Supermarkt in Dabringhausen Edeka-Eröffnung könnte schon 2022 sein

Dabringhausen · Die Weichen für den Bau des Lebensmittel-Marktes in Dabringhausen sind gestellt. Jetzt muss nur noch Straßen NRW grünes Licht für den Kreisverkehr geben – und davon hängt einiges ab.

 In der Nähe vom Asterweg plant Edeka den Neubau. Bedingung der Stadt ist, dass ein Kreisverkehr dort den Verkehr regelt.

In der Nähe vom Asterweg plant Edeka den Neubau. Bedingung der Stadt ist, dass ein Kreisverkehr dort den Verkehr regelt.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Auf den letzten Metern vor der Entscheidung, ob die Verträge mit Edeka unterzeichnet werden können, wurde es in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Verkehr (STuV) für einen kurzen Moment nochmal kitzelig. Aber nicht etwa, weil die Politiker den neuen Lebensmittelmarkt in Dabringhausen nicht wollten, sondern weil es um die Kosten für den Bau des Kreisverkehrs ging. Die Stadt hatte seit Beginn der Planung 2016 klargestellt, dass der Weg zum Lebensmittel-Einkauf nur über einen Kreisverkehr an der Kreuzung L 101, Hilgener Straße und Strandbadstraße führen kann. Damit sollte das Tempo auf der Landstraße gedrosselt werden.

Dass Edeka sich an den Kosten für den Bau beteiligen würde, hatte Marcus Baumgarten, Gebietsleiter Expansion von Edeka, auch zugesichert. Mehr noch: Am liebsten würde Edeka die Zufahrt gleich auf eigene Kosten samt der Planungskosten mitbauen, sobald die Tiefbauarbeiten für den Markt beginnen. Das Problem ist jedoch, dass Straßen NRW die Zustimmung zum Bau der neuen Kreuzungs-Variante geben muss. Bleibt die aus, weil die Prüfungen noch laufen, müsste die Stadt den Kreisverkehr später für deutlich mehr Geld bauen. „Dann reden wir von 750.000 Euro, zu denen Edeka aber den zugesicherten Betrag beisteuern würde“, erklärte Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, in der Sitzung.

 Die Skizze zeigt einen unverbindlichen Vorentwurf zum Neubau des Lebensmittelmarktes Edeka in Dabringhausen.

Die Skizze zeigt einen unverbindlichen Vorentwurf zum Neubau des Lebensmittelmarktes Edeka in Dabringhausen.

Foto: Quelle: Edeka Duisburg EG/VDH Projektmanagement GmbH

Dass unerwartete Kosten um die 300.000 Euro auf die Stadt zukommen könnten, sorgte für deutlichen Unmut bei SPD-Chef Jochen Bilstein. „Die Summe sind ja keine Peanuts“, sagte er und beschwerte sich, dass die Verwaltung es versäumt hatte, die Kosten schlüssig darzulegen, sollte der Kreisverkehr erst später gebaut werden. „Die Kritik nehme ich an“, sagte Thomas Marner ehrlich. „Trotzdem muss ich heute um einen Beschluss bitten“, mahnte er zeitgleich.

Denn um die Entschlussfreudigkeit von Straßen NRW anzukurbeln, waren Bürgermeisterin Marion Lück und Harald Drescher, Leiter des Tiefbauamtes, am Tag der Sitzung bei den zuständigen Planer des Baulastträgers, um die Entscheidung für den parallelen Bau des Marktes und des Kreisverkehrs zu beschleunigen. „Sie haben uns zugesagt, dass sie mitziehen werden“, berichtete Drescher von dem Gespräch. „Es sieht gut aus, dass wir das packen.“ Mit Blick auf die personellen Veränderungen, die bei Straßen NRW mit Beginn des neuen Jahres anstehen würden, „mussten wir den Zeitplan anpassen“, ergänzte die Bürgermeisterin. „Deshalb müssen die Unterlagen schnell abgegeben werden, damit die Entscheidung für den Kreisverkehr noch in diesem Jahr dort fallen kann.“ Der Plan könnte jetzt aufgehen, weil die Mitglieder des STuV trotz Enthaltung der SPD für den Beschluss stimmten.

Dass es in der Sitzung ein „Go“ geben würde, hat Marcus Baumgarten von der Edeka nicht bezweifelt, wie er im Gespräch mit dieser Redaktion verrät: „Seit wir mit den ersten Planungen begonnen haben, sind wir von den Politikern und der Stadt stets positiv begleitet worden.“ Ebenso wie die Verwaltung hofft er nun auf eine schnelle Entscheidung von Straßen NRW, um eine genaue Prognose für den Baubeginn und die Eröffnung des Marktes in Dabringhausen geben zu können. „Momentan wäre es ein wenig so, als ob wir in die Glaskugel schauen, weil der Kreisverkehr alles etwas ungewiss macht“, sagt er. „Unser Ziel ist es natürlich, die komplette Baumaßnahme in einer Baustelle abzuwickeln.“ Sprich: Edeka und Kreisverkehr in einem Rutsch. Stimmt der Haupt- und Finanzausschuss in seiner Sitzung am 14. Dezember stellvertretend für den Rat zu, „könnten wir im ersten Halbjahr 2021 den Bauantrag einreichen“, blickt Baumgarten in die Zukunft. „Und dann wäre es mein Wunsch, im Laufe von 2022 mit allem fertig zu sein und den Edeka in Dabringhausen zu eröffnen.“

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