Balkantrasse Fahrradbus geht in die dritte Saison

Wermelskirchen/Wipperfürth · Ab diesem Wochenende sind wieder die Linienbusse mit den Fahrradanhängern zwischen Leverkusen über Wermelskirchen und Hückeswagen bis Marienheide unterwegs. Neu ist eine Nord-Süd-Verbindung.

 Ab Samstag rollt wieder der Fahrradbus – hier Busfahrer Andreas Goska (hinten im Bild)  mit Bernd Dörmbach aus Gummersbach (2. v.rechts) und Klaus Dahl aus Kürten im vorigen Jahr.

Ab Samstag rollt wieder der Fahrradbus – hier Busfahrer Andreas Goska (hinten im Bild)  mit Bernd Dörmbach aus Gummersbach (2. v.rechts) und Klaus Dahl aus Kürten im vorigen Jahr.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Dass das Bergische Land einmal als Fahrradland bekannt und beliebt werden würde, hätte man sich vor der Erschließung der Bahntrassen als Radwegenetz nicht träumen lassen. Umso mehr freuten sich die Landräte des Rheinisch-Bergischen und des Oberbergischen Kreises, Stephan Santelmann und Jochen Hagt, gestern beim offiziellen Start in die dritte Saison des Bergischen Fahrradbusses. „Durch die Trassenradwege ist das Fahrradfahren endgültig im Bergischen angekommen“, sagte Hagt. Santelmann ergänzte: „Eine Region ist aber nur erfolgreich, wenn man auch erfolgreiche Produkte hat – wie den Fahrradbus.“ Am 16. März startet die dritte Saison.

Hobbyradler hätten auf den Trassen gut ausgebaute und gekennzeichnete Strecken, die von der Hügellandschaft des Bergischen Landes bis zur Tiefebene des Rheins reichten, sagte Hagt. „Seit dem 1. Juli 2016 macht der Bergische Fahrradbus die Erkundung unserer mitunter hügeligen Region noch einfacher“, sagte Hagt. Santelmann freute sich vor allem darüber, dass die Auslastungszahlen Beleg dafür seien, dass dieses Angebot auch entsprechend angenommen werde. „Der Fahrradbus ist mit rund 4600 Fahrgästen in der vergangenen Saison ein echter Leuchtturm in der Region.“ Vor allem die Anbindung an die Rheinschiene sei ein echter Gewinn: „Drei Viertel der Radler kommen von dort, mit dem Fahrradbus haben wir eine gute Verbindung dorthin geschaffen“, sagte Santelmann. Hagt sagte, dass die weitere Verbreitung von E-Bikes ebenfalls von Vorteil sei. „So ist es noch einer breiteren Zielgruppe möglich, im hügeligen Gelände des Naturparks Bergisches Land unterwegs zu sein.“

Und so blickten sowohl die Landräte als auch die beteiligten Verkehrsunternehmen zuversichtlich in die neue Saison. Die habe zudem eine Neuerung zu bieten, die zeige, dass die Verantwortlichen das Projekt weiter ausbauen wollten. „Die Linie 430 zwischen Bergisch Gladbach und Burscheid ist ab dieser Saison auch an den Fahrradbus angebunden“, sagte Santelmann.

Udo Wasserfuhr, Prokurist bei der Regionalverkehr Köln GmbH, untermauerte diese positive Bewertung mit Zahlen. „Im Jahr 2017, der ersten halben Saison, hatten wir 2106 Fahrgäste. Im Jahr 2018, der ersten ganzen Saison, konnten wir dann mit bereits 4577 Fahrgästen eine deutliche Verdoppelung der Fahrgäste festhalten.“

Vor allem aber, sagte der Prokurist, wolle er den beteiligten Busfahrern für ihren Einsatz danken. „Wir bekommen als Feedback von unseren Fahrern, dass sie das insgesamt sehr angenehme Klima bei den Fahrten lobten“, sagte Wasserfuhr. Zwar handele es sich bei den Fahrten des Fahrradbusses um Freizeitverkehr, allerdings angegliedert an den regulären ÖPNV. „92 Prozent der Fahrgäste sind Fahrradfahrer, dazu kommen auch einige Wanderer sowie ganz normale Fahrgäste“, sagte Wasserfuhr. Interessant sei zudem noch, dass es im Vorjahr eine klare Tendenz zur Fahrt mit dem Bus von Opladen nach Marienheide gegeben habe. „Die Fahrradfahrer sind also lieber nach Opladen geradelt“, sagte Wasserfuhr und ergänzte schmunzelnd: „Vielleicht ist es das Gefühl, von Marienheide abwärts nach Opladen fahren zu können – auch wenn das Streckenniveau insgesamt sehr ausgeglichen ist.“

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