Eifgen-Areal in Wermelskirchen Bereits knapp 40.000 Euro für „Bowl Church“

Wermelskirchen · Jugendinitiative sammelt Spenden, um das Eifgen-Areal zu erwerben. Dort soll ein generationsübergreifender Treffpunkt entstehen.

 Freuen sich über die riesige Spendenbereitschaft: Ingmar Thomas, Leonie Ducak und Daniel Pleuser haben bereits knapp 40.000 für die Pläne der „Bowl Church“ im Eifgen gesammelt – in einer Woche.

Freuen sich über die riesige Spendenbereitschaft: Ingmar Thomas, Leonie Ducak und Daniel Pleuser haben bereits knapp 40.000 für die Pläne der „Bowl Church“ im Eifgen gesammelt – in einer Woche.

Foto: Kathrin Kellermann

Es ist erst eine Woche her, dass die Jugendinitiative „Bowl Church e.V.“ ihr generationsübergreifendes Konzept fürs Eifgen-Areal vorgestellt und mit einer Spendenaktion für den „Creative Space“ begonnen hat (wir berichteten). Die Resonanz aus der Bevölkerung ist riesig: Innerhalb einer Woche wurden bereits 39.414,38 Euro gespendet. „Damit kamen bereits in wenigen Tagen fast 20 Prozent der benötigten Spendensumme zusammen, um das Areal erwerben zu können“, sagt Vereinsvorsitzender Ingmar Thomas (21), der sich unsagbar über die Spendenbereitschaft der Wermelskirchener freut und vor einigen Tagen sogar sprachlos war. „Ich bekam den Anruf eines Ehepaares, das ich vorher noch nicht kannte und das unbedingt anonym bleiben will“, sagt er. „Aber die beiden sind von der Idee des ‚Creative Space’ total angetan und haben uns zugesagt, ab jetzt alle eingehenden Spenden zu verdoppeln.“ Ob fünf Euro oder 500 – das Ehepaar wolle den gleichen Betrag drauflegen „und so auch einen Anreiz für kleinere Spendenbeträge schaffen“, erklärt Thomas die Intention der Spender, die ankündigen, alle eintreffenden Spenden solange zu verdoppeln, bis 50.000 Euro erreicht sind. Erst bei dem Betrag endet die „Doppler-Aktion“.

„Ich konnte es erst gar nicht glauben und halte es immer noch für ein Wunder“, sagt Ingmar Thomas begeistert. „Wir sind unglaublich dankbar und freuen uns über jede Spende und den großen Zuspruch. Das motiviert uns enorm.“ Für ihn und seine Mitstreiter der „Bowl Church“ sei es erklärtes Ziel, das Eifgen-Areal in Wermelskirchener Hand zu belassen. „Deshalb möchten wir als Jugend gerne einen Ort schaffen, an dem alle Generationen voneinander lernen können. Und ich hoffe, dass durch die großzügige Spendenaktion sich jetzt noch mehr Menschen für den ’Creative Space’ begeistern.“

Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, bis zur nächsten Sitzung des Rates am 17. Mai den geforderten Kaufpreis von 200.000 Euro gesammelt zu haben. „Wenn wir es schaffen, das Geld zusammenzubekommen und auch weitere Unterstützer für unsere Idee, sind wir auf einem guten Weg, im Eifgen etwas Außergewöhnliches aufzubauen“, sagen die Initiatoren der „Bowl Church“, die wissen: „Unser Ziel ist sicherlich ambitioniert, doch offenbar gibt es eine große Solidarität und Spendenbereitschaft.“ Unterstützt werde dies auch dadurch, dass alle Spenden zurückgezahlt werden, wenn die Spendensumme nicht erreicht wird oder der Verein den Zuschlag von der Stadt nicht bekommt, die aktuell mit dem Düsseldorfer Investor Rainer Kohl von „LO-projects“ im Gespräch ist, der auf dem Areal Büroräume plant.

Zum Verein „Bowl Church e.V.“ gehören um die 120 Jugendliche im Alter 14 bis 30 Jahre, die alle aus Wermelskirchen stammen. In ihrem Konzept für das Eifgen-Areal wollen sie Kreativräume mit einem Töpfer- und Malraum sowie einem Medienraum mit Fotostudio schaffen. Außerdem sei eine Holz- und Metallwerkstatt in der alten Schmiede angedacht, die von allen Wermelskirchenern genutzt werden kann. Daniel Pleuser erklärt: „Wir wollen einen Ort schaffen, an dem sich jeder willkommen fühlt. Durch abwechslungsreiche Workshop-Angebote hat jeder die Möglichkeit, sich weiterzubilden – man lernt schließlich nie aus. Jeder kann sich im ‚Creative Space’ mit seinen eigenen Fähigkeiten einbringen und auch Neues lernen. Generationsübergreifend gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die umgesetzt werden können. Man kann lernen, Möbel zu bauen, einen Workshop über Zeitmanagement besuchen, an Zumba-Kursen teilnehmen oder unserer älteren Generation beim Erzählen von alten Zeiten zuhören.“

Ergänzt werden sollen die Kreativräume, die in den Umkleidekabinen des Freibads geplant sind, durch Räume der Begegnung. Unter anderem soll ein Café eingerichtet werden, in dem der Kaffee in selbstgetöpferten Bechern serviert wird. „Das Areal im Eifgen soll weiterhin allen zur Verfügung stehen“, so die Initiatoren der „Bowl Church“.

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