Reaktion auf Energiekrise in Wermelskirchen Stadtkirche wird ab 8. Januar nicht mehr geheizt – Gottesdienste ziehen um
Wermelskirchen · Um Energie zu sparen, wird die Heizung in der Wermelskirchener Stadtkirche ab Januar abgestellt. Die Türen des Gotteshauses bleiben aber weiterhin offen.
Das Energiekonzept der Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen für den kommenden Winter steht jetzt fest: „Ab dem 8. Januar werden wir die Stadtkirche nicht heizen“, kündigte Pfarrer Volker Lubinetzki, Vorsitzender des Presbyteriums, während der Gemeindeversammlung am Sonntagmittag an. Natürlich werde aber dafür Sorge getragen, dass es während der Wintermonate nicht zur Schimmelbildung in der Kirche komme – die Temperatur werde zwischen fünf und acht Grad messen. Fast alle Veranstaltungen aus der Stadtkirche ziehen zwischen Anfang Januar und Ende März dann in das benachbarte Gemeindehaus um – nur ein Konzert und eine Hochzeit werden in dieser Zeit in der Stadtkirche stattfinden, weil sie bereits vor der neuen Regelung zugesagt wurden.
„Grundsätzlich haben wir im Presbyterium festgelegt, dass jeder Bezirk selbst entscheidet, wie er mit seinen Räumen umgeht“, erklärte Pfarrer Lubinetzki. Ob Hünger oder Tente, Eipringhausen oder die Stadtkirche: Für alle gilt der gleiche Leitsatz. „So viel Energie sparen wie möglich – ohne dass die Gebäude oder das Gemeindeleben leiden“, erklärt der Presbyteriumsvorsitzende.
Der Bezirksausschuss der Stadtkirche ist sicher, dass die Gemeinde drei Monate lang auf ihre Kirche verzichten kann. Im Gemeindehaus soll die Heizung in den genutzten Räumen für 19 Grad sorgen. „Die Flure werden also nicht geheizt, wir müssen darauf achten, die Türen zu schließen“, kündigte Lubinetzki an. Wo immer möglich, sollten Veranstaltungen zeitlich näher zusammengelegt werden, um die Räume im Gemeindezentrum nur einmal aufheizen zu müssen. „Für die Gottesdienste haben wir die Hoffnung, dass es gemütlich wird“, befand der Pfarrer mit Blick auf die Verlegung ins Gemeindezentrum. Je nach Resonanz könne der große Gemeindesaal auch in Teilen genutzt werden.
Im November und im Dezember wird die Stadtkirche aber noch weiter beheizt: Es sei dem Presbyterium wichtig gewesen, das Gotteshaus im Advent und in der Weihnachtszeit noch für Gottesdienste und Konzerte offen zu halten, erklärte der Pfarrer. Erst nach dem Start in das neue Jahr werde die Änderung greifen – um mitten in der Krise Energie und Kosten zu sparen und so gleichzeitig auch einen ökologischen Beitrag zu leisten.
Während der Gemeindeversammlung kündigte Pfarrer Lubinetzki dann noch weiter an, mit der Stadt im Gespräch zu sein, um als Gemeindezentrum eine von mehreren Anlaufstellen in der Stadt in Krisenzeiten zu sein – in welcher Form, das werde sich noch zeigen. „In diesen Zeiten kommt es mehr denn je darauf an, zusammen zu arbeiten“, befand Lubinetzki. Deswegen begrüße man die Kooperation mit der Stadt sehr.
Die Türen der Stadtkirche bleiben übrigens auch von Januar bis März geöffnet – für Menschen, die Einkehr suchen, oder für Pilger, die auf dem Jakobsweg unterwegs sind. Der Presbyteriumsvorsitzende erinnerte: „Sie sollten sich dann eben warm anziehen.“