Vorschlag von Christian Klicki Bahnanschluss für Wermelskirchen?

Wermelskirchen · CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Klicki stieß beim Neujahrsempfang der Christdemokraten Diskussion über einen Bahnanschluss an. Dieser würde Wermelskirchen einen Standortvorteil bescheren, von dem alle profitieren.

 So sahen die Gleise des alten Bahnhofs 2016 aus (Archivfoto).

So sahen die Gleise des alten Bahnhofs 2016 aus (Archivfoto).

Foto: Teifel Udo

Ein Gleisanschluss für Wermelskirchen? Als CDU-Fraktionsvorsitzender Christian Klicki beim Neujahrsempfang der Christdemokraten seine Vision vorstellte, die Bahnstrecke zu reaktivieren, ging ein Raunen durch den Saal.

"Wir hätten eine direkte Verbindung aus Wermelskirchen zum Bahnhof in Opladen und damit nach ganz Nordrhein-Westfalen. Statt 90 Minuten bis zwei Stunden im Berufsverkehr bräuchte man nur noch 35 Minuten zum Kölner Hauptbahnhof", sagte Klicki in seiner Rede. Er wolle diskutieren, welche Entwicklung Wermelskirchen 2030 oder 2040 nehmen soll.

Dabei sieht der CDU-Fraktionsvorsitzende Wermelskirchen im harten Wettbewerb mit anderen Kommunen, die um Menschen aus der Rheinschiene buhlen, Menschen, die dort hohe Immobileinpreise oder Mieten nicht mehr bezahlen können oder erst keine Wohnung finden.

"Wir müssen unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen und eine der ersten Städte sein, die sich den Zugang zum Schienenverkehr wieder zurück holt. Wenn wir uns alleine die Städte im Rheinisch-Bergischen Kreis mit einem Zugang zur Schiene haben, ansehen, stellen wir fest, dass alle durch einen großen Bevölkerungszuwachs am Boomen sind. Und genau das wäre unsere Chance, die beste Stadt im Bergischen Land zu werden."

Dass Klicki den Blick so weit nach vorne richten und die Idee eines gigantischen Millionenprojekts in den Raum stellen würde, damit hatte offenbar niemand gerechnet. "Ich möchte die Diskussion anstoßen", sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion. Es sei ein Vorfühlen, wie solch eine Vision bei den Bürgern, anderen Politikern und bei der Stadt ankommt. Vonseiten der Dezernenten habe er bereits eine positive Rückmeldung erhalten.

Vor allem in den Augen junger Menschen habe der Vorschlag Charme. "Die jungen Leute fahren gerne Bahn, das Auto steht nicht mehr so im Vordergrund", weiß der Politiker aus Gesprächen. Junge Leute vermissen den schnellen und bequemen Weg ins Rheinland per Bahn.

"Weil wir keinen Bahnanschluss haben, haben wir eine Bildungsabwanderung", sagt der CDU-Vorsitzende. Wer einmal in Köln oder Düsseldorf wohne, kehre derzeit nicht mehr nach Wermelskirchen zurück. Und gegenüber anderen Gemeinden im Kreis sei die fehlende Bahnanbindung ein echter Standortnachteil - nicht zuletzt auch für Firmen.

"Ob, wo wie und wann - das ist alles noch offen", betont Klicki. Ihm sei bewusst, dass die Idee, die Balkantrasse als Bahnstrecke zu reaktivieren, Widerstände wecken wird. Hat sich die Strecke inzwischen zum Touristenmagneten gemausert, mit dem geworben wird. Rein baulich betrachtet, sei die Reaktivierung möglich, sagt Klicki nach Einsicht in die Akten. Ihm sei bewusst, dass das Projekt kostenträchtig sei. Aber zu prüfen wäre, welche Zuschüsse aus Förderprogrammen fließen könnten - zum Beispiel aus dem Fördertopf "Regionale 2025" für eine Machbarkeitsstudie.

(RP)
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