Aktion des CVJM Dhünn Ein ganz besonderer Mittsommernachtslauf

Wermelskirchen/Dhünn · Über 400 Läuferinnen und Läufer freuten sich auf den 20. Mittsommernachtslauf des CVJM Dhünn. Doch der musste wegen der Corona-Krise anders stattfinden. Unter dem Motto: „Jeder für sich und doch gemeinsam“ liefen alle für sich und nur virtuell zusammen.

 Weil der Mittsommernachtslauf abgesagt werden mussten, gingen die Läufer alleine auf ihre Strecken. Motto: „Jeder für sich und doch gemeinsam“. Hier Deborah und Wolfgang Schmitz.

Weil der Mittsommernachtslauf abgesagt werden mussten, gingen die Läufer alleine auf ihre Strecken. Motto: „Jeder für sich und doch gemeinsam“. Hier Deborah und Wolfgang Schmitz.

Foto: CVJM

Es sollte ein ganz besonderer Tag werden: Zum 20. Mal wollte der CVJM Dhünn am 20. Juni begeisterte Sportler zum Mittsommernachtslauf begrüßen. Und gleichzeitig mit den 400 Teilnehmern der Traditionsveranstaltung weitere Gäste ins beschauliche Dhünn locken. Denn als besonderes Highlight hatten die Organisatoren auch ein Public Viewing des EM-Länderspiels in Zusammenarbeit mit VVV, TGV und SSV Dhünn in der Planung. Doch dann kam alles anders. Nicht nur die Europameisterschaft musste wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden, sondern auch der beliebte Dhünner Mittsommernachtslauf.

Für CVJMler, Dhünner und alle Läufer, die gerne durchs schöne Bergische Land laufen, war das jedoch kein Grund, den beliebten Mittsommernachtslauf vollständig ausfallen zu lassen. Im Gegenteil: Unter dem Motto „MSL20 – Jeder für sich und doch gemeinsam“ rief das Organisationsteam des CVJM Dhünn die Teilnehmer auf, für sich und unter Einhaltung der Corona-Maßnahmen auf ihren Heimstrecken zu laufen und alles im Foto oder Video festzuhalten

„Der Mittsommernachtslauf ist in jedem Jahr für viele Menschen eine Motivation, laufen zu gehen. Daran sollte sich auch in diesem Jahr nichts ändern“, sagt Deborah Schmitz, die die Idee zu der außergewöhnlichen Aktion hatte. Ihrem Aufruf folgten mehr als 100 Laufbegeisterte, die Beweisfotos ihres persönlichen Mittsommernachtslaufs durch Wiesen und Wälder durch Fotos ans Organisationsteam oder auch über Instagram teilten.

Die gesammelten Beiträge werden nun in einem Video zusammengeschnitten, das auf den Social Media Kanälen und der Homepage des CVJM Dhünn veröffentlicht werden soll. So soll das Laufen auch in Zeiten von räumlicher Distanz verbinden.

 Laufen mit Rollstuhl: Das machte Moritz Fein für seinen Freund Matthias Stricker möglich.

Laufen mit Rollstuhl: Das machte Moritz Fein für seinen Freund Matthias Stricker möglich.

Foto: CVJM

Die Aktion „MSL20 – Jeder für sich und doch gemeinsam“ hat auch Moritz Fein und Matthias Stricker von der Lebenshilfe Bergisches Land begeistert. Moritz Fein engagiert sich ehrenamtlich bei der Lebenshilfe und ließ sich von der Idee inspirieren: „Normalerweise gehen Matthias und ich gemeinsam spazieren. Aber wir suchen immer nach neuen Betätigungen, die ihm Freude bereiten. Da war die Aktion für den Mittsommernachtslauf eine tolle Möglichkeit.“ Beiden Teilnehmern hat der Lauf im Wald großen Spaß gemacht. Künftig werden sie aber wieder spazieren gehen, sagt Moritz Fein, „weil es nur wenig Wege gibt, die zum Laufen mit einem Rollstuhl geeignet sind. Außerdem ist es im Bergischen Land schon schwierig genug, den Rollstuhl beim Spaziergang zu schieben“, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Dass der Mittsommernachtslauf wegen der Corona-Krise nicht direkt in Dhünn stattfinden konnte, hat die Teilnehmer zwar traurig gestimmt, aber auch Vorteile mit sich gebracht. „Durch das virtuelle Format konnten auch Läuferinnen und Läufer teilnehmen, die sonst nicht dabei sein konnten, weil die Anreise zu aufwändig ist“, sagt das Organisationsteam, das sich über Beiträge aus Heidelberg, Berlin und München freute und sogar Fotos und Videos aus Belgien, den Niederlanden, Italien und den USA erhielt. Ein Lauf im Freien vor der Golden Gate Bridge in San Francisco wurde genauso gefeiert, wie der Run im klimatisierten Fitnessstudio in Houston, Texas. Von dort grüßten Heiko Scholz und Margit Tief, die aber im kommenden Jahr unbedingt persönlich dabei sein wollen, wenn das Jubiläum in Dhünn nachgeholt wird.

 Walkend waren Heike Scheerer (l.) und Petra Koch unterwegs.

Walkend waren Heike Scheerer (l.) und Petra Koch unterwegs.

Foto: CVJM

Die Vorfreude auf den besonderen Lauf 2021 ist schon jetzt bei allen Teilnehmern zu spüren. Schließlich hat sich der Mittsommernachtslauf in Dhünn über die letzten zwei Jahrzehnte zu einer echten Institution entwickelt. Die Corona-Zwangspause soll nur eine Ausnahme gewesen sein. Deshalb wird schon jetzt das große Wiedersehen auf dem Marktplatz im kommenden Juni geplant.

Wer Lust aufs Laufen bekommen hat, kann sich Videos auf der Homepage anschauen oder schonmal selbst auf die Strecke gehen, um beim nachgeholten Jubiläum fit zu sein.

www.cvjm-dhuenn.de

Kathrin Kellermann

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