ADFC-Vorsitzende in Wermelskirchen „Die L101 ist für mich radtechnisch gestrichen“

Wermelskirchen · Die Landstraße 101 ist für Fahrradfahrer ein gefährliches Pflaster. Sie ist eine Raserstrecke. Einen Rad- oder Fußweg gibt es nicht. Sabine Krämer-Kox, Vorsitzende des ADFC Wermelskirchen, hat schon einige gefährliche Situationen auf der L101 erlebt.

 Sabine Krämer-Kox, Sprecherin des ADFC-Ortsvereins Wermelskirchen-Burscheid.

Sabine Krämer-Kox, Sprecherin des ADFC-Ortsvereins Wermelskirchen-Burscheid.

Foto: privat

Was andere gerade mit dem Auto schaffen, ist Sabine Krämer-Kox im Jahr mit dem Rad unterwegs: So 5000 bis 10.000 Kilometer. Wenn sie über ihre teils gefährlichen Begegnungen mit Autofahrern berichtet, wird einem angst und bange. Deshalb setzt sie sich als ADFC-Vorsitzende Wermelskirchen/Burscheid auch so ein. Zwei ihrer Aussagen sind aber bezeichnend: „Die Landstraße 101 ist für mich fahrradtechnisch gestrichen“ und „Behörden finden immer eine Ausrede, um Radwege zu verhindern“. Außer sie sind plötzlich politisch im Trend und damit gewollt – wie der geplante Radweg zwischen Dabringhausen und Hilgen.

Die Landstraße 101 gilt für Radfahrer als eine gefährliche Straße. Kein Rad-/Fußweg, wenig Geschwindigkeitsbeschränkungen, und letztlich zu eng. Eine Raserstrecke. Sie ist sie in all den Jahren zweimal gefahren und hatte immer schlimme Erlebnisse. „Die Straße ist 18 Kilometer lang. Hier müsste ein Fuß-/Radweg hin. Das geht aber nur über Privatgrundstücke“, so die AFDC-Vorsitzende. Und da fänden die Behörden seit Jahren Ausreden: von kein Geld über viel zu lange Verhandlungen und kein Personal. Das alles sei sehr enttäuschend.

Grundsätzlich seien eigentlich weniger die Gemeinde- und Kreisstraßen das Problem als die Landstraßen. So auch die L 409 Richtung Eipringhausen oder die L 157 (Hoffung bis Hinterhufe). „Viel erreicht wäre schon bei den Landstraßen, wenn ein Tempolimit eingeführt würde“, so Sabine Krämer-Kox. Aber hier bringen die Behörden gleich die Unfallkommission ins Spiel. Dabei gehe es weniger um Prävention: Es gebe nämlich erst dann eine Gefährdungslage, wenn sich Unfälle ereignet hätten.

Inzwischen gebe es einen überregionalen Radwegeplan für den Ausbau von Landstraßen. Ein Projekt pro Jahr würde verwirklicht, so Krämer-Kox, 2020 wurde keins umgesetzt. Der ADFC wolle nun über den Regionalrat versuchen, dass auch in Wermelskirchen Teilstücke ausgebaut würden. „Es wird nicht kurzfristig geschehen, und auch nur in Teilstücken. Aber anders kommen wir nicht voran“, bedauert sie.

tei-

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