Kulturleben in Wermelskirchen „Birth Control“ rockt den Biergarten

Wermelskirchen · Seit über 50 Jahren ist „Birth Control“ im Showgeschäft. Waschechte Fans der Gruppe pilgerten zum Konzert ins Eifgen und erlebten ein eindrucksvollen Auftritt der Band,

 "Birth Control" bei ihrem Auftritt im Biergarten von Haus Eifgen.

"Birth Control" bei ihrem Auftritt im Biergarten von Haus Eifgen.

Foto: Theresa Demski

Sie kommen ein paar Minuten später auf die Bühne. Man habe auch den Fans, die auf der A1 im Stau standen die Möglichkeiten geben wollen, nachzukommen, sagt Sänger Peter Föller. Aber die Zeit auf der Bühne unter freiem Himmel im Eifgen ist bekanntlich begrenzt. Und deswegen hat das Warten am Freitagabend um kurz nach sieben schnell ein Ende. Der Abend mit „Birth Control“ beginnt. Ohnehin herrscht trotz der Verkehrssituation im Biergarten ordentlich Betrieb – viele von weiter her haben es pünktlich geschafft, die Wermelskirchener sowieso.

Dem Publikum geht es wie den Musikern selbst: Sie sind zusammen in die Jahre gekommen. Im allerbesten Sinne. Und sie rocken wie eh und je, leidenschaftlich und authentisch. Mit dem ersten Klirren der Gitarren, mit dem ersten Ton des Schlagzeugs, stehen Musiker und Publikum unter Strom. Da kommen Luftgitarren zum Einsatz, keine Sekunde scheint der Körper zu verharren, stattdessen wird jedes Gitarren- oder Schlagzeugsolo frenetisch gefeiert. Und kaum verklingt der letzte Ton nach minutenlangen Instrumentalphasen brandet der Jubel auf. „Birth Control“ haben es nicht verlernt. Auch nicht nach über einem halben Jahrhundert im Showgeschäft. Peter Föller, von dessen Shirt den Besuchern an diesem Abend John Lennon entgegenblickt, kündigt einen Song von der Langspielplatte „Operation“ an. „Das war 1969, oder?“ fragt er mit Blick zu Bassist Hannes Vesper. Bevor der antworten kann, ruft einer aus dem Publikum: „71. Das war 71.“ Die Band freut sich sichtlich über so viel Fachwissen im Biergarten und stimmt „Right Place, Wrong Time“ an.

Währenddessen spielen sich „Birth Control“ durch die Jahrzehnte – mit vertrauten und gefeierten Songs und mit neuen Stücken von der Platte „Open Up“. Da wird es auch mal ganz plötzlich für einen Augenblick leise: Das Schlagzeug scheint zu säuseln, Gitarre und Bass steuern sanfte Melodien bei. „Open Sesame“ heißt das neue Stück – das Schlagzeug bringt aber die Wende, es wird wieder laut und rockig. Hauptsache ist, dass kein Fan auf die ausführlichen und gefeierten Soli verzichten muss. Und dafür sorgen Gitarrist Martin Ludi Ettrich, Keyboarder Sascha Kühn und Schlagzeuger Manni Von Bohr am Freitagabend in beeindruckender Manier.

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