Beratungstag am Berufskolleg in Wermelskirchen Berufskolleg öffnet digitale Schultür

Wermelskirchen · Viele Eltern und Schüler nehmen Beratung per Videokonferenz am Samstag in Anspruch. Die Halbjahreszeugnisse wurden per E-Mail versandt.

 Virtueller Tag der offenen Tür im Berufskolleg: Schulleiter  Thilo Mücher hatte Dienst im Schulgebäude an der Kattwinkelstraße.   Foto: Jürgen Moll

Virtueller Tag der offenen Tür im Berufskolleg: Schulleiter  Thilo Mücher hatte Dienst im Schulgebäude an der Kattwinkelstraße. Foto: Jürgen Moll

Foto: Jürgen Moll

Mehr als 200 Schüler und Eltern sind zum Anmelde- und Informationstag eigentlich im Berufskolleg zu Gast: Gymnasiasten oder Sekundarschüler informieren sich dann über Fächer und Unterrichtssysteme, geben ihre Anmeldung ab oder nehmen schon mal die Schule unter die Lupe. In Corona-Zeiten mussten Schulleiter Thilo Mücher und sein Team umdenken. „Einen Tag nach den Halbjahreszeugnissen wollten wir Schülern und Eltern trotzdem die Möglichkeit geben, ihre Fragen zu stellen“, sagt der Schulleiter. Also lud das Berufskolleg zum digitalen Beratungstag ein. Wer mit Lehrern ins Gespräch kommen wollte, besuchte die Internetseite, klickte sich durch einen kleinen Fragebogen und landete am Ende bei einer Terminvereinbarung beim richtigen Fachlehrer. „Wie viele dieser Gespräche heute stattfinden, können wir nicht sagen“, erklärte Mücher. Schließlich sei die Terminvereinbarung für die Videokonferenzen direkt über die Lehrer gelaufen. „Aber wir freuen uns über die Resonanz“, sagt Mücher, „und wir gehen davon aus, dass es auch in den nächsten Wochen noch Beratungsbedarf geben wird.“

Per Link traten Schüler und Eltern der Videokonferenz mit den Lehrern bei. „Wir haben wenig Klagen wegen technischer Probleme gehört“, sagte Mücher, der am Samstagmorgen vorsichtshalber den Dienst in der Schule übernahm. Lehrer berichteten von guten Gesprächen.

Gedanken um die Zukunft machen sich Schulleiter und Lehrer am Berufskolleg trotzdem: „Wir hoffen, dass die Zahlen konstant bleiben“, sagt Mücher und erinnert daran, dass die Schule breit aufgestellt ist, wenn es um Abschlüsse und Ausbildungsfächer geht. Sollten Unternehmen in Corona-Zeiten zurückhaltender mit der Einstellung von Auszubildenden sein, könnte sich die Zahl der Schüler erhöhen, die auf ein vollschulisches Angebot des Berufskollegs setzen. „Wir gehen außerdem davon aus, dass wir die Defizite auffangen müssen, die durch den Unterrichtsausfall im Corona-Jahr entstanden sind“, sagt Mücher. Er rechnet damit, dass die Schere größer werde, wenn es um das Vorwissen gehe, mit dem die Schüler ans Berufskolleg kommen.

Der Termin für den Anmelde- und Informationstag hat die Schule übrigens nicht willkürlich gelegt: Vergangene Woche gab es Halbjahreszeugnisse, mit denen sich die Schüler bewerben. Das Berufskolleg hat indes auch einen Weg gefunden, die eigenen Schüler mit ihren Zeugnissen zu versorgen: „Wir haben 2000 Zeugnisse eingescannt, verschlüsselt und per E-Mail verschickt“, berichtete Mücher. Damit können sich Schüler nun bewerben, die Originale gibt es in der ersten Woche des Präsenzunterrichts.

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