Weihnachten in Wermelskirchen Einzelhandel erwartet gutes Geschäft

Wermelskirchen · In manchen Läden gibt es schon seit einigen Wochen mehr Andrang, andere starten erst in der Woche vor den Feiertagen so richtig ins Weihnachtsgeschäft. Die Händler der Stadt sind laut WiW gut aufgestellt.

 Wolfgang Müllenmeister bereitet sein Spielwarengeschäft „Holzwürmchen“ auf das Weihnachtsgeschäft vor.

Wolfgang Müllenmeister bereitet sein Spielwarengeschäft „Holzwürmchen“ auf das Weihnachtsgeschäft vor.

Foto: Lea Hensen

Und plötzlich steht er vor der Tür, der erste Advent, und während sich der ein oder andere noch wundert, wie schnell die Zeit vergangen ist, beginnen für den Einzelhandel die wohl wichtigsten Wochen des Jahres. Tatsächlich sind schon viele Schaufenster in der Stadt dekoriert, seit Ende Oktober werden die Zählscheine ausgegeben. So langsam aber sicher weihnachtet es – zumindest in den Kassen.

Der Handesverband Nordrhein-Westfalen rechnet mit einem sehr guten Weihnachtsgeschäft in der Region, sogar mit einem Plus im Vergleich zum Vorjahr. Die Experten prognostizieren für Wermelskirchen einen Weihnachtsumsatz von 34 Millionen Euro. Das wären zwei Millionen mehr als 2018.

Dankmar Stolz vom Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW) bestätigt zumindest eine positive Tendenz. Im Wettstreit mit dem Online-Handel habe es der lokale Händler für gewöhnlich schwer, sagt er. „In Wermelskirchen sind wir aber sehr gut aufgestellt.“ Besonders freut er sich über den andauernden Erfolg der Zählschein-Aktion, einer rund 100 Jahre alten Tradition, die die Kundschaft an den örtlichen Handel binde. „Es werden jedes Jahr so viele Scheine ausgegeben wie im Vorjahr, obwohl wir eigentlich immer damit rechnen, dass es weniger wird“, sagt Stolz. Den Umsatz des Aktion investiert der Verein in die städtische Weihnachtsbeleuchtung, die in diesem Jahr aufgestockt werden soll.

Stefan Rojewski vom Bekleidungsgeschäft „Male“ hat bereits einige verkaufte Ware als Geschenk verpackt. „So richtig los geht es mit dem Weihnachtsgeschäft am verkaufsoffenen Sonntag am 8. Dezember“, sagt er. Auch in der Buchhandlung van Wahden hat sich seit einer Woche etwas getan. „Ich habe das Gefühl, die Leute haben sich verabredet“, sagt Gabriele van Wahden. Der Andrang sei größer, die Kunden stöberten länger im Regal. Sie ist guter Hoffnung, dass das diesjährige Weihnachtsgeschäft stabil ist und sich der Verkauf bis zu den Weihnachtstagen steigert.  „Wir sind zumindest gut vorbereiten und haben viele neue Titel gelesen, um die Kunden beraten zu können“, sagt sie.

Eine Straße weiter, im Spielwarenladen „Holzwürmchen“, hat Inhaber Wolfgang Müllenmeister andere Beobachtungen gemacht. „Früher steigerte sich der Umsatz ab Oktober quasi linear“, sagt er. Mittlerweile habe sich das Weihnachtsgeschäft nach hinten verschoben, und er vermutet dafür einen ganz bestimmten Grund. „Die Kinder werden durch das Fernsehen stärker beeinflusst und entscheiden sich mit ihren Wünschen immer wieder um“, sagt er. Das sehe er auch an den Bestellungsänderungen, die bei ihm eingehen. Den 24. Dezember nennt Müllenmeister den „Tag der Dankbaren“: „Die Kunden, die dann kommen, sind dankbar für alles, was es noch gibt.“ Er blickt positiv auf die kommenden Wochen. „90 Prozent unserer Kundschaft sind Stammkunden“, sagt er. „Die kennen unseren Service und halten unser Weihnachtsgeschäft stabil.“

Achim Koch teilt die Meinung, dass sich das Weihnachtsgeschäft nach hinten verschiebt. Allerdings hat der Goldschmied auf der Carl-Leverkus-Straße schon seit gut zwei Wochen einen Anstieg an Aufträgen bemerkt. Der Verkauf erreiche seine Höchstwerte aber erst in der Woche vor Weihnachten, sagt er. „Die Auftragslage gibt mir das Gefühl, dass das ein gutes Weihnachtsgeschäft wird, eventuell sogar besser als im Vorjahr.“ Koch freut es, dass auch jüngere Menschen im Geschäft nach den Zählscheinen fragen. „Das spricht für eine Identifikation mit der Stadt.“

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