Tipps für Familien Bohren, Bauen und Schätze suchen

Wermelskirchen · Kindergärten und Schulen sind geschlossen: Eltern wird jetzt besonders viel Kreativität für den Alltag abverlangt.

 Fast fertig: Tim, Annalena und Nora (v.l.) bauen einen Nistkasten. Von Langeweile keine Spur.

Fast fertig: Tim, Annalena und Nora (v.l.) bauen einen Nistkasten. Von Langeweile keine Spur.

Foto: Theresa Demski

Im Garten von Familie Müller wird gehämmert und gebohrt. Als Anfang der Woche die Schule und der Kindergarten die Türen schlossen, haben die Kinder eine lange Liste mit Ideen geschrieben, die sie umsetzen wollen. Und sobald die Schulsachen vom Lernen am Vormittag in der Tasche verschwinden, laufen Annalena (9), Tim (5) und Nora (5) zur Werkbank im Garten. Dort entsteht in diesen Tagen ein Nistkasten, der später seinen Platz im Baum finden soll. Die Idee dafür hat der Naturschutzbund (NABU) beigesteuert.

„Wo natürliche Nistmöglichkeiten fehlen, können neue Lebensräume geschaffen werden“, befinden die Naturschützer und versprechen eine bunte Artenvielfalt vor der Haustür. Um Eltern und Kinder beim Bau der Nistkästen zu unterstützen, hat der NABU eine Broschüre herausgebracht, die Interessierte für einen Euro als Download im NABU-Shop im Internet kaufen können. Dort gibt es dann nicht nur Tipps und Tricks, welches Material sich gut eignet und wie so ein Nistkasten angebracht wird, sondern auch ganz praktische Bauanleitungen.

Genauso so eine hat auch Familie Müller genutzt, um einen Nistkasten zu bauen. Holz im Baumarkt besorgt, die Bretter zurecht gesägt, den Akku-Bohrer aufgeladen und die richten Schrauben rausgesucht: Danach können die Bastelarbeiten im Garten beginnen. Eine schöne Beschäftigung für die ganze Familie.

Wen es in Corona-Zeiten und bei schönstem Frühlingswetter mit den Kindern an die frische Luft zieht, der kann es machen wie Christiane Wilke, Jugendreferentin im CVJM-Hünger. Sie empfiehlt eine Schnitzeljagd. „Die ist schnell vorbereitet und macht richtig Spaß“, sagt sie. Bevor es losgehen kann, wird eine kleine Schatztruhe mit Preisen oder Süßigkeiten gepackt. „Bei uns geht der Papa dann mit einem der Kinder vor“, sagt Christiane Wilke. Die beiden legen mit Stöcken eine Spur, malen mit Kreide bunte Pfeile auf den Boden und markieren so ihren Weg. „Ich gehe dann mit den beiden anderen hinterher, und wir suchen die Spur bis in den Wald“, sagt die Jugendreferentin. Am Ziel wartet die kleine Schatztruhe, über die sich dann alle gemeinsam hermachen. Ein anderer Tipp der Jugendreferentin: Osterdeko basteln. Dafür reichen schon Schaschlikspieße und buntes Papier. „Mit ein bisschen Übung können die Kinder aus dem Papier Blumenblüten falten oder ausschneiden“, sagt Christiane Wilke. Die Blüten werden an den Spießen befestigt und verschönern Blumentöpfe oder werden in kleine Gläser auf dem Tisch gesteckt. Kreative Ideen hat auch die Wermelskirchener Erzieherin Nadine Rieger im Gepäck: „Wer mit Langeweile kämpft, kann ein großes Glas mit Ideen füllen“, sagt sie. Eltern und Kinder setzen sich zusammen, schreiben Wünsche für die gemeinsame Zeit auf und stecken die Zettel dann in das Langeweile-Glas. „Wenn im Laufe des Tages dann ein Langeweile-Moment kommt, wird ein Zettel gezogen“, sagt Nadine Rieger. Tablet-Ideen sind auf den Zetteln genauso willkommen, wie Bastel- oder Spielideen. „Nach kreativen Ideen suche ich gerne auf pinterest“, sagt die Erzieherin. Dort finden sich auch Bastelvorschläge für die Frühlingszeit.

„Ich glaube, es ist gut, wenn es an den Tagen Zuhause kleine Besonderheiten gibt“, sagt Nadine Rieger. Zusammen backen oder kochen, kleine Überraschungen oder sogar Thementage seien denkbar. Und für den Fall, dass die Eltern Zuhause im Homeoffice sitzen, können zumindest die Pausen gemeinsam gestaltet werden.

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