Corona-Impfungen in Wermelskirchen Politik und Ärzte fordern dezentrales Impfen

Wermelskirchen · Bürgermeisterin, Hausärzte und CDU appellieren an Land und Bund, auch in heimischen Sporthallen gegen Corona impfen zu dürfen. Schon ab Februar wäre ein Einsatz mobiler Impfteams möglich.

 Marion Lück setzt sich für dezentrale Impfstellen ein.

Marion Lück setzt sich für dezentrale Impfstellen ein.

Foto: Kathrin Kellermann

„Wir geben nicht nach“, sagt Bürgermeisterin Marion Lück vehement. Seit Wochen setze sich die Stadt für ein zweites Impfzentrum für den Nordkreis ein. Denn: „Der lange Weg ins Impfzentrum in Bergisch Gladbach ist vor allem für ältere Menschen unzumutbar“, sagt die Bürgermeisterin. Doch alle Appelle ans Land NRW blieben bisher unbeantwortet: die Forderungen nach einer zweiten Impfstelle und auch nach Taxi-Gutscheinen für den Weg zum Impfzentrum. Deshalb haben Bürgermeisterin Marion Lück, CDU-Chef Stefan Leßenich und die heimischen Hausärzte Dr. Hans-Christian Meyer, Harald Bergerhoff und Tobias Hopff gemeinsam mit dem Krankenhaus eine weitere Idee ausgefeilt: „Wir brauchen dezentrale Impfstellen in den Kommunen des Nordkreises“, sagt die Bürgermeisterin. Es müsse möglich sein, in den Städten ein Impfangebot zu machen. Auch Landrat Stephan Santelmann hat sich der Forderung nach dezentralen Impfstellen angeschlossen.

Während eines Krisengesprächs brachten Ärzte und Politiker die Idee auf den Weg: In heimischen Sporthallen oder anderen geeigneten Räumen könnten die mobilen Impfteams, die ab Mittwoch in den Pflegeeinrichtungen unterwegs sind, auch weitere Impfungen übernehmen. „Sowohl die Ärzteschaft, als auch unser Krankenhaus halten diese Möglichkeit für realistisch und sind bereit, die Idee umzusetzen“, sagt die Bürgermeisterin. Die Personalfrage sei geklärt, die Strukturen könnte die Stadt stellen – bleibt der Impfstoff. „Wir sind bei Plan C“, erklärt Marion Lück. Um dafür Zustimmung zu bekommen, hat Wermelskirchens CDU-Vorsitzender Stefan Leßenich Dienstagmorgen Brandbriefe an NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geschrieben. „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, insbesondere wegen der immer noch steigenden Infektionszahlen, dass eine zusätzliche Impfmöglichkeit in Wermelskirchen gewährleistet sein muss“, schreibt Leßenich, „um die Effektivität und die Bereitschaft der Bürger zum Impfen aufrecht zu erhalten und zu steigern.“

 Stefan Leßenich hat die Forderungen an Gesundheitsminister Spahn geschickt.

Stefan Leßenich hat die Forderungen an Gesundheitsminister Spahn geschickt.

Foto: Andi Jäckle

Zum baldmöglichsten Termin fordere die CDU kleinere dezentrale Impfstellen für die Stadt – und auch für die Städte Burscheid und Leichlingen. „Eine solche dezentrale Impfstelle kann möglicherweise auch als Blaupause für andere Städte des Kreisgebietes dienen“, befindet Leßenich, „für deren Bürger die Entfernung zum Impfzentrum ebenfalls unzumutbar ist.“ Der CDU-Vorsitzende stellt aber auch klar: Sollte diese Alternative nicht realisiert werden, halte die Stadt selbstverständlich an der Forderung eines Impfzentrums in Wermelskirchen fest. Die Stadt ist die am nördlichsten gelegenen und zweitgrößte des Kreises. „Im Namen aller Beteiligten bitte ich um eine kurzfristige Genehmigung unserer Forderung zum Wohle der Bürger“, betont Leßenich. Denn schon ab Februar wäre der Einsatz der heimischen mobilen Impfteams in dezentralen Impfstellen denkbar.

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