Ortsteil von Wermelskirchen Dhünn will Kulturdorf sein

Wermelskirchen · Um das Projekt auf die Gleise zu stellen, hat der Verkehrs- und Verschönerungsverein eine Arbeitsgruppe gegründet, an der alle Vereine aus dem Dorf beteiligt werden. Für die Neugestaltung des Dorfplatzes und für Kindergartenplätze wirbt Wermelskirchens Bürgermeisterin um Geduld.

 Einen greifbaren Termin für die Verschönerung des Dorfplatzes in Dhünn gibt es derzeit noch nicht.

Einen greifbaren Termin für die Verschönerung des Dorfplatzes in Dhünn gibt es derzeit noch nicht.

Foto: Stephan Singer

Kulturdorf Dhünn. Hinter diesem Titel steckt eine Idee, die den Verkehrs- und Verschönerungsverein (VVV) Dhünn umtreibt. „Wir könnten zwei oder drei Mal im Jahr im Dorf-Zentrum Konzerte veranstalten – Open-Air und mit Sperrung der Hauptstraße, wobei der Verkehr umgeleitet wird.“ So skizzierte der Vorsitzende Frank Jäger auf der jährlichen Hauptversammlung des VVV im Restaurant „Jägerhof“ das Vorhaben, das Dhünn zum Kulturdorf machen soll.

Auch wenn die Idee noch in den Kinderschuhen steckt, geht die Vorstellung noch einige Schritte weiter. „Durch die Sperrung für den Verkehr können wir die Fläche der Straße mit nutzen“, blickte Frank Jäger aus: „Das Geschehen auf dem Dorfplatz soll den benachbarten Kirchplatz rund um die Dorfkirche mit einbeziehen.“ Aber, so meinte Frank Jäger, zur Beruhigung der Anwohner rund um Dorfplatz und Kirche: „Die Veranstaltung muss abends zu einer bestimmten Zeit zu Ende sein, damit die Anlieger nicht übermäßig gestört werden – es soll keine Kirmes sein.“

Ganz konkret nannte Frank Jäger den Ansatz, für Wermelskirchen, Dabringhausen und Dhünn eine Bühne inklusive Lichttechnik zu kaufen, die für Projekte wie das Kulturdorf Dhünn genutzt werden könnte: „Dafür gibt es Fördertöpfe. Wir Vereine müsste dann nicht stets die hohen Mietkosten tragen.“

Damit die Kulturdorf-Idee nicht im Sand verläuft, bestimmte die VVV-Versammlung einen Arbeitskreis um unter anderem Jana Markovic und Laura Block, der das Vorhaben auf die Gleise setzen soll. Jana Markovic und Laura Block haben bereits diverse Veranstaltungen (beim Kultursommer auf dem Rhombus-Gelände oder Kunstrasenplatz-Einweihung) für den SSV Dhünn-Förderverein organisiert. Kein Zufall, denn, so sagte Frank Jäger: „An diesem Arbeitskreis sollen alle Vereine aus Dhünn mitwirken.“

Frank Jäger, der seit 2008 dem Dhünner VVV vorsteht, kündigte auf der Versammlung an: „Für mich soll das die letzte Amtszeit sein.“

Frank Jäger, der seit 2008 dem Dhünner VVV vorsteht, kündigte auf der Versammlung an: „Für mich soll das die letzte Amtszeit sein.“

Foto: Theresa Demski

Die Nachbarschaft von Kirch- und Dorfplatz sieht Frank Jäger nicht nur punktuell auf bestimmte Termine bezogen, sondern im Zuge der geplanten Dorfplatz-Sanierung als dauerhaftes Konzept: „Vielleicht kriegen wir es ja hin, dass der Kirchplatz öfters mit genutzt wird, die Kirche zum Publikumsmagnet wird. Sitzgelegenheiten auf dem Kirchplatz könnten zum Verweilen einladen.“ Beispielhaft führte Jäger die Evangelische Stephanus-Kirchengemeinde an, die in Hilgen-Neuenhaus rund um das Gemeindezentrum eine gast- und familienfreundliche Atmosphäre geschaffen habe.

Außer dem Appell zur Geduld hatte Bürgermeisterin Marion Lück für die VVV-Versammlung, die neben den Vereinsformalitäten auch stets Dhünnsche Anliegen thematisiert, keine guten Nachrichten im Gepäck. Denn: Ein greifbarer Termin für die Verschönerung des Dorfplatzes, die zum Großteil mit Fördermitteln finanziert werden soll und deren Start eigentlich für das Frühjahr diesen Jahres angekündigt war (wir berichteten), gibt es nicht.

„Die Planung läuft. Aber uns fehlt ein Bescheid von der Bezirksregierung. Diese verbindliche Zusage brauchen wir, ohne das Papier dürfen wir nicht anfangen“, sagte die Bürgermeisterin. „Davon sind wir nicht begeistert. Wir hatten doch eigentlich eine Zusage für den Start im März“, stellte daraufhin Frank Jäger fest und wollte wissen: „Kann es denn passieren, dass das zugesagte Fördergeld nicht kommt?“ Marion Lück beruhigte: „Ich wüsste nicht, warum das passieren sollte. Ich weiß jedoch nicht, woran es gerade hakt.“ Wohl auch um für Nachdruck zu sorgen, stellte Frank Jäger in Aussicht: „Der VVV hat viele Zusagen von Handwerkern aus Dhünn. Die helfen alle, wenn die Fördersumme für das Vorhaben nicht ausreicht.“

Um Geduld bat Bürgermeisterin Marion Lück genauso zum drängenden Thema der fehlenden Kindergartenplätze. „Der vorliegende Bedarfsplan war wichtig, um konkret zu wissen, was geschehen muss. Wir haben einen großen Bedarf an einer weiteren Kindertagesstätte in Dhünn.“ Wegen des Wasserschutzes, Bau-Recht oder auch einer geeigneten Lage sei die Suche nach einem Standort extrem schwierig, betonte die Bürgermeisterin: „Alles ist eng, alles ist knapp. Zumal wir auch nach einem Grundstück für einen Rettungswachen-Standort in diesem Bereich suchen.“ Marion Lück versprach: „Im September haben wir einen Plan. Ich bin nicht total pessimistisch.“ Auf Nachfrage der Teilnehmer gestand die Bürgermeisterin ein, dass nicht davon ausgegangen werden könne, dass das Problem in 2024 gelöst sei.

Einstimmig bestätigte die Versammlung den geschäftsführenden Vorstand aus dem Vorsitzenden Frank Jäger, dem Geschäftsführer Axel Eversberg und dem Schatzmeister Christian Döring. Ebenfalls wiedergewählt wurden die Beisitzer Heinz-Otto Kotter, Friedhelm Weber, Peter Bärwald und Peter „Hermann“ Tebling. Neu zum Vorstand gehören Stefan Bärwald, Torsten „Skale“ Thust und Bastian Jäger. Dessen Vater Frank Jäger, der seit 2008 dem Dhünner VVV vorsteht, kündigte an: „Für mich soll das die letzte Amtszeit sein.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort