Nest an der Balkantrasse Eichen-Prozessionsspinner in Neuenhaus entdeckt

Wermelskirchen · Ein Baumkontrolleur sah das Nest mit den haarigen Raupen in einem Baum an der Balkantrasse in Neuenhaus und informierte den städtischen Bauhof.

Die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners mit ihren giftigen Haaren hängen an der Rinde einer Eiche.

Die Raupen des Eichen-Prozessionsspinners mit ihren giftigen Haaren hängen an der Rinde einer Eiche.

Foto: dpa/Thomas Warnack

Ein gefährlicher Schädling ist an einem beliebten Treffpunkt an der Balkantrasse in Neuenhaus entdeckt worden: ein Nest des Eichen-Prozessionsspinner. „Bei der regulären Baumkontrolle hat der Fachmann ein Nest im Baum entdeckt und sofort den städtischen Bauhof benachrichtigt“, berichtete Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, am Donnerstag. Das Nest wurde sofort geflämmt und somit unschädlich gemacht. Für Nutzer der Balkantrasse und Anlieger könne vorerst Entwarnung gegeben werden. Der Schädling sei in diesem Jahr erstmals entdeckt worden.

Die Raupen breiten sich derzeit in Nordrhein-Westfalen aus. Die Eichen-Prozessionsspinner mögen trockenes, warmes Wetter und leben an trockenen, lichten Orten. Die Falter suchen wettergeschützte Stellen vor allem an den Eichen, aber auch an anderen Baumarten auf. Dort weben sie die typischen weißen Gespinste, in denen sie die Eier ablegen. Im dritten und vierten Larvenstadium entwickeln die Eichenprozessionsspinner die giftigen Brennhaare, die Widerhaken haben.

Diese können beim Menschen allergische Reaktionen wie Juckreiz, Quaddeln oder Hautentzündungen auslösen. „Gelangen sie in die Luftröhre, kann diese anschwellen. Das kann durchaus auch lebensbedrohlich werden“, deutete Marner auf Gefahren hin. Oft sind Husten, Bronchitis und Asthma nach Kontakt mit den Haaren die Folge. Da die Brennhaare über Jahre haltbar sind, ist eine schnelle Bekämpfung der Larven dringend angesagt. Auch Nachbarstädte wie Burscheid, Solingen und Leichlingen kämpfen derzeit intensiv gegen den Pflanzenschädling. Dort tauchte der Eichen-Prozessionsspinner teilweise an mehreren Stellen auf.

Ob auch andere Bäume in Wermelskirchen befallen sind, werde untersucht, so Marner. Im Zuge der üblichen Kontrollen werde der extern beauftragte Baumkontrolleur nun auch ein besonderes Augenmerk darauf legen, ob sich Raupengespinste im Astwerk befinden.

Wer ein solches Nest entdeckt, sollte nicht selbst Hand anlegen, um es zu vernichten: Es ist eine Aufgabe für Fachleute. Vielmehr sollten Raupen und Gespinste nicht berührt werden, Abstand halten zu betroffenen Gebieten ist das Gebot. Wer dennoch mit ihnen in Kontakt gekommen ist, sollte sofort Kleider wechseln – und nach einem Hautkontakt duschen und Haare waschen.

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