Evangelische Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus bietet ein Novum Digitale Adventsgrüße für jeden Tag

Wermelskirchen · Gemeinsam mit allen christlichen Gemeinden in Burscheid hat die Evangelische Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus einen digitalen Adventskalender auf den Weg gebracht.

 Verschicken bis zum 6. Januar jeden Morgen ein digitales Adventskalender-Türchen und haben dafür gemeinsam Motive ausgewählt: Susann Berchner, Peter Tillmann, Michaela Göbel, Dorothea Hoffrogge, Birgit Hensel und Katrin Friedel.

Verschicken bis zum 6. Januar jeden Morgen ein digitales Adventskalender-Türchen und haben dafür gemeinsam Motive ausgewählt: Susann Berchner, Peter Tillmann, Michaela Göbel, Dorothea Hoffrogge, Birgit Hensel und Katrin Friedel.

Foto: RP/Theresa Demski

Jeden Morgen im Advent wird sich Dorothea Hoffrogge für einen Augenblick ihrem Handy widmen. Dann schickt sie eine kurze Nachricht mit Bild und kurzem Text auf den Weg – einen kleinen Impuls für die Adventszeit. Und so wie der Presbyterin der Evangelischen Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus geht es auch den Kollegen der anderen christlichen Kirchengemeinden in Burscheid. In jeder der insgesamt fünf Gemeinden schickt morgens ein Ehrenamtlicher die gute Nachricht hinaus in die Welt.

„Der einzige Adventskalender, bei dem man nicht schummeln kann“, sagt Katrin Friedel von der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde in Burscheid lachend. Denn beim digitalen Adventskalender wird das nächste Türchen erst morgens zum Öffnen zur Verfügung gestellt – per WhatsApp, Telegram und Threema oder per Instagram. Wer die kurzen, prägnanten Botschaften erhalten möchte, kann sich im Vorhinein registrieren und bekommt dann morgens zwischen 6 und 8 Uhr das digitale Türchen zugeschickt.

Für den Inhalt sind die Burscheider Kolpingsfamilie, die freikirchlichen Gemeinden aus Burscheid und Hilgen und die evangelischen Kirchengemeinden Burscheid und Hilgen-Neuenhaus gemeinsam verantwortlich. Sie haben Fotos und Texte zusammengetragen. Gemeindeglieder haben Bilder beigesteuert und kurze Texte geschrieben und die Vertreter der Gemeinden trafen schließlich die Entscheidung. „Dabei gab es gar kein Gerangel“, sagt Katrin Friedel. Und Dorothea Hoffrogge ergänzt: „Unsere Vielfalt ist unsere Stärke.“

Das gemeinsame Ziel war klar formuliert: Die Gemeinden wollen den Menschen Impulse zum Nachdenken, auch mal zum Schmunzeln anbieten. „Dieses Angebot gilt den Stammchristen, aber auch Menschen, die sich vielleicht nicht oder nicht mehr in die Kirche trauen“, sagt Peter Tillmann von der Kolpingsfamilie. Nicht standardetablierte Formulierungen habe man gewählt, ergänzt Dorothea Hoffrogge. Stattdessen hat das Team Themen aus dem Alltag ausgesucht und die Wochen bis zum 6. Januar mit Themen markiert: erschreckt, ruhig, furchtlos, sichtbar, verrückt. Mal tauchen Bibelverse, mal biblische Figuren auf. „Und dazwischen gibt es viel Alltag“, sagt Katrin Friedel. Christliches Selbstbewusstsein und die frohe Botschaft der Weihnachtszeit treffen auf den Alltag der Menschen. „Wir wissen nicht, wie Bilder und Texte bei den Menschen wirken“, sagt Peter Tillmann, „aber wir wünschen uns, dass sie Impulse für jeden Adventstag für sich mitnehmen.“

Dass die nun per Smartphone auf den Weg geschickt werden, ist neu. „Vielleicht sprechen wir so auch noch mal andere Generationen an“, sagt Dorothea Hoffrogge. Konfirmanden und deren Eltern, junge Menschen, bei denen die Bedienung des Handys längst zur Routine geworden ist. „Aber vielleicht lassen sich auch die anderen auf dieses neue Format ein“, wünscht sich Dorothea Hoffrogge.

Wer mag, darf auf die Nachrichten auch antworten. Es sei kein Forum und eigentlich auch keine Kommunikation vorgesehen, auch keine Alternative zur Telefonseelsorge. Aber wer mag, kann auf sein digitales Türchen reagieren. Auch das dürfte eine völlig neue Variante des Adventskalenders sein.

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