Landespfingstzeltlager in Wermelskirchen Erste rheinische Kirmes in Osminghausen
Wermelskirchen · Beim Landespfingstzeltlager der Pfadfinder wurde gleich doppelter Geburtstag gefeiert. Auch Wermelskirchener waren als Gäste willkommen.
Die großen schwarzen Jurten sind schon von der Straße aus zu erkennen. Die Fahnen der evangelischen Pfadfinder wehen. Und wer das große Gelände am Kurt-Hensche-Haus in Osminghausen am Sonntagnachmittag betritt, der befindet sich mit dem ersten Schritt schon in einem riesigen Gewusel. 270 Kinder und Jugendliche des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) in Nordrhein haben für vier Tage ihren Lebensmittelpunkt mitten ins Bergische verlegt (wir berichteten).
Die Kinder und Jugendlichen kommen aus Wesel und Mönchengladbach, Remscheid oder Düsseldorf. Mit der Ankunft der ersten Pfadfinderstämme hat sich der ruhige, beschauliche Ort in ein lebendiges Pfingstzeltlager verwandelt. „Es ist total schön hier“, sagt Milka am Sonntag als sie vor der Abriegelung zum großen Kirmesplatz wartet. Morgens seien sie im Wald gewesen und in den Workshops habe sie sich kreativ richtig austoben können. „Ich bin total gerne Pfadfinderin“, erzählt die Elfjährige und dann saust sie mit einer Freundin doch noch mal Richtung Oase-Jurte, um sich einen Happen zu Essen zu holen.
Am späten Nachmittag öffnen sich dann endlich die Türen zum Kirmesplatz: Die Pfadfinder haben die große Wiese hinter dem Haus in einen Festplatz mit Buden, Geisterbahn und Karussell verwandelt. Zur großen Eröffnung der ersten „Rheinischen Kirmes“ in Osminghausen sind dann auch Wermelskirchener auf der Wiese zu Gast. Bürgermeisterin Marion Lück erzählt von ihren eigenen Ausflügen als Pfadfinderin nach Osminghausen.
Frank Jäger wird laut bejubelt für seine Bereitschaft, für das große Landespfingstzeltlager eine zusätzliche Wiese bereitzustellen. „Ohnehin bedanken wir uns für die wunderbare Nachbarschaft“, sagt Campleiter Alexander Thomas. Und Klaus Klophaus hat den kurzen Weg aus dem Ortskern in Osminghausen über die Straße genommen, um zum Festwochenende an alter Wirkungsstätte mit dabei zu sein. Genau 30 Jahre lang hat sich Klophaus als Herbergsvater engagiert. Auch er wird am Sonntagnachmittag von den rund 270 Pfadfindern fröhlich bejubelt.
Während des großen Pfingstzeltlagers feiern die Pfadfinder gleich einen doppelten Geburtstag: das goldene Jubiläum ihres Verbandes und den 60. Geburtstag des Kurt-Hensche-Hauses. Besucher können in der Jubiläums-Jurte den Spuren der Geschichte nachgehen Die Kinder und Jugendlichen feiern an diesem Pfingstwochenende allerdings vor allem das Leben. „Wir hätten es wirklich nicht besser antreffen können“, sagt Vera Ingelsberger von der Campleitung.
Das Wetter mache dem Pfingstzeltlager alle Ehre, das Gelände erfülle alle Wünsche eines Pfadfinders und die Gemeinschaft trage die vielen Ehrenamtlichen, Kinder und Jugendliche durch das Wochenende. Und so gehören vor allem ausreichender Sonnenschutz und die Zecken-Kontrolle zu den Herausforderungen des Landespfingstzeltlagers.
Auch die sind dann aber für einen Moment vergessen, als die Pfadfinder auf dem selbst gebauten Holzkarussell Platz nehmen, durch die Grusel-Jurte schlendern, sich süßes Popcorn schmecken lassen, Entchen angeln oder in die Melodien am lebendigen „Zupfgeigenkasterl“ einstimmen.
Mit einem großen Festgottesdienst mit der Jugendpfarrerin der Evangelischen Kirche im Rheinland endete das Pfingstzeltlager dann am Montagmittag.