Bis Ende Februar können Wermelskirchener ihre Antwort schicken Wer wünscht die gelbe Tonne?

Wermelskirchen · Mit dem Grundabgabenbescheid erhalten Eigentümer jetzt einen Fragebogen. Wer die gelbe Tonne für Verpackungsmüll wünscht, sollte an der Abfrage teilnehmen, sonst muss er weiterhin in Gelben Säcken entsorgen.

 So sieht Mülltrennung  in Solingen aus: Papier (blaue Tonne), Restmüll (grau),  Bioabfälle (braun) Verpackungsabfälle (gelb).

So sieht Mülltrennung  in Solingen aus: Papier (blaue Tonne), Restmüll (grau),  Bioabfälle (braun) Verpackungsabfälle (gelb).

Foto: Guido Radtke

Das ist die Chance zu einem Wechsel bei der Entsorgung von Verpackungsabfall: Die Stadtverwaltung startet am Montag, 13. Januar, eine Abfrage zum Thema „Gelber Sack“ oder „Gelbe Tonne“? Um die Wünsche der Bürger möglichst kostenneutral zu ermitteln, wird ein Fragebogen mit einem Brief versandt, den die Grundstücks- und Wohnungseigentümer ohnehin zum Jahresbeginn erhalten: Mit den diesjährigen Grundbesitzabgabenbescheide, die am Freitag verschickt werden, erhalten alle als Beilage die Abfrage „Gelber Sack“ oder „Gelbe Tonne“.

Diesen Vorschlag hatte Henning Rehse von der WNKUWG noch vor der Weihnachtspause unterbreitet, die Fraktionen wurden um eine Stellungnahme gebeten. Die Verwaltung zeigte sich offen für diesen Vorschlag und setzte die Idee zeitnah um, indem sie einen Fragebogen entwickelte, um zu ermitteln, wie groß die „Nachfrage“ nach der Gelben Tonne ist.

Warum wird die Abfrage „Gelber Sack“ oder „Gelbe Tonne“ aktuell durchgeführt? Der Rat der Stadt Wermelskirchen hat beschlossen, alle erforderlichen Schritte zu unternehmen, um die Sammlung der Verpackungsabfälle zukünftig so durchzuführen:

▶ als Wahlmöglichkeit für die Bürger zwischen Gelbem Sack und Gelber Tonne sowie

▶ im zweiwöchentlichen Abfuhrrhythmus.

Die Dualen Systeme hatten das Modell abgelehnt. Deren Begründung lautete, dass die Wahlmöglichkeit zu einer Doppelnutzung führe, dass das Mischsystem unwirtschaftlich und ineffizient sei, sagt Kämmerer Dirk Irlenbusch auf Nachfrage dieser Redaktion. Daher prüft die Stadt derzeit, dieses Wahlrecht rechtlich durchzusetzen und hat sich dabei juristisch beraten lassen.

Ein Ergebnis ist, dass zur Durchsetzung des politischen Beschlusses eine Erhebung wichtig ist, wie viele Eigentümer die Gelbe Tonne wünschen. Diese Datengrundlage fehlt noch. Hierfür wird die aktuelle Befragung durchgeführt. „Diese Ergebnisse werden wir sammeln, auswerten und der Politik vorlegen“, erläutert Dirk Irlenbusch.

Erhalte ich die Gelbe Tonne, wenn ich dies bei der Abfrage angebe? Es könne heute nicht gesagt werden, ob dieses Wahlrecht wirklich kommt, teilt die Stadt Wermelskirchen mit. Es sei durchaus möglich, dass am Ende die Gerichte entscheiden. Denn es handele sich um einen neuen Rechtsfall, Urteile liegen noch nicht vor, so Irlenbusch. Eine Umsetzung wäre ohnehin frühestens zum 1. Januar 2021 möglich.

Entfällt das Angebot Gelber Sack, wenn die meisten Eigentümer die gelbe Tonne wählen? Nein, Ziel der Abfrage sei nicht die generelle Abschaffung der gelben Säcke, vielmehr soll den Bürgern ein Wechsel auf zur gelben Tonne zu ermöglicht werden. Sie benötigt Platz, hat aber auch eine Reihe von Vorteilen  – Kommunen, in denen gelbe Tonne benutzt werden, lehnen nach Informationen dieser Redaktion einen Wechsel zum gelben Sack ab.

Wie lange die Bürger Zeit, ihre Wünsche mitzuteilen? Die Abfrage wird in der Zeit vom 13. Januar bis 29. Februar durchgeführt.

Muss ich als Eigentümer an der Abfrage teilnehmen? Es besteht keine Verpflichtung. Aber: Wer sich nicht meldet, behält als Entsorgungsmöglichkeit nur den Gelben Sack, weil die Stadt davon ausgeht, dass der Betreffende keine Änderung wünscht.

Wie ist die Entsorgung von Verpackungen aktuell geregelt?

Die Sammlung erfolgt derzeit in einem vierwöchentlichen Abfuhrrhythmus der gelben Säcke, die am Vorabend an den Straßenrand gestellt werden sollen.

Wie wird die Erfassung und Verwertung der Verkaufsverpackungen finanziert? Finanziert wird die Entsorgung von Verpackungen nicht über die kommunalen Abfallgebühren, sondern ist über die Hersteller als privatwirtschaftliches System organisiert (sogenanntes Duales System).    Die Hersteller und Vertreiber von Verpackungen bezahlen sogenannte Lizenzentgelte an die Dualen Systeme. Die mit Lizenzentgelten belegten Verkaufsverpackungen sind zum Beispiel durch den „Grünen Punkt“ gekennzeichnet. Mit den Lizenzentgeltzahlungen verpflichten sich die Dualen Systeme die Verpackungen beim Endverbraucher einzusammeln und der Verwertung zuzuführen.

Welche Kosten würde die Gelbe Tonne verursachen? Für die Gelbe Tonne fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Die Finanzierung erfolgt über die Dualen Systeme, die im Auftrag der Verpackungshersteller für die Erfassung und Verwertung der Verpackungen verantwortlich sind. Die gelbe Tonne muss der Eigentümer nicht bezahlen, sie wird ihm zur Verfügung gestellt.

Welches Volumen hat die Gelbe Tonne? Es werden in der Regel gelbe Tonnen mit einem Volumen von 240 Liter zur Verfügung gestellt. Für größere Wohnanlagen und größere Abfallstellen gibt es auch 1,1 Kubikmeter-Container.

Was ist für die  Abfrage noch wichtig? Es handelt sich um eine Abfrage, nicht um eine Bestellung.

▶Wer die Gelbe Tonne wünscht und dies der Stadt bei der Abfrage mitgeteilt hat, kann daraus kein Recht auf  Bereitstellung der Tonne ableiten.

▶ Die Vermieter sollen die Mieter mit einbeziehen.

▶ Die Teilnahme ist online unter www.wermelskirchen.de ab Montag, 13. Januar,  möglich.

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