In Wermelskirchen Denkmalschutz will Nachbesserung für die Orgel in der Stadtkirche
Wermelskirchen · Evangelische Kirchengemeinde schafft mehr Raum für Begegnung und Kommunikation in der Stadtkirche. Die Pläne für die Renovierung der Orgel liegen noch beim Denkmalschutz.
In der Stadtkirche herrschen in diesen Monaten deutlich niedrigere Temperaturen als üblich: Die Evangelische Kirchengemeinde spart Energie und hat alle Veranstaltungen bis Anfang April in das Gemeindezentrum verlegt (wir berichteten).
Die Zwischenzeit nutzt die Gemeinde, um ihre Ideen für Kirche und Orgel auf den Weg zu bringen. Aktuell liegen die Pläne für die Renovierung und Erweiterung der Kirchenorgel nach wie vor beim Denkmalschutz. „Dort gab es nun einen Änderungswunsch“, erklärte Pfarrer Volker Lubinetzki während der Gemeindeversammlung am Sonntag. Aus optischen Gründen müsse für die neuen Orgelpfeifen ein passenderes Gehäuse geschaffen werden, als in den Plänen vorgesehen. Die Gemeinde bessert also nach und hofft dann auf grünes Licht vom Denkmalschutz für die aufwändigen Pläne, die mit 358.000 Euro zu Buche schlagen. „Nach dem Denkmalschutz brauchen wir noch die Zustimmung aus dem Landeskirchenamt in Düsseldorf“, erklärte Lubinetzki. Da die Orgelfachleute dort aber bereits in den ganzen Prozess eingebunden seien, werde mit keiner weiteren Verzögerung gerechnet. „Wir hoffen, dass die Bauarbeiten in diesem Jahr beginnen können“, erklärte der Presbyteriumsvorsitzende, „dabei sind wir aber natürlich auch von den Kapazitäten des Orgelbauers abhängig.“
Seit Herbst 2017 ist die Orgel in der Stadtkirche verstummt – nachdem ein Gutachter das Instrument wegen Brandgefahr überraschend stillgelegt hatte und danach die Orgelpfeifen für eine anstehende Renovierung ausgebaut worden waren. Die Arbeiten hatten sich dann immer wieder verschoben – zuletzt waren in der Gemeinde die hohen Kostensteigerungen für das Projekt diskutiert worden. Nun hoffen Musiker, Presbyterium und Gemeinde, sich mit der Orgelsanierung und -erweiterung auf der Zielgeraden zu befinden.
Die Veranstaltungspause in der Stadtkirche nutzt die Gemeinde unterdessen noch für eine weitere Veränderung: Die letzten beiden Bankreihen im Mittelschiff sollen entfernt werden. „Um mehr Raum für Begegnung und Kommunikation zu schaffen“, erklärte Lubinetzki. Stehtische und eine neue Lichtlösung sollen den entstanden Raum füllen. Das neue Konzept solle vorerst für ein halbes Jahr getestet werden. Sollte es sich bewähren, wolle die Gemeinde entsprechende Anträge an den Denkmalschutz stellen: Bauliche Veränderungen in der Stadtkirche, die länger als sechs Monate bleiben, bedürfen nämlich der Zustimmung der Behörde. Am 2. April, pünktlich zum Palmsonntag, kehrt die Gemeinde nach der Winterpause in ihre Stadtkirche zurück.