Elke Schütte hat das Grün im Blick Die Managerin der Grünflächen

Wermelskirchen · Von Kinderspielplätzen bis Grünstreifen, von Parks bis Kindergärten: Elke Schütte kümmert sich in Wermelskirchen um die Grünflächen. Mit ihr werde die Handschrift weiblicher, sagt Betriebshofleiter Volker Niemz.

Wermelskirchen: Elke Schütte managt städtische Grünflächen
Foto: Peter Meuter/Meuter, Peter (pm)

Auf dem großen Hof trifft gerade ein Lastwagen mit Grünschnitt ein. Elke Schütte hat von ihrem Büro im Betriebshof einen guten Blick. „Im Moment blüht es überall“, sagt die 48-Jährige und blättert in ihren Akten. Bäume, Wiesen, Hecken: Die Mitarbeiter des Bauhofs sind im Dauereinsatz. Und Elke Schütte behält alles im Blick. Sie ist die neue „Grünflächenmanagerin“ – ein Posten, der im vergangenen Jahr neu geschaffen wurde. Bisher kümmerte sich Betriebshofleiter Volker Niemz mit darum. „Aber wir brauchen jemanden, der diesen Bereich federführend übernimmt“, sagt er. Und deswegen hat Elke Schütte nun 60 Spielflächen im Blick, 1600 Beete im Straßenbegleitgrün, Bäume und Parks in Wermelskirchen. „Ein Teil der Arbeiten haben wir an Unternehmen abgetreten“, erklärt sie, „aber unsere Aufgabe bleibt das Überprüfen und Nachjustieren.“ Deswegen ist Elke Schütte immer viel unterwegs.

Währenddessen macht sich am Betriebshof ein nächster Laster bereit – beladen mit Sand. „Der fährt zur Neuschäferhöhe“, erklärt sie, „der Spielplatz braucht dringend neuen Sand.“ Einmal in der Woche überprüfen Mitarbeiter des Betriebshofs die Spielplätze im Stadtgebiet. Dazu kommen Anregungen der Bürger, auch über den Mängel-Melder. „Wir bekommen viele Anrufe, auch mal Mails“, sagt Elke Schütte. Einfahrten, die frei geschnitten werden müssen. Grünstreifen, die Passanten nicht mehr gefallen. Nicht immer sei der Ton freundlich. Also bittet Elke Schütte stetig um Verständnis. Es gebe viele Hecken und viele Grünflächen. „Und wir sind ständig im Einsatz“, sagt Elke Schütte. Von ihrem Büro aus delegiert sie diese Aufgaben nun.

Früher, als sie noch jünger war, da kroch Elke Schütte selbst unter jede Hecke, die ihr im Arbeitsalltag begegnete. „Meine Eltern hatten Landwirtschaft und ich wusste früh, dass ich in der Natur arbeiten will“, erinnert sie sich. Also lernte sie das Gärtnerhandwerk und sammelte während ihrer Wanderjahre viel Erfahrung. „Aber wenn du deine körperlichen Grenzen spürst, wird es Zeit, umzudenken“, sagt sie. Also sattelte Elke Schütte ein Studium zur Diplom-Ingenieurin in der Landschaftspflege obendrauf. Büro und Natur, Menschen und Pflanzen: Die Kombination gefiel ihr. Mit dem Umzug aus dem Norden ins Bergische machte sie sich schließlich als Gärtnerin selbstständig, engagierte sich mit einer Garten-AG für die Kinderstadt und bewarb sich schließlich auf die neue Stelle im Betriebshof.

„Hier kann ich nun wieder die Arbeit im Büro mit den Einsätzen draußen verbinden“, sagt sie. In den nächsten Monaten werden diese Einsätze sie vor allem in die Kindertagesstätten führen. Denn mit vielen Anbauten, die die Stadt zur Schaffung weiterer Kita-Plätze plant, müssen auch neue Spielflächen konzipiert werden. Und auch das geschieht auf dem Schreibtisch von Elke Schütte. „Frauen haben da noch mal einen anderen Blick“, sagt Volker Niemz, „deswegen wird sich die Handschrift der neuen Spielflächen verändern, sie wird weiblicher.“

Das könnte auch für manch eine andere Grünfläche in der Stadt gelten. Schon in der Vergangenheit hatte der Betriebshof vereinzelt zu Blumenwiesenmischungen gegriffen. Im diesem Jahr soll ein neuer Anlauf gestartet: „Wir haben nun eine eigene Mischung mit heimischen Pflanzen“, erklärt Elke Schütte. Am Bahnhof, in den Hüppanlagen, vor dem Fahrzeughaus Lambeck: Bald schon soll es blühen. Aber Elke Schütte warnt vor zu großen Erwartungen. Oft halte man ihnen die Remscheider Grünflächen vor Augen: „Das ist erstens eine Frage des Geldes“, sagt Volker Niemz. Und zweitens gebe es in der Nachbarstadt eben Mittelstreifen, die vier Meter breit seien. In Wermelskirchen schaffe es kein Streifen über 90 Zentimeter, weil es eben kaum mehrspurige Straßen gebe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort