Jahreshauptversammlung in Wermelskirchen Fahrgastzahlen machen Bürgerbusverein zu schaffen

Wermelskirchen · Der Bürgerbusverein hat bei der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Centrale“ getagt. Dabei wurde besprochen, wie mit den sinkenden Fahrgastzahlen umgegangen werden soll, die dem Verein Sorgen bereiten. Aber es gab auch eine gute Nachricht.

 Der Bürgerbus nimmt nach der Corona-Pause wieder Fahrt auf.

Der Bürgerbus nimmt nach der Corona-Pause wieder Fahrt auf.

Foto: Bürgerbusverein

(sng) Ein gute Nachricht hatte Wolfgang Craen, der in Personalunion sowohl Geschäftsführer als auch Vorsitzender des Bürgerbusvereins ist, bei der Jahreshauptversammlung in der Gaststätte „Centrale“. In wenigen Tagen bekommt der Bürgerbusverein ein neues Fahrzeug. Dabei handelt es sich um einen VW „Crafter“, der als Niederflurwagen umgerüstet und mit breiten elektrischen Türen ausgestattet ist. „Im Mittelteil hat der Bus Platz für einen Rollstuhl und bietet die Möglichkeit zur Fixierung von Rollatoren“, erläuterte Craen.

Das neue Gefährt schlägt mit rund 93.000 Euro zu Buche, was sich der Bürgerbusverein nur dank einer Bezuschussung in Höhe von 70.000 Euro leisten könne. Craen machte einen Vergleich auf: „Unser in 2013 zuletzt angeschaffter Bus kostete knapp 40.000 Euro.“ Solche Preissteigerungen seien belastend, ebenso die Kosten für Sprit: „Wir setzen im Moment jeden Monat etwas drauf“, stellte Craen nüchtern fest. Es gelte treibstoffsparend zu fahren und um Fahrgäste zu werben. Denn die Entwicklung der Anzahl letzterer sei wenig erfreulich: „Generell sinken die Fahrgastzahlen, der gesamte öffentliche Personennahverkehr befindet sich im Umbruch – zusätzlich hat uns Corona deutlich geschadet.“ Demnach hatte der Bürgerbusverein in 2018 noch 7221 Fahrgäste, im Folgejahr 6195 und im ersten „Corona-Jahr“ 2020 nur noch 2654. „Bis Oktober waren es in diesem Jahr immerhin 2684. Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Jahresende die 3000er-Marke erreichen“, sagte der Bürgerbusvereins-Vorsitzende.
Eine Erhöhung der Fahrscheinpreise (die des Bürgerbusses entsprechen denen der Standard-Buslinien) sei aber nicht zu erwarten.

Finanziell steht der 142 Mitglieder starke Bürgerbusverein, der 27 aktive Fahrerinnen und Fahrer (zwei Frauen, 25 Männer) hat, auf sicheren Füßen, wie Kassenführerin Regina Leven vortrug. Der Bürgerbusverein verfüge über ein Guthaben von rund 18.000 Euro auf dem Geschäftskonto und etwa 15.000 Euro auf einem Sparbuch. Einen Beitrag zu dem „gesunden“ Kassenbestand leistete der mit 1000 Euro dotierte „NRW-Heimatpreis“, den der Bürgerbusverein für sein ehrenamtliches Engagement erhielt.

Die 24. Jahreshauptversammlung des Bürgerbusvereins bestätigte Wolfgang Craen und Regina Leven turnusgemäß für weitere drei Jahre einstimmig in ihren Ämtern, ebenso Petra Löltgen (Schriftführerin), Annemarie Galgon (Beisitzerin) sowie Clemens Bosbach (Beisitzer ÖPNV und Haltestellen). Darüber hinaus gehören Reiner Braches (zweiter Vorsitzender), Klaus-Dieter Fischer (Abrechnung) und Frank Sander (Fahrerbetreuung) zum Vorstand des 1999 gegründeten Bürgerbusvereins, der zur Herbstkirmes 2001 den Fahrbetrieb aufnahm.

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