Die Band sorgte mit anschmiegsamen Melodien, kreativen, harmonischen Seitensprüngen sowie einschmeichelnden „laid back“-Rhythmen nicht nur für einen gelungenen Abend auf hohem Niveau, sondern verbreitete auch trotz Saunatemperaturen heitere Gelassenheit. Das erste Stück „Yesterdays“, von Jerome Kern in den 1930ern geschrieben, ist ruhig angelegt. Satin Doll präsentierte es wie alle Stücke gleichwohl mit angelegter Leine, die ziemlich lang war: Stefan Wintgen lieferte wieselflinke Tastenarbeit, Helmut Münscher blies markante Melodien, Manfred Bucher legte ein beruhigendes, gleichwohl abwechslungsreiches Fundament der tiefen Kontrabasstöne, Michael Regenbrecht zog dezente Saiten mit dicht verschmelzenden Linien auf, und Ruppe Fuchs’ Besen und Sticks kontrollierten Tempi, Takt und Rhythmen unerschütterlich mit dem Gefühl für die richtige Atmosphäre.

Ganz vorne prägte Valeria Laffin die Stücke, die sie sang, durch impressive Intensität und Hingabe. Ihr Bossa-Nova „One Note Samba“ von Antônio Carlos Jobim kam klar und einfühlsam, wenngleich bestimmend. Sie gab das musikalische Zepter nicht aus der Hand – an diesem Abend eine Königin des Jazz. Mit „I Love Being Here With You“ (Peggy Lee) sang sie allen aus den Herzen. Also nicht verwunderlich, dass das offiziell letzte Stück des Abends „C´est si bon“ (Henri Betti) gleichsam den gesamten Abend beschrieb: Alles war so gut, dass so mancher Besucher den Refrain mitsang.