Wermelskirchen Wermelskirchen - damals und heute

Wermelskirchen · Der Bergische Geschichtsverein hat seinen neuen Kalender vorgestellt. Dabei wurden historische Fotos aktuellen gegenübergestellt.

 Wermelskirchen im Wandel der Zeit: Blick von der Eich über den Kreisel Jörgensgasse.

Wermelskirchen im Wandel der Zeit: Blick von der Eich über den Kreisel Jörgensgasse.

Foto: Ernst / BGV Wermelskirchen

"Der fotografische Schatz von Rudolph Schumacher ist so groß, dass daraus locker der dritte Kalender entstehen konnte", sagt Volker Ernst, Vorsitzender des Bergischen Geschichtsvereins (BGV), Abteilung Wermelskirchen. In zwölf Monatsblättern gibt es historische Ansichten von Wermelskirchen aus den Jahren um 1870.

Vielen Bürgern würden diese Fotos wahrscheinlich nichts sagen. Und so hat Volker Ernst aktuelle Fotos gegenübergestellt. Hier hat er viel Mühe und Zeit investiert, um die möglichst exakte Ansicht oder Perspektive der alten Vorlage zu treffen. So musste er manchmal den Leuten "aufs Dach steigen" oder vom Balkon aus ein Foto machen. "Da waren alle sehr hilfsbereit", sagt Ernst.

Jedes Bild ist mit einem erklärenden Text versehen. Beschrieben wird das Jahr der Aufnahme, der gezeigte Bestand und die Entwicklung bis in die Neuzeit. Gerade im direkten Vergleich werden dabei doch viele Bausünden deutlich. "Wermelskirchen ist in den Jahren moderner und sicher auch pflegeleichter geworden", sagt Ernst. "Viel Schönes und Historisches ist aber unwiederbringlich verlorengegangen". Die Gaststätte "Centrale" und gleich daneben die "Adler-Apotheke" sind im Baukörper von 1871 unverändert. Interessant und spannend, welche Veränderungen dort erfolgt sind. "Bei jedem Vortrag oder jedem Druckwerk bin ich immer wieder von der Qualität der Aufnahmen begeistert", schwärmt Ernst.

Wermelskirchen: Wermelskirchen - damals und heute
Foto: Volker Ernst BGV

Die großformatigen Glasnegative von Rudolph Schumacher waren in aufwendiger Arbeit digital bearbeitet worden. Sichtbar wurden Details, die bis dahin noch nie jemand gesehen hatte. Und auch die Kalenderbilder, immerhin fast 150 Jahre alt, bestechen durch ihre Brillanz und Klarheit.

Kleine Anekdoten sind auch eingefügt. An der Oberen Remscheider Straße stand ein Pferdestall mit Remise. Als der Klempner Hugo Küpper im Jahre 1902 dort ein Wohnhaus bauen wollte, musste der Stall weichen. Er wurde nicht abgerissen, sondern auf Baumstämme gesetzt und Meter für Meter bewegt. Und dieses Gebäude steht heute noch, neben dem Weihnachtsbaum, hinter dem Gebäude, in dem sich das Restaurant "Toscanna" befindet. Wer Kalenderblatt und Wirklichkeit vergleicht, wird es sicher finden.

(wsb)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort