Aus dem Ausschuss für Stadtentwicklung Radfahren soll im Hüpptal gestattet sein

Wermelskirchen · Verwaltung und Architekt stellen den Stand der Entwurfsplanung zum Hüpp-Park vor. Berücksichtigt sind Hinweise aus der Öffentlichkeitsbeteiligung. „Sinnvolle“ Übergänge zwischen Gymnasium- und Kirchengemeinde-Areal als Anlieger sind gewünscht.

 Der von den Landschaftsarchitekten geplante Brunnen kann im Hüpp-Park auch Platz für Konzerte bieten – wenn das Wasser abgestellt ist.

Der von den Landschaftsarchitekten geplante Brunnen kann im Hüpp-Park auch Platz für Konzerte bieten – wenn das Wasser abgestellt ist.

Foto: urbanegestalt

Manfred Groß schwant nichts Gutes. „Das gibt doch nur Theater“, kommentierte der Christdemokrat das Vorhaben, im neu gestalteten Hüpp-Park das Fahrradfahren nicht generell zu verbieten. Als Technischer Beigeordneter der Stadtverwaltung setzt Thomas Marner gemeinsam mit dem federführenden Architekten vom Kölner Landschafts- und Stadtplanungsbüro „Urbane Gestalt“, Johannes Böttger, hingegen auf gegenseitige Rücksichtnahme von Radfahrern und Fußgängern.

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr (StuV) präsentierte Böttger den aktuellen Planungsstand für die Neugestaltung des Hüpp-Parks, die im Zuge des Interkommunalen Entwicklungs- und Handlungskonzepts (IEHK) mit Fördermitteln unterstützt wird. Nach der ersten Vorstellung der Entwurfsplanung im vergangenen Jahr, sind nunmehr Anregungen und Hinweise aus der Öffentlichkeitsbeteiligung berücksichtigt.

„Wie man es macht, macht man es falsch“, konstatierte Thomas Marner: „Es ist ein Kompromiss: Auf recht breitem Weg wird der Radverkehr freigegeben.“ Die Lesart erläuterte Johannes Böttger: „Die Wege sind für Fußgänger gewidmet, aber für Radfahrer geöffnet.“ Dabei geht es um zwei Routen: die zwischen Eifgental und Berliner Straße sowie vor allem eine im tiefsten Bereich des Parks gelegene Querung zwischen Dhünner und Stockhauser Straße.

„Die Dhünner Straße trägt den Bedarf der Fahrradfahrer bekanntlich nicht ideal, ist aber auch nicht Bestandteil des Projekts der Hüpp-Park-Neugestaltung“, stellte der Architekt fest und erinnerte die Anmerkungen aus der Bürgerbeteiligung: „Die einen bemängeln die unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Radfahrern und Fußgängern schon jetzt. Andere wollen am liebsten je einen eigenen Weg.“ Eine serpentinenartig angelegte Verbindung zwischen Dhünner und Stockhauser Straße könne für Fußgänger als auch Radfahrer und  nicht zuletzt die Anwohner des Bereichs ein großer Zugewinn sein, zeigten sich Böttger und Marner überzeugt.

Grundsätzlich sei das Hüpptal der Ankunftsort aus der Eifgen-Landschaft und Stadtpark für die Innenstadtbewohner, spannte Johannes Böttger den Bogen zwischen zwei Hauptaspekten in seinen Augen. Der derzeitige Planungsstand enthalte keine grundlegenden Änderungen gegenüber dem Entwurf, den die Jury der Stadt im Frühjahr 2021 präferiert habe, sagte Thomas Marner. Vielversprechend verliefen Gespräche mit Gymnasium und Evangelischer Kirchengemeinde als Anlieger über Ideen für sinnvolle Übergänge zwischen deren Arealen und dem Hüpp-Park.

Eine neue Idee habe sich in dem Planungsprozess ergeben: „Es gibt Überlegungen, wie ein Schulgarten für das Gymnasium umgesetzt werden kann. Und für ein Kletterangebot zwischen Schule und Turnhalle, wo eine Eingangssituation in den Park von der Stockhauser Straße und ebenso der Anschluss für den Radverkehr geschaffen werden kann.“

Die Schaffung von drei „Terrassen“ sei der baulich aufwändigste Teil der Neugestaltung, der sich in der öffentlichen Diskussion bestätigt habe, bilanzierte der „Urbane Gestalt“-Planer. Während im oberen Teil des Parks zwei barrierefreie Wege vorgesehen seien, könne im unteren Bereich keine hundertprozentige Barrierefreiheit gewährleistet werden, weil dieser zu steil wäre. Im oberen Bereich entsteht eine Terrasse mit eingelassenen Fontänen – schaltet man das Wasser ab, ist der Platz kein Becken mehr, sondern lässt sich zum Beispiel als Bühne nutzen. Zwei weitere Terrassen im tiefer gelegenen Parkabschnitt dienen Spiel und Sport. Ebenso hätten die Planer zwischenzeitlich die Hüpp-Park-Brücken mit einbezogen: „Im derzeitigen Zustand sind diese nicht geeignet, denn da muss ja auch mal ein Fahrzeug zur Wartung und Parkpflege drüber gehen – das kann man sinnvoller und besser machen“, blickte Böttger aus.

Auch die Sanierung der Geh­wege im unteren Bereich des Parks, wo ständig Quelwasser aufsteige, werde mit einbezogen in die Um­gestaltung, kündigte Thomas Marner an und fügte scherzhaft an: „Das Pflaster dort ist schwimmend verlegt.“

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