Musik, Häppchen und Biergarten-Idylle im Haus Eifgen in Wermelskirchen Drittes Maifest war ein voller Erfolg

Wermelskirchen · Der Biergarten neben dem Haus Eifgen war am Mittwoch voll besetzt. Das Konzept mit Gottesdienst, Chormusik, Bands, Essen und Trinken war bei den zahlreichen Besuchern einmal mehr wunderbar angekommen.

 Zum musikalischen Programm des Maifestes trug auch der Chor „Bella Melodica“ bei.  Foto: Jürgen Moll

Zum musikalischen Programm des Maifestes trug auch der Chor „Bella Melodica“ bei. Foto: Jürgen Moll

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wo an anderen Orten in Deutschland am Maifeiertag Nazis oder Autonome marschierten oder Gewerkschaftsreden gehalten wurden, ging es im Haus Eifgen an diesem so sonnigen Frühlingstag eher beschaulich zu. Zum dritten Mal wurde dort nämlich ein musikalisches und gemütliches Maifest gefeiert. „Zum zweiten Mal mit einem ökumenischen Gottesdienst, der von Manfred Jetter, dem Pfarrer der Wermelskirchener Evangelischen Gemeinde gehalten wurde“, sagte Veranstalter Michael Dierks. Der kam auch bei den zahlreichen Besuchern am späten Vormittag sehr gut an, was wohl auch an der ungewöhnlichen musikalischen Begleitung gelegen haben mochte. Die Band „The New Shepherd“ der evangelischen freikirchlichen Gemeinde Neuschäferhöhe, ergänzt um Dierks an der Hammondorgel, umrahmte den Gottesdienst mit bluesigen und rockigen Klängen – und schreckte auch vor einer kleinen Session zum Ende des Gottesdienst nicht zurück. „Mich haben einige Besucher angesprochen, warum Gottesdienste nicht viel öfter so gestaltet werden könnten“, sagte Dierks lachend.

Den Mai begrüßten im Anschluss die Sänger von „Bella Melodica“. Auch hier waren die Besucher mit im Boot, denn die Liedtexte der bekannten Schlager und Volkslieder wurden per Beamer auf die Leinwand geworfen. Im Anschluss daran ging es jedoch erst einmal in den Biergarten, wo es dann bei angenehmen Frühlingstemperaturen und schöner Musik so richtig gemütlich wurde. Gut 100 Besucher hatten sich auf die Bierzeltgarnituren unter den hohen Kastanienbäumen gesetzt. Blues, Folk, Bluegrass, Americana – diese Musikrichtungen waren ja traditionell im Haus Eifgen zu Hause. Entsprechend waren die vier Bands ausgesucht, die bis in den Abend hinein musizierten.

Den Anfang machte dabei „Bad Temper Joe“ mit Südstaaten-Musik, die direkt aus den Sümpfen von Louisiana nach Wermelskirchen gekommen war. Es folgte das Trio „Dreckpäck“, bei dem vor allem der hervorragende Gesang von Gabriele R. Weber hervorstach, die sowohl Country-Blues wie „Honey, You Don’t Know My Name“ als auch kernigen Schlager wie Gitte Hænings „Ich will nen Cowboy als Mann“ mit Kraft in den Stimmbändern intonierte, während sie von Rüdiger Gies am Banjo und Rainer Diekamp am Bass begleitet wurde. Später am Nachmittag sorgten dann die Bands „Blues Delivery“ und die „Overback Bluesband“ wieder im Inneren für rockige Blues- und Cover-Töne. So war im Haus Eifgen zwar nicht in den Mai hineingetanzt worden, gute Maistimmung herrschte aber dennoch vor.

So auch bei den Besuchern, etwa Magdalena Wirdes aus Wermelskirchen, die zusammen mit ihren zwei kleinen Söhnen ins Eifgental gekommen war. „Ich komme mit den Jungs gerne zu solchen Veranstaltungen, die haben da immer jede Menge Spaß“, sagte die junge Mutter, während ihre beiden Söhne sich schon wieder in die aufgebaute Hüpfburg stürzten. Dort herrschte reger „Flugverkehr“, die kleinen Hüpfer hatten sichtlich ihren Spaß unter den hohen Kronen der alten Kastanien im beschaulichen Eifgen-Biergarten. Aber auch die zahlreichen erwachsenen Besucher hatten ganz offensichtlich ihren Spaß. Etwa Kerstin und Alfons Herweg, die aus Hückeswagen mit dem Fahrrad zum Haus Eifgen gekommen waren. „Das Wetter ist dazu ja ideal, jetzt wollen wir erst einmal sehen, ob wir was zu essen bekommen können“, sagte Alfons Herweg.

Das gestaltete sich im Verlauf des Nachmittags durchaus etwas schwierig, wie Michael Dierks schmunzelnd zugab: „Die Grillwürstchen und das Fassbier neigen sich ihrem Ende zu, es sind wohl mehr Leute gekommen, als wir erwartet haben. Daran sieht man, dass wir eben keine Gastronomen sind.“ Auch einige der leckeren Pasteten und der Rotwein waren bereits am frühen Abend ausverkauft. Was letztlich aber auch nur ein Zeichen dafür war, wie gut das dritte Maifest im Haus Eifgen bei den Besuchern angekommen war.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort