Kommentar Das „Haus Eifgen“ ist keine Lösung

Wermelskirchen · Das ist der Hammer! Wir haben den größten Naturweihnachtsbaum in Deutschland – und dort findet 2020 kein Weihnachtsmarkt statt? Das ist doch eine Bankrotterklärung! Die Veranstaltung „Bergische Weihnacht“ litt in den vergangenen Jahren immer wieder unter dem Wetter.

Ist es trocken, strömen die Menschen. Im Regen geht niemand bummeln. Entsprechend zogen sich natürlich immer mehr Anbieter zurück, die aus dem sogenannten Kreativbereich kamen und mit handwerklichen Angeboten das Publikum locken sollten. Was aber dann nur noch zog, war Essen und Trinken. Und dazu ein wenig Musik. Das reicht leider nicht.

Die Verantwortlichen im WiW-Vorstand sind zum großen Teil Ehrenamtliche und bekommen dafür eine monatliche Aufwandsentschädigung. 60.000 Euro überweist jedes Jahr die Stadt an den Stadtmarketingverein. Unterstützt wird WiW von vielen anderen Ehrenamtlichen in Projekten, die mittlerweile auch ein Aushängeschild der Stadt sind.

 Sicher sollte jetzt auch die Stadt überlegen, wie es weitergehen soll. Aber WiW ist eine Vertretung des Einzelhandels und der Dienstleister in dieser Stadt. Mit dem Weihnachtsmarkt sollen eigentlich Kunden in die Stadt gelockt werden. Darum ja auch der verkaufsoffene Sonntag. Aber schon die Uneinigkeit des Handels, an den beiden Adventssamstagen bis 18 Uhr die Geschäfte offen zu halten, um ein einladendes Gesamtbild abzugeben, ist seit Jahren Indiz für Desinteresse.

Wohin aber steuert Wermelskirchen, wenn es keine „Bergische Weihnacht“ mehr gibt? Dann kann der verkaufsoffene Sonntag ebenso abgesagt werden. Der Wermelskirchener fährt gleich auf Weihnachtsmärkte in den Nachbarstädten.

Die Information, dass WiW sich rauszieht, kommt früh. Jetzt muss sich die Stadt doch soweit einbringen, zum Krisengespräch alle relevanten Gruppierungen einladen und klären, was noch zu machen ist und wohin die Reise gehen könnte. Ein Weihnachtsmarkt im „Haus Eifgen“, fern des Weihnachtsbaums, ist jedenfalls keine Option.

In einer früheren Fassung stand, dass WiW 64.000 Euro von der Stadt als jährlichen Zuschuss bekommt. Richtig sind aber 60.000 Euro.

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