Kirchengemeinde St. Apollinaris Ehrenamtliche springen für Küsterdienst ein

Wermelskirchen · Die Katholische Kirchengemeinde sucht einen neuen Küster für St. Apollinaris – für die Zwischenzeit übernimmt ein Gemeindeteam die Arbeit.

 Küster-Team in Grunewald: Sie sorgen dafür, dass die Türen in St. Apollinaris geöffnet bleiben: Stefan Richter, Regina Wurth, Brigitte Schillinger, Anne Klatta, Ursula Solar und Margret Hentke (v.l.).

Küster-Team in Grunewald: Sie sorgen dafür, dass die Türen in St. Apollinaris geöffnet bleiben: Stefan Richter, Regina Wurth, Brigitte Schillinger, Anne Klatta, Ursula Solar und Margret Hentke (v.l.).

Foto: RP/Therea Demski

(resa) In St. Apollinaris in Grunewald standen im Frühsommer plötzlich die Gottesdienste auf der Kippe. Die Küsterin hatte schon vor einer Weile ihre Kündigung zum 30. Juni eingereicht und die Katholische Kirchengemeinde hatte sich umgehend auf die Suche nach Ersatz gemacht. Aber für die 5,5 Stunden in der Woche fanden sich bisher keine Bewerber.

„Dann drängte die Zeit“, erzählt Margret Hentke vom Kirchenvorstand. Keine Küsterin, kein Gottesdienst. Also machte sie sich auf die Suche nach Ehrenamtlichen, die vorübergehend einspringen könnten – mit Erfolg. Seit Anfang des Monats kümmert sich ein siebenköpfiges, ehrenamtliches Team um den Küsterdienst in St. Apollinaris. „Aber wir sind ein Provisorium“, betonen die Gemeindemitglieder. Man sei weiterhin dringend auf der Suche nach einer hauptamtlichen Küsterin.

Bis dahin aber sorgen Regina Wurth, Ursula Solar, Stefan Richter, Anne Klatta, Brigitte Schillinger, Margret Hentke und Uschi Hackstein dafür, dass weiter Messen, Beerdigungen, Hochzeiten und Taufen in dem Gotteshaus stattfinden können. „Ich fühle mich der Gemeinde verbunden“; erklärt Ursula Solar, „ich bin hier hineingeboren worden und konnte mich gar nicht mit der Vorstellung anfreunden, dass es keine Gottesdienste mehr geben würde.“ Also sagte sie ihren ehrenamtlichen Einsatz zu. Und das gilt auch für die anderen. Ohne ein bisschen Herzblut und Spaß an der Arbeit funktioniere es nicht, ist das Team überzeugt.

Inzwischen haben sich die Ehrenamtlichen in ihre neue Aufgabe eingearbeitet – auch mit Unterstützung ihrer hauptamtlichen Vorgängerin. „Wir bereiten den Gottesdienstraum vor und die Sakristei“, erklärt Anne Klatta. Bücher und Gewänder bereitlegen, das Glockenläuten und die Blumenbestellung, Hostien und Kerzen nachkaufen – die Aufgaben sind vielseitig. „Ich bin überrascht, wie viel es doch zu tun gibt“, sagt Anne Klatta.

Und mit ihrer leisen Überraschung weiß sie sich in bester Gesellschaft. Auch die anderen haben mit ihrem Einsatz einen völlig neuen Blick für das Küsteramt bekommen. So perfekt wie die hauptamtliche Küsterin ihre Arbeit bisher erledigt habe, könne das ehrenamtliche Team die Arbeit natürlich nicht machen, sagt Margret Hentke. Aber inzwischen haben die Ehrenamtlichen während der Messe auch die Ministranten im Blick, denen bei heißen Temperaturen zuweilen schummrig wird.

Neulich saß Margret Hentke in der Messe und entdeckte plötzlich erschrocken: „Das ewige Licht ist aus.“ Nach der Messe wurde eine neue Kerze entzündet. Die Gemeinde habe verständnisvoll reagiert, sagen die Ehrenamtlichen.

Schließlich sind viele Grunewalder dankbar für den ehrenamtlichen Einsatz. Der ermöglicht, dass die Kirche bis auf montags weiterhin am Tage geöffnet ist, dass Brautpaare in St. Apollinaris heiraten und Beerdigungen und Taufen stattfinden können. „Man muss ein bisschen flexibel sein“, sagt Margret Hentke. Die Dienste für die Messen verteile das Team zwar langfristig, aber ein Einsatz könne immer mal spontan dazwischen kommen.

Währenddessen sucht die Gemeinde weiterhin nach einem hauptamtlichen Küster, der der katholischen Kirche angehört. Bewerbungen können an das Pfarrbüro gerichtet werden. Auch Ehrenamtliche, die das Team unterstützen möchten, können sich im Pfarrbüro unter Telefon 02196/6380 melden.

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