Feuer in Wermelskirchener Bankfiliale : Brandstiftung in der Sparkasse – Täter polizeibekannt
Wermelskirchen Der Brand im Vorraum der Bank wurde der Polizei zufolge vorsätzlich herbeigeführt. Der Täter konnte identifiziert werden. Er wurde noch am Sonntag vorläufig festgenommen, dann aber wieder aus dem Gewahrsam entlassen.
Polizei und Feuerwehr waren am Sonntagvormittag schnell zur Stelle, nachdem aufmerksame Passanten im Vorraum der Sparkasse an der Telegrafenstraße Rauch bemerkt hatten. Im SB-Bereich der Bank brannte ein Teppich, die Ursache für das Feuer war zunächst unbekannt. Allerdings ging die Polizei schon am Sonntag davon aus, dass dieses womöglich absichtlich gelegt worden ist.
Mittlerweile ist klar: Es war tatsächlich Brandstiftung. „Nach Angaben von Zeugen ist der Brand durch eine männliche Person vorsätzlich herbeigeführt worden“, sagt Polizeisprecher Christian Tholl. Durch eine gute Personenbeschreibung und durch die Aufnahmen der Kameraüberwachung in der Bank hätten die Beamten einen der Polizei bereits bekannten 27-jährigen Wermelskirchener identifizieren können. Die Polizei fahndete umgehend mit zahlreichen Einsatzkräften nach dem Mann.
Angaben zu dem Gesuchten konnte dann laut dem Polizeipressesprecher auch ein Angestellter einer Tankstelle an der Berliner Straße machen. So habe der Gesuchte gegen 11 Uhr, kurz vor der Brandlegung, einen Benzinkanister in der Tankstelle entwendet und an einer Zapfsäule mit Benzin gefüllt, ohne zu bezahlen. „Er wurde in der Tankstelle von der Kameraüberwachung aufgezeichnet, so dass er auch hier zweifelsfrei identifiziert werden konnte“, sagt Christian Tholl.
Noch am gleichen Abend sei der 27-Jährige an seiner Wohnanschrift angetroffen worden. Er sei vorläufig festgenommen und seine Wohnung nach Beweismitteln durchsucht worden. In der Polizeiwache sei ein Arzt hinzugezogen worden, um wegen einer möglichen psychischen Erkrankung eine zwangsweise Unterbringung des Täters zu prüfen. Diese Einweisung wurde zunächst nicht angeordnet, und der 27-Jährige wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft aus dem Gewahrsam der Polizeiwache entlassen. „Ihn erwartet nun ein Strafverfahren wegen vorsätzlicher Brandstiftung und Diebstahls“, sagt Christian Tholl.
Sparkassendirektor Rainer Jahnke ist am Montagvormittag sichtlich mitgenommen. Er war am Sonntag sofort zur Sparkasse gefahren, nachdem man ihn benachrichtigt hatte. Jahnke bedankt sich bei Feuerwehr und Polizei für die gute Arbeit. „Ein ganz großes Lob für diesen Einsatz.“ Der SB-Bereich dürfe wegen der Gefahr einer Kontamination mit gefährlichen Stoffen im Moment von niemandem betreten werde. Er müsse erst von einer Spezialfirma gereinigt werden. Handwerker habe Jahnke bereits kontaktiert. „Die sind aber schwer ausgelastet derzeit. Deshalb kann ich gar keine Einschätzung geben, wann der Bereich wieder geöffnet wird“, sagt er. Diese Woche bleibe er auf jeden Fall geschlossen.
Verletzt wurde bei dem Feuer in der Sparkasse niemand. Die zuerst eintreffenden Polizisten konnten den etwa einen Quadratmeter großen Brand des Teppichs im Vorraum mit einem Feuerlöscher löschen. Wenig später übernahm die Feuerwehr. Am Teppich, an einer künstlichen Pflanze sowie den Lampen an der Decke entstand ein Sachschaden. Im Vorraum wurde ein kleiner Benzinkanister aufgefunden, der vom Täter zurückgelassen wurde.