Musiktour lockt Menschenmassen in Kneipen und Kulturstätten Beim Kneipenbummel Live-Musik genießen

Wermelskirchen · Die elfte Auflage der Wermelskirchener Musik-Tour lockte Menschenmassen in die Innenstadt. Bei kühlem,  aber trockenem Wetter konnte die Veranstaltung ihre Strahlkraft gänzlich entfalten. 18 Locations beteiligten sich.

 Bei der 11. Wermelskirchener Musik-Tour spielte Optical Disaster spielte in der sehr gut besuchten „Centrale".

Bei der 11. Wermelskirchener Musik-Tour spielte Optical Disaster spielte in der sehr gut besuchten „Centrale".

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Die Wermelskirchener Musik-Tour hat nichts an Strahlkraft eingebüßt. Den Beweis dafür lieferte dieelfte Auflage der jährlichen „Kneipentour“, wie die Veranstaltung im Volksmund genannt wird. Die 18 teilnehmenden Locations, die längst nicht mehr ausschließlich aus den Reihen der Gastronomie stammen, waren allesamt zumindest gut besucht, wenn nicht sogar zum Bersten gefüllt. Bis weit nach Mitternacht waren in der Innenstadt Menschentrauben unterwegs, um von einer Veranstaltungsstätte zur nächsten zu wechseln.  

„Überall ist Bewegung. Ich finde es genial, dass das Publikum rotiert. Das macht den Charme der Musik-Tour aus“, stellte Besucher Michael Faubel im Gespräch mit unserer Zeitung fest. Er zeigte sich begeistert von der Band „Optical disaster“, die in der Gaststätte „Centrale“ gastierte und erstmals bei der Musik-Tour vertreten war. Der 48-Jährige, „100-prozentige Wermelskirchener“, wie sich Faubel selbst bezeichnet, hatte dazu einen triftigen Grund: „Gitarrist Frank Lauterbach ist ein Arbeitskollege von mir. Ich habe Konzerte der Band schon öfters besucht und freue mich jetzt natürlich besonders, dass die Gruppe mal in Wermelskirchen auftritt.“

Dicht gedrängt schoben in der „Centrale“ viele Menschen aneinander vorbei. Gemeinsam mit unter anderem Bürgermeister Rainer Bleek genoss in der Gaststätte auch Dirk Hohlmann ein Bier. Der Geschäftsführer von Tura Pohlhausen konnte nach der Fertigstellung des Sportplatzumbaus seine Freizeit sichtlich genießen und sage angesichts der Menschenmenge, die sich vor der „Centrale“ gebildet hatte: „Das ist ja hier wie Matinée.“

Neben dem Bahndamm beteiligte sich ebenso der „Kaffee-Teufel“ an der Musik-Tour. Passend zum Warenangebot spielte in dem Geschäft an der Eich der „Casa d‘locos“-Gitarrist und -sänger Gustavo Felipe lateinamerikanische und spanische Klänge. „Kaffee-Teufel“-Betreiberin Tanja Deus sagte: „Die Musik-Tour ist eine gute Gelegenheit, uns noch bekannter zu machen. Mit Gustavo Felipe haben wir einen Künstler gefunden, dessen Musik hervorragend zu uns passt – so ist das eine runde Sache.“ Natürlich sei der „Kaffee-Teufel“ keine Kneipe, aber es mache viel Freude, die Besucher beim Wiedersehen und Schwatzen an den Stehtische zu beobachten.

„Es ist schon toll, dass die Musik-Tour nach wie vor so gigantisch von den Leuten angenommen wird“, stellte Besucherin Claudia Strobel im Vereinshaus des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM) fest, wo die Rockband „Kiesberch“ auf der Bühne stand. An den Wänden des Vereinsheims waren Banner zu sehen, auf denen zu lesen war: „Aus Freude am Ehrenamt. Der Erlös des heutigen Abends kommt der Jugendarbeit zu Gute“. Mit dem CVJM, dem Jugendcafé Juca, dem Bahndamm, dem Centro Espanol und der Kulturinitiative Wermelskirchen im Haus Eifgen reihten sich fünf Ausrichter in den Reigen der Musik-Tour-Locations, die ehrenamtlich auf Vereinsebene getragen werden und nicht in erster Linie kommerzielle Interessen verfolgen. Das Juca am Markt schenkte keine alkoholischen Getränke aus, während in den anderen Veranstaltungsorten das Bier in rauen Mengen gezapft wurde: Dass sich jeder Akteur nach „seiner Façon“ an der Musik-Tour beteiligen kann, ist eine der Stärken der „Kneipentour“-Nacht.

Am Juca nutzten Besucher sogar die große Fensterfront, um den Musikern wie bei einem Schaufensterbummel zuzuschauen, denn im Juca zwängten sich die Besucher. Die Band „Soundbar“ fand mit einem ihrer Lieder die passenden Worte für die Musik-Tour: „Jede Stadt braucht Typen wie ihr seid...“.

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