„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen
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Polizeiarbeit in Wermelskirchen Besuch auf der Wache in der Corona-Krise

Wermelskirchen/Burscheid · Auch die Arbeit der Polizei hat sich in der Corona-Krise verändert. Ein Gespräch mit Beamten über ihren Alltag auf der Wache in Burscheid. Was sich für sie bei Einsätzen und der Organisation verändert hat.

 Besuch auf der Polizeiwache in Burscheid: Janika Baldus, Rick Danielmeier und Hauptkommissar Christian Tholl (v.l.) vor dem Haupteingang der Dienststelle.

Besuch auf der Polizeiwache in Burscheid: Janika Baldus, Rick Danielmeier und Hauptkommissar Christian Tholl (v.l.) vor dem Haupteingang der Dienststelle.

Foto: Annika Lamm

Der erste Blick beim Betreten der Polizeiwache Burscheid fällt zunächst auf den Desinfektionsspender im Eingangbereich und dann auf die Schilder, wie die Hände richtig zu waschen und zu desinfizieren sind. Erst danach fallen dem Besucher die beiden Frauen auf, die rechts auf einer Bank sitzen und einen Zettel ausfüllen. Sie tragen einen Mund-Nasen-Schutz, denn der ist in diesem Bereich nicht nur für Beamte, sondern vor allem auch für Fremde verpflichtend.

„Die größte Veränderung bei der Arbeit ist aus meiner Sicht tatsächlich die Maske“, sagt Janika Baldus. „Die müssen wir fast immer tragen, im Gebäude und natürlich bei den Einsätzen,“ so die 22-jährige Polizistin. Schon bei Dienstantritt, oder wenn die Dienstbesprechung und die Übergabe ansteht, ist die Maske Pflicht, ergänzt ihr Kollege Rick Danielmeier (26). Nur, wenn sie später mit der eigenen Dienstgruppe, der sie zugeteilt sind, zusammen seien, dürften sie auf die Masken verzichten. Doch selbst im Pausenraum gilt auch dann das Abstandsgebot.

Beim Schichtwechsel treffen die Dienstgruppen zusammen. Zum Schutz ist die Maske deshalb Pflicht, weil es ohne die Besprechungen bei der Polizei nicht reibungslos funktioniert. „Bei der Übergabe wird das Einsatzgeschehen in der vorherigen Schicht besprochen und entschieden, wer mit wem zusammen Streife fährt. Wir achten innerhalb der Dienstgruppen normalerweise darauf, dass möglichst jeder einmal mit jedem fährt“, erklärt Janika Baldus. Während des ersten Lockdowns war das anders: Da gab es feste Partner für den Streifendienst, um Kontakte zu minimieren. „Ich will nicht ausschließen, dass das vielleicht noch kommt“, sagt Danielmeier.

Im Streifenwagen müssen die Polizisten keine Maske tragen, sagt Christian Tholl erleichtert. Diese Regelung gelte für ganz NRW, so der Polizeisprecher. Die Anweisung kommt vom Innenministerium, das Anfang November auch eine neue Einsatzkonzeption erlassen hat: „Da stehen aber keine so weitreichenden Veränderungen drin wie im ersten Lockdown“, so Tholl. Ein wichtiger Punkt in den Regelungen sei zum Beispiel eine stärkere Zusammenarbeit mit den Ordnungsämtern, die bei der Polizeiwache Burscheid aber ohnehin gegeben sei. „Wir stehen immer in engem Kontakt und tauschen uns aus, wenn beispielsweise eine größere Kontrollaktion zu den Corona-Maßnahmen geplant ist“, sagt Tholl.

Auch eine konsequente Überwachung und Verfolgung von Verstößen im Zusammenhang mit den Corona-Maßnahmen wurde in der Konzeption angemahnt. „Im Bergischen Land sind die Menschen aber überwiegend sehr einsichtig und verständnisvoll“, betont der Polizeisprecher. So seien in Wermelskirchen die Zahlen zu Corona-Einsätzen im zweiten Lockdown bisher im einstelligen Bereich. Im Frühjahr habe es da deutlich mehr Einsätze und auch Ordnungswidrigkeitenanzeigen gegeben.

Sorge, sich bei einem dieser Einsätze mit dem Coronavirus anzustecken, habe Janika Baldus nicht. Denn: „Wir halten den Abstand ein und tragen die Maske“, sagt sie. Auch Demos gebe es nur wenige in der Region. „Vor zwei Wochen gab es eine in Leichlingen. Da waren aber nur 30 Teilnehmer und es war sehr ruhig“, sagt sie. Danielmeier war bei dem Einsatz auch vor Ort: „Da mussten wir nicht eingreifen, sondern nur das Geschehen beobachten.“

Die Stimmung unter den Kollegen habe sich in der Krise nur wenig verändert, bemerken beide – auch wenn vieles nicht so ist, wie vorher. „Früher hat man sich auch nach der Arbeit mal getroffen“, erzählt Danielmeier. „Das macht man jetzt nicht mehr.“ Die Weihnachtsfeier sei auch abgesagt, meint Janika Baldus. „Und Betriebsausflüge gibt es im Moment nicht. Gemeinsamer Dienstsport ist nicht möglich“, so Christian Tholl. „Das ist schade, aber das müssen wir jetzt aushalten.“ Immerhin gibt es einen Trost: „Wir sind bei der Polizei im Rheinisch-Bergischen Kreis bisher weitestgehend von Infektionsfällen verschont geblieben“, sagt Tholl.

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