Show der Cat Fanciers’ Association Fast 90 Katzen auf dem Catwalk in Dabringhausen

Wermelskirchen · Kurzfristig war die Katzenausstellung der Cat Fanciers’ Association in die Mehrzweckhalle in Dabringhausen umgezogen: Zuchtkatzen aus der ganzen Welt zeigten sich von ihrer besten Seite – und sammelten wertvolle Punkte für ihre Züchter.

Große Katzenausstellung in der Mehrzweckhalle in Dabringhausen
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Große Katzenausstellung in der Mehrzweckhalle in Dabringhausen

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Foto: Jürgen Moll

Nelson streckt sich genüsslich auf dem kleinen Catwalk – als wüsste er, dass es jetzt um alles geht. Er zieht sich kurz am Kratzbaum hoch, zeigt den Zuschauern seinen großen, starken Körper und kehrt dann elegant auf den Boden zurück. Richter Charles Gradowski sieht in Ring 6 genau hin. Er streicht Nelson durch das lange silberne Haar, blickt ihm in die großen Augen und fällt dann sein Urteil. Nelson gewinnt diese Runde, die kleine rote Schleife und die stattliche Packung Katzenfutter nimmt Dörte Händel zufrieden entgegen. „Es läuft bisher ganz gut“, sagt die Züchterin aus Hamburg.

Und dann eilt sie schnell zu ihrem Tisch. Denn inzwischen hat Kater Arim einen Aufruf für Ring 2 bekommen. Und das bedeutet: Dörte Händel verwaist Nelson wieder an seinen gemütlichen Platz im Käfig, während Arim noch eine kurze Station in der Beauty-Ecke macht, die die Züchterin zwischen ihren Taschen aufgebaut hat. Dörte Händel kämmt das lange Fell der Maincoon. Arim habe sie aus der Ukraine retten lassen, erzählt sie.

„Jetzt gönnen wir uns noch einen Moment Kuschelzeit“, flüstert sie ihrem Arim zu. Er sei heute nicht so selbstbewusst wie sonst, hat sie festgestellt und schenkt ihm deswegen noch ein bisschen mehr Liebe. Dann machen sich beide auf den Weg zu Ring 2. Und Arim scheint sich jetzt wohler zu fühlen auf dem kleinen Laufsteg – auch wenn unzählige Augen aus dem Publikum auf ihn gerichtet sind.

Der Kater zeigt sich von seiner besten Seite. „Es ist immer wieder aufregend“, gibt Dörte Händel zu. Für die Katzen, aber auch für die Züchterin. Sie reise mit klaren Zielen zu den Katzenausstellungen in der ganzen Welt, erzählt die Hamburgerin. Die Titel ihrer Katzen würden ihr bescheinigen, dass sie mit der Züchtung auf dem richtigen Weg sei, sagt sie. Als nächstes mache sie sich mit den Tieren auf den Weg nach Finnland. Jetzt ist aber erstmal Dabringhausen an der Reihe.

Insgesamt 89 Katzen aus ganz Europa sind am Sonntag mit ihren Besitzern zu Gast in der Mehrzweckhalle in Dabringhausen. Die Cat Fanciers’ Association (CFA) richtet hier ihre beliebte Katzenausstellung aus. Die Richter sind aus den USA und aus Spanien eingeflogen. „Eigentlich wollten wir uns wieder in der Halle in Hückeswagen treffen“, erzählt Ulrike Knüppel von der CFA.

Helen Zimmer aus der Schloss-Stadt gehört ebenfalls zum Verein und hat in der Vergangenheit bereits die Ausstellung vor die eigene Türe geholt. Aber die Halle sei dieses Jahr nicht vermietbar gewesen. Also habe sie nach einem Ausweichquartier für die Ausstellung gesucht. „Hier in Dabringhausen sind wir sehr glücklich“, sagt Ulrike Knüppel, „wir haben viel Platz.“

Zwar sind nicht ganz so viele Tiere dabei wie in den vergangenen Jahren. Aber auf der Ausstellung herrscht trotzdem eine muntere und rege Betriebsamkeit. Langhaarkatzen und Kurzhaarkatzen warten auf ihren großen Auftritten. Unzählige Rassen sind vertreten. Bewertet werden sie in drei Kategorien: Kitten, erwachsene Katzen ab acht Monate und kastrierte Tiere. Nach dem Auftritt im Ring machen die erfolgreichen Züchter Foto fürs Familien- und fürs Züchteralbum. „Und vor allem kommen wir ins Gespräch“, sagt Ulrike Knüppel. Es sei ein großes Wiedersehen. „Wir sind wir eine Familie“, erzählt sie. Bei Ausstellungen in der ganzen Welt läuft man sich über den Weg.

Die kürzeste Anreise an diesem Sonntag hat wohl Familie Wenzlau. Die Wermelskirchener und ihre Perserkatze haben eine Art Heimspiel. „Wir züchten seit mehr als 30 Jahren“, erzählt Ulrike Wenzlau, „bei den Ausstellungen sind wir aber ganz entspannt.“ Zuletzt hätten sie sich mit Sack und Pack auf den Weg zu einer Show nach Belgien gemacht. „Manche Tiere stehen morgens schon ganz aufgeregt auf der Matte, weil es zur Katzenschau geht“, erzählt sie. Dann deutet sie auf Katzendame Bambina, die in ihrem kleinen Katzenhäuschen auf ihren Einsatz wartet. „Gebadet, geföhnt und einsatzbereit“, sagt Ulrike Wenzlau, „wir haben uns auf diesen Tag gefreut.“

Während durch das Mikrofon die Aufrufe für die sechs Ringe schallen, sind die Katzenhalter am Putzen, Vorbereiten und Gutzureden, bevor sie ihren Platz vor den kleinen Laufstegen einnehmen. Sie notieren Wertungen, währen ihre Katzen in den Käfigen am Ring auf ihren Einsatz warten. Erst, wenn am Ende die kleine rote Schleife am Gitter klemmt, macht die Aufregung der Freude Platz.

Dörte Händel hat inzwischen einen kleinen Augenblick Zeit zum Durchatmen. Arim und Nelson haben ihre Sache gut gemacht.

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