Garten in Wermelskirchen Im April ist Pflanzzeit für Erdbeeren

Wermelskirchen · Wie bekommt man den Garten frühlingsfit? Gartenexperte René W. Essel von der Baumschule Bosmann beantwortet in diesen Tagen viele Fragen.

 René W. Essel und die Auszubildende Anna Buchholz zeigen in der Baumschule Bosmann Blumen, die bei Bienen sehr beliebt sind wie Iris, Apfelbäume, Zierkirschen, Felsenbirne und Skimmia.

René W. Essel und die Auszubildende Anna Buchholz zeigen in der Baumschule Bosmann Blumen, die bei Bienen sehr beliebt sind wie Iris, Apfelbäume, Zierkirschen, Felsenbirne und Skimmia.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

René W. Essel von der Baumschule Bosmann schafft es, dem Negativen rund um die Corona-Krise noch etwas Positives abzugewinnen. „Ich mache die Erfahrung, dass viele Menschen ihren Garten ganz neu kennenlernen“, sagt der Gärtner. Das merke er derzeit auch im Verkauf. „Die Menschen ziehen sich aus der Öffentlichkeit in ihre Gärten zurück“, sagt er.

Und weil der Frühling ja nicht nur kalendarisch schon begonnen hat, sondern auch schon die ersten echten Frühlingstage geschickt hat, stellt sich vielen Menschen die Frage, ob und wie sie ihren Garten für die warme Jahreszeit fit bekommen – und viele fragen sich auch, was man schon machen darf und womit man besser noch ein wenig warten sollte. „Der eine oder andere ist tatsächlich ein wenig zu schnell. Etwa mit dem Vertikutieren des Rasens sollte man auf jeden Fall noch warten“, rät der Gartenexperte.

Mähen könne man den Rasen schon, aber auch das Düngen sei noch nicht ganz ungefährlich. „Gerade mit mineralischem Dünger wächst das Gras jetzt sehr schnell. Wenn es dann nachts noch mal friert, hat man recht schnell einen Schaden“, sagt Essel. Er empfiehlt seinen Kunden: „Mit dem Düngen besser noch bis Mitte April warten“ Insgesamt sei der Rasen ohnehin der Teil des Gartens, der am meisten Hinwendung brauche – aber am wenigsten bekomme. „Dreimal Düngen pro Jahr sollte sein, damit der Rasen mit ausreichend Nährstoffen versorgt ist“, sagt Essel.

Hecken und Obstbäume sollte man jetzt nicht mehr schneiden. „Bei Hecken ist es vom 1. März bis Ende September sogar verboten. Und bei den Obstbäumen ist es so, dass die älteren und größeren bereits schon Energie aus dem Boden ziehen, da sollte man keinesfalls schneiden“, sagt der Gärtner. Die Ausnahme seien junge Bäume, bei denen man die kleinen Äste noch beschneiden könne. Kein Problem seien hingegen Gräser wie Chinaschilf oder Lampenputzergras sowie Bodendecker wie Rosenspiere oder Fünf-Finger-Sträucher. „Da muss man nur prüfen, ob es bereits frische Triebe gibt“, sagt Essel.

Ansonsten sei der April der beste Monat, um neue Pflanzen einzusetzen. „Das gilt sowohl für Erdbeeren und kleines Beerenobst, aber auch für Obstbäume, Hecken, Bäume, Sträucher und Zwerggehölze. Man muss sich nur ein wenig beeilen, dass man in der Baumschule noch den passenden Baum oder Strauch findet“, sagt Essel. Denn Bäume, die bereits ausgetrieben hätten, könnten nicht mehr ausgegraben werden. „Das kann sich nun wöchentlich ändern, deswegen ist es schwer, sich da festzulegen“, sagt der Gartenexperte. Auch Gemüse könne nun langsam ausgesät werden – wobei auch hier die kalten Nächte noch zum Probelm werden könnten. Vom Vorziehen der kleinen Pflanzen im Haus hält Essel nicht so viel. „Besser ist es, wenn man ein Gewächshaus hat oder einen Folientunnel auf einem Beet anlegen kann. Ansonsten sollte man besser bis Ende April mit der Aussaat warten“, sagt Essel. Auch in Corona-Zeiten gehe der Verkauf in der Baumschule weiter. „Wir helfen möglichst kontaktlos – per Telefon, E-Mail oder auch mit Lieferservice“, sagt Essel.

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