Neue Aktion in Wermelskirchen Das Ehrenamt öffnet Türchen

Wermelskirchen · Erstmals organisieren Vereine, Verbände und Organisationen in Wermelskirchen einen „Lebendigen Adventskalender“. Nahezu an jedem Tag steht mindestens ein Aktion auf dem Programm. Die Bandbreite des bürgerlichen Engagements soll dadurch gezeigt und gestärkt werden.

 Die Vertreter der 28 teilnehmenden Vereine, Organisationen und Institutionen stellten das Programm der ersten Auflage eines „Lebendigen Adventskalenders“ in Wermelskirchen vor.

Die Vertreter der 28 teilnehmenden Vereine, Organisationen und Institutionen stellten das Programm der ersten Auflage eines „Lebendigen Adventskalenders“ in Wermelskirchen vor.

Foto: Stephan Singer

Wenn auch bereits aus anderen Quartieren oder Städten wie Hückeswagen bekannt, ist es für Wermelskirchen eine Premiere. Und die beeindruckt bereits im Vorfeld mit einer stattlichen Teilnehmerzahl: 28 Vereine, Institutionen und Organisationen machen bei der ersten Auflage des „Lebendigen Adventskalenders“ in Wermelskirchen mit. Alle haben sich dafür den von einer Arbeitsgruppe um Christiane Beyer, Ehrenamtskoordinatorin im Amt für Soziales und Inklusion bei der Stadtverwaltung, entwickelten Richtlinien verschrieben: Alle Teilnehmer bieten an einem Tag im Advent eine für die Besucher kostenfreie Aktion an und schmücken dafür eine Tür oder ein Fenster weihnachtlich, so dass die Wirkung eines Adventskalender-Türchens entsteht.

Rein gewerblich Tätige schloss die Arbeitsgruppe von der Teilnahme aus. „Die Programmgestaltung haben wir völlig den Teilnehmern überlassen“, erläutert Christiane Beyer: „Wir wollen ein Netzwerk schaffen, wollen Kooperation und dadurch Engagement teilen und bündeln.“ Die Zusammenarbeit der ehrenamtlich Aktiven, die zukünftig über den „Lebendigen Adventskalener“ hinaus gehen soll, steht unter dem Motto: „Wermelskirchen engagiert sich“.

Das Wermelskirchener Hospiz, der ebenfalls am „Lebendigen Adventskalender“ beteiligt ist, brachte die Idee nach Wermelskirchen. „Wir stehen mit der Hospizgruppe in benachbarten Hückeswagen in engem Kontakt. Und die macht dort immer erfolgreich bei dieser Aktion mit“, berichtet Annette Gennat, Hospizverein-Koordinatorin in Wermelskirchen: „Ich bin restlos begeistert von der Teilnehmerzahl, die sich für die Premiere in Wermelskirchen zusammengefunden haben.“ Die Motivation aller sei: „Wir wollen zeigen, was in Wermelskirchen durch ehrenamtliches und bürgerschaftliches Engagement möglich ist – und nur dadurch möglich ist.“

Der Hospizverein Wermelskirchen beteiligt sich mit „Advents- und Weihnachtsgeschichten“ sowie dazu gemütlichem Waffel-Essen an seinem Standort Königstraße (am Krankenhaus). Damit belegt der Hospizverein gemeinsam mit dem „Weltladen“ (Markt), der zu einem „Fest für die Sinne“ einlädt den Montag, 2. Dezember.

Den 28 beteiligten Vereinen, Verbänden und Organisationen gelingt es, von Samstag, 30. November, bis Dienstag, 24. Dezember, nahezu an dem Tag „ein Türchen zu öffnen“. Manche Tage sind dabei mit mehreren Aktivitäten von zwei oder gar drei Teilnehmern bestückt – nur am Dienstag, 17., sowie Sonntag, 22. und Montag, 23. Dezember, gibt es keine Programmpunkte im Reigen des „Lebendigen Adventskalenders“. „Die beiden Tage unmittelbar vor Weihnachten sind schwer zu besetzen, da will sich ja jeder um Einkäufe, den heimischen Weihnachtsbaum und die Familie kümmern“, sagt Volker Ernst vom Bergischen Geschichtsverein. Der ist am Donnerstag, 19. Dezember, zwischen 15 und 20 Uhr mit von der Partie – er öffnet dann die Pforten des Archivs an der Jahnstraße. „Wir werden manchmal gescholten, dass Geschichte verstaubt sei und wollen zeigen, dass das Gegenteil der Fall ist. Zum Beispiel für Ahnen- und Familienforschung haben wir über 90.000 Standesamtsschriftstücke, die außerhalb des Datenschutzes liegen, digitalisiert.“

Schirmherr Bürgermeister Rainer Bleek attestiert dem „Lebendigen Adventskalender“: „Für das erste Mal ist das eine gewaltige Resonanz.“ Die Idee liege ganz auf der Linie der Stadtverwaltung, den Menschen das Ehrenamt näher zu bringen: „Und das nicht ganz uneigennützig. Angesichts des demografischen Wandels müssen wir uns dem Thema Ehrenamt und der Nachwuchsgewinnung dafür dauerhaft stellen.“ Bestimmt werde der „Lebendige Adventskalender“ eine Tradition, hofft Bleek.

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