Verein ausgerufenen Motto „Von der Großen Dhünn-Talsperre in den heimischen Wasserhahn: Wo kommt unser Trinkwasser her?“ zu informieren.

Aus Dhünn-Osminghausen kam Almuth Dietrich und ihrem Sohn Söhnke sowie dessen Freund Marvin (beide sieben Jahre) nach Schürholz. „Das ist total spannend für die Jungen“, stellte die Mutter zufrieden fest. Die beiden Freunde seien öfters an der Dhünn-Talsperre gewesen, der Besuch der Aufbereitungsanlage sei ein weiterer Schritt, um die Neugier der beiden zu stillen. Söhnke und Marvin meinten am Ende der fast zweieinhalbstündigen Ferienaktion: „Am spannendsten war die Führung durch die Anlage.“

Auf dem Weg durch die Anlage zeigte Betriebsleiter Wasserfuhr die drei Filterstufen, mit denen die gute Wasserqualität in der Region erzielt wird. Kurz gefasst filtert eine Mikrosiebanlage das Wasser aus der Dhünn-Talsperre in einem ersten Schritt. Danach sorgen Rührwerke, die in bestimmten Drehzahlen gesteuert werden, in Kombination mit Flockungsmitteln dafür, dass Kleinstpartikel gebunden und damit filterbar werden. Zugeführtes Ozon greift dann die im Wasser gelösten Stoffe an, die von Aktivkohle absorbiert werden. Schließlich fließt das Wasser über Kalk, wodurch ein „nahezu perfektes“ Kalk-Kohlensäure-Verhältnis erzeugt wird.

Das sei nötig, weil Kohlensäure auf Dauer die Trinkwasserleitungen stark korridieren lasse, erklärte Wasserfuhr seinen aufmerksamen Zuhörern. Bevor das Trinkwasser die Reise von der Anlage in Richtung Endverbraucher antritt, setzt der WVV Chlor zu. „Das dient der Desinfektion, damit das Wasser auch auf dem Weg in die Haushalte keimfrei bleibt“, erklärte Wasserfuhr: „Wir geben allerdings nur minimal mehr Chlor hinzu, als die Trinkwasserverordnung eh vorschreibt, weil unser Wasser verhältnismäßig wenig Kilometer an Strecke zurücklegen muss.“

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