Es geht sauber und familienfreundlich zu Das Freibad – ein Stückchen heile Welt

Wermelskirchen · Das Waldbad in Dabringhausen bezeichnet sich werbewirksam als Familienbad und macht diesem Namen alle Ehre. Mitarbeiter und Besucher schätzen die unaufgeregte, harmonische Atmosphäre, unter den Besuchern sind viele Eltern.

 Am Samstagvormittag verzeichnete das Freibad dank des Hochsommerwetters seinen 20.000 Besucher dieser Saison. Henry (10) aus Dhünn war schon zum 13. Mal im Freibad und wagte den Sprung vom Brett.

Am Samstagvormittag verzeichnete das Freibad dank des Hochsommerwetters seinen 20.000 Besucher dieser Saison. Henry (10) aus Dhünn war schon zum 13. Mal im Freibad und wagte den Sprung vom Brett.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Bereits am Vormittag macht sich Inga Dworaczek auf den Weg ins Dabringhausener Freibad. Hinter sich her zieht sie einen Bollerwagen, der voll beladen ist mit Handtüchern, einiger Getränkeflaschen und diversem Wasserspielzeug. Der Mutter und ihrem „Gefährt“ folgen einige Kinder im Entenmarsch. Dabei ist unter anderem Inga Dworaczeks Tochter Merle sowie deren Freundin aus der Nachbarschaft. „Bei so einem Sommerwetter sind wir jeden Tag im Freibad. Das kühle Nass bietet Abkühlung. Ich treffe hier viele andere Kinder – wir spielen den ganzen Tag zusammen“, sagt die neunjährige Merle. Die Gruppe ist ein Beispiel für das von Familien geprägte Bild der Freibadbesucher.

„Wir treffen uns im Freibad immer mit anderen Eltern und deren Kindern. Diejenigen, die zuerst da sind, halten für die anderen einen Platz frei, damit wir alle zusammen sein können“, beschreibt Inga Dworaczek. Tochter Merle sowie Jasper, Tine, Ela und Bent haben derweil ihren Spaß auf der Wasserrutsche im Waldbad an der Linnefe.

Der Bach vermag das Freibad zur Zeit nicht mehr mit Frischwasser zu versorgen. Er führt schlicht zu wenig Wasser, so dass eine Entnahme nicht mehr möglich ist. „Wir lösen das im Moment mit Frischwasser aus dem öffentlichen Leitungsnetz. Das ist aber angesichts des gigantischen Besucherandrangs gut zu verschmerzen“, erläutert Michael Unbehaun, Vorsitzender des Fördervereins Freibad Dabringhausen (FFD).

Ihna Lammers, die bereits im vergangenen Jahr die Freibadsaison als Schwimmmeisterin betreute, erlebt nach dem verregneten Sommer in 2017 nunmehr das genaue Gegenteil: „Es sind natürlich viel mehr Besucher da. Aber die Leute sind alle glücklich. Mich freut auch, dass für den Betreiberverein aktuell Geld in die Kassen kommt.“ In Dabringhausen würden sich die Freibadbesucher benehmen, es gäbe keine aus der Reihe tanzenden Jugendlichen, alles würde sauber gehalten: „Hier wird auch nicht geklaut.“ Ein verloren gegangenes Portemonnaie oder Kinderspielzeug würde vom Finder abgegeben und vom glücklichen Besitzer meist noch am gleichen Tag abgeholt. Ihna Lammers ist deutschlandweit in Bädern im Einsatz, für sie steht fest: „So ein harmonisches Verhältnis von Betreibern, Mitarbeitern und Besuchern herrscht nirgendwo anders.“

Trotz hoher Besucherzahl gelang es der Schwimmmeisterin sogar die Prüfung für ein Silber-Schwimmabzeichen abzunehmen. Die Mila Grygosch (7) stieg voller Stolz aus dem Wasser, nicht weniger stolz zeigte sich Mama Mona: „Eigentlich wollten wir heute nur mal üben.“ Freundin Linda Madel sorgte jedoch für Ansporn, Motivation und freie Schwimmbahn: „Ich habe gesagt, wir machen das ganz spontan und direkt.“ Die beiden Mütter berichteten: „Wir sind fast täglich hier. Das Freibad hat ein tolles, nettes Team und die Kinder fühlen sich wohl.“ Linda Madels Sohn Henry fügte hinzu: „Ich bin heute bereits das 13. Mal in diesem Jahr im Freibad.“ Der Zehnjährige findet es gut, im Waldbad viele Klassenkameraden zu treffen und vom Drei-Meter-Brett zu springen.

Bereits seit fünf Jahren betreibt Thomas Heckel aus Wuppertal in der Freibadsaison, die während der sechs Wochen Sommerferien läuft, den Imbiss-Kiosk im Freibad, verkauft unter anderem Eis, Kaffee und Pommes: „Die Atmosphäre ist wunderschön, das Freibad nennt sich Familienbad und ist es das auch. Viele Besucher kenne ich inzwischen persönlich.“ Heckels Imbiss „brummt“, täglich verkauft er zwischen 80 und 100 Kilogramm Pommes: „Das bringt mir und dem Freibadverein etwas ein.“

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