Haus Eifgen-Biergarten in Wermelskirchen Das erste Event nach dem Lockdown

Wermelskirchen · 100 Gäste waren dabei, als die McCartney-Tribute-Show der Band „78 Twins“ im Haus Eifgen-Konzertgarten bei bestem Frühsommer-Wetter den Neustart des Konzert-Geschehens bei der Kulturinitiative Wermelskirchen markierte.

 Das Paul McCartney-Tribute-Konzert im Haus Eifgen-Konzertgarten markiert in Wermelskirchen den Neustarts des kulturellen Geschehens.

Das Paul McCartney-Tribute-Konzert im Haus Eifgen-Konzertgarten markiert in Wermelskirchen den Neustarts des kulturellen Geschehens.

Foto: Stephan Singer

Das berühmt-berüchtigte „erste Mal“ – der erste Live-Auftritt vor Zuhörern und Zuschauern in diesem Jahr. Umgekehrt für die Besucher das erste Mal seit mehr als einem halben Jahr wieder vor einer Bühne sitzen und den Akteuren Applaus spenden. Und allem voran: das erste Live-Konzert, die erste Kultur-Veranstaltung vor Publikum nach dem erneuten Corona-Lockdown. Diese Gemengelage aus „ersten Malen“ prägte den Auftritt der McCartney-Tribute-Show der Band „78 Twins“, der im Haus Eifgen-Konzertgarten bei bestem Frühsommer-Wetter den Neustart des Konzert-Geschehens bei der Kulturinitiative Wermelskirchen (Kult-in-Wk) vor 100 Gästen markierte.

Lautstark applaudierte das Publikum, als der Vorsitzende Michael Dierks das „erste Konzert nach einem halben Jahr“ anmoderierte – ebenso energisch-wohlwollender Applaus klang der siebenköpfigen Band nach dem wachrüttelnden Mit-Sing-Lied „Can’t buy me love“ entgegen, das die Musiker an den Anfang ihres zweistündigen Konzerts platziert hatten. Die Combo um Sänger und Pianist Bastian Korn beschränkte sich bei der Lied-Auswahl nicht auf Paul McCartneys Solo-Schaffen, sondern wählte auch „Beatles“-Klassiker und Kompositionen aus dessen „Wings“-Ära für das Programm aus. Der pianolastige (bei den „Beatles“ eher unüblich) Boogie-Woogie-Song „Lady Madonna“ von den „Fab Four“ animierte die Besucher zum rhythmischen Klatschen oder beim Rock’n’Roll „Twenty Flight Rock“, im Original von Eddie Cochran und später von McCartney interpretiert, legte ein Pärchen eine flotte Sohle auf den Kies-Boden.

Bei „Sgt. Pepper‘s Lonely Hearts Club Band“ zeigte sich Gitarrist Klaus Spangenberg, der für einige wenige Lieder den Gesang übernahm, als stimmgewaltiger Rock-Shouter. Weltbekannte Balladen wie „Let it be“ oder „Yesterday“ fehlten nicht. Letzteres begleiteten die Besucher mit seeligem Mitsingen, wurden dabei kurzzeitig von einem schrill-kreischenden Roller-Motor gestört, dessen Fahrer sich mit seinem Gefährt die Dhünner Straße in Richtung Innenstadt hoch kämpfte.

Am Ende des Konzerts stellte sich die spielfreudige Band angesichts der beschränkten Auftrittszeit die Frage: „Das sind schon sehr empfindliche Tiere hier in der Nachbarschaft, oder?“ Ihre Zugaben brachten die Musiker dennoch zu Gehör, was das Publikum mit Beifall gutierte – die Tiere dürften die Klänge von „Hey Jude“ auch deutlich angenehmer empfinden als den sirenenhaft-heulenden Rollermotor.

Mit der gelöst-gelassenen und trotz einzuhaltender Corona-Regeln geduldig-entspannter Stimmung, setzten die Besucher ein spürbares Zeichen für einen Kultur-Neustart, genauso taten es die Musiker, die bemerkten: „Was ist das schön bei euch.“ Sänger Bastian Korn stellte gleich zu Konzertbeginn fest: „In der Band haben wir auch alles dabei – von durchgeimpft bis noch gar nicht geimpft. Aber wir sind alle negativ getestet.“ Michael Dierks gab im Gespräch mit unserer Redaktion zu: „Ich kann diesen Abend noch nicht so richtig genießen. Ich bin den ganzen Tag hier, wir haben Vorbereitungen getroffen. Unzählige QR-Codes eingerichtet, Sitzplätze, Stehtische und Bierzelt-Garnituren gestellt. Die Pandemie-Auflagen erfordern Aufwand und Konzentration, die Abläufe müssen sich einspielen, bis sie routiniert ablaufen.“

Mit einem Augenzwinkern hatte Dierks auf den Bühnenrand zwei maskierte Schaufenster-Puppen gut sichtbar mit Abstand platziert und sagte in Richtung Publikum: „Diese Kollegen halten Abstand, weil sie aus anderen Haushalten stammen. Ihr müsst schauen, wie ihr euch setzt und natürlich am Platz registrieren – wer ist immun, wer ist ein Haushalt. Letzteres kann ja manchmal sehr schnell gehen.“

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