Prävention zu Hackerangriffen auch in Wermelskirchen Cyberkriminalität betrifft auch kleine Unternehmen

Wermelskirchen · Die RBW klärt in Workshops über die Vorgehensweisen von Hackern auf und erklärt, wie Unternehmen und Mitarbeitende sich gegen Spionage wehren können.

 Hacker verschaffen sich oft Zugriff auf persönliche Informationen von Mitarbeitern.

Hacker verschaffen sich oft Zugriff auf persönliche Informationen von Mitarbeitern.

Foto: dpa, Julian Stratenschulte

Cyberkriminalität findet sich überall – auch für kleine und mittelständische Unternehmen ist die digitale Bedrohung groß. Im Zuge von Workshops informiert die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft (RBW) Unternehmen darüber, wie sie sich gegen Hackerangriffe schützen. Als Angriffspunkte würden sich Kriminelle meist Mitarbeiter eines Unternehmens suchen. Über Phishing-Mails oder das Angebot des gegenseitigen Austauschs wühlen sie im Datenmüll der Menschen und ködern mit besonderen Angeboten. Persönliche Informationen im Netz helfen dabei. „Mit ein wenig Aufwand kann man dort schon viel finden“, rät die RBW. Oft würden Hacker ihre Spuren nach einem Angriff im System verwischen, um jederzeit wieder Zugang zu haben – eine „Exitstrategie“. Es reiche also nicht, eine Sicherheitslücke nur zu schließen, sagt Nico Vitt vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Siegen, dem Kooperationspartner der RBW. Die Suche nach versteckten dauerhaften Zugängen sei zwingend erforderlich. Auch über Hardware-Geschenke wie USB-Sticks oder Ladekabel könnten Hacker sich Zugriff verschaffen und Daten ausspionieren. „Es gibt Online-Shops, in denen man diese Kabel legal kaufen kann“, erklärt Vitt.

Kleine und mittelständische Unternehmen seien oft das leichtere Ziel als große Konzerne. „In der aktuellen Situation des Krieges ist die Gefahr zwar für den einzelnen Betrieb nicht größer geworden. Aber natürlich wird es zu Kollateralschäden kommen, sollten Energiesysteme lahm liegen oder Lieferketten digital unterbrochen werden“, meint Vitt. Mit Künstlicher Intelligenz (KI) könnten zudem Videos so manipuliert werden, dass sie täuschend echt wirken. In einem Workshop gab sich Vitt als Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel aus. „So einfach kann man Fakes herstellen“, warnte er die Teilnehmer des Workshops. Besonders in der aktuellen Kriegssituation sei das gefährlich und werde auch zu Propagandazwecken genutzt.

„Unternehmen können sich an die RBW wenden“, sagt Geschäftsführer Volker Suermann. „Wir können Checklisten weitergeben, zu Experten vermitteln, und wir sind über den Verband der Wirtschaftsförderungen eine Sicherheitspartnerschaft mit dem NRW-Innenministerium eingegangen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort