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Impfen in Wermelskirchen Stadt bekommt eine Schwerpunktpraxis

Wermelskirchen · Neuer Ministerialerlass macht den Weg frei. Landrat: „Wir starten mit Arztpraxis in Wermelskirchen“. Auch in den Kitas sollen bald mobile Teams impfen. Ab 8. März wird in der Werkstatt Lebenshilfe geimpft.

 Endlich: In Wermelskirchen wird bald auch dezentral geimpft.

Endlich: In Wermelskirchen wird bald auch dezentral geimpft.

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das hätte alles ohne Tränen und Wut im Bauch passieren können: Wermelskirchen bekommt nun eine Schwerpunktpraxis. Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen hat am Montagnachmittag in einem Erlass die Möglichkeit zugelassen, Impfstellen der Impfzentren auszubauen. Im Klartext: Es können Schwerpunktpraxen – maximal fünf pro Kreis – genehmigt werden. Auch die Behinderten in Werkstätten, die zur Prioritätenstufe 2 gehören, können ab dem 8. März geimpft werden. Das gilt auch für Beschäftigte in Kitas, Grundschulen, Förderschulen und in der Kindertagespflege.

Seit dem Herbst, als bekannt wurde, dass das Impfzentrum für den Rheinisch-Bergischen Kreis in Bergisch Gladbach eingerichtet werden sollte, hatte Bürgermeisterin Marion Lück dem Landrat das Signal gegeben, auch im Nordkreis eine Impfstelle einzurichten. Später wurde sie sogar sehr konkret: Eine Impfstelle im Bürgerzentrum als Schwerpunktpraxis. Dies unterstützten der koordinierende Impfarzt Dr. Hans-Christian Meyer sowie Stephan Leßenich, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes. Gemeinsam schlugen sie Minister Karl-Josef Laumann vor, zeitnah eine Impfpraxis im Nordkreis einzurichten. Doch aus Düsseldorf kam nichts. Entsprechend groß war die Wut von Kommunalpolitikern, die letztlich böse Briefe ans Ministerium schickten. Vor allem, nachdem das Land den angesetzten Impftermin in der Werkstatt Lebenshilfe aus bürokratischen Gründen absagte.

Marion Lück machte am Montag einen Luftsprung, als sie von der jüngste Entscheidung in Düsseldorf hörte. „Das ist einfach super“, sagte sie am Telefon. Besonders wichtig sei eben, dass jetzt zeitnah Erzieherinnen geimpft würden. „Wir sehen es doch an der erneuten Quarantäne der Kita Heisterbusch. So etwas passiert doch mit Ansage. Alles, was wir als Vorreiter eingebracht haben, kommt leider erst jetzt.“ Sie hofft, dass schnellstens mobile Teams in die Kitas gehen, um die Mitarbeiter zu impfen. Auch Meyer atmete tief durch. „Das ist alles brandneu. Das muss zeitnah besprochen werden.“ Er trifft sich am Montagabend mit Lück und Leßenich, um das weitere Vorgehen zu erörtern.

Im Kreishaus wurde diese neue Lage durch den Erlass bereits am Nachmittag in einer Videokonferenz diskutiert. Krisenstab-Sprecherin Birgit Bär: „Landrat Stephan Santelmann ist sehr froh, dass die Initiative erfolgreich war und Laumann nun den Vorschlag einer Schwerpunktpraxis, die aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis kam, aufgreift.“ Der Kreis hat hier die Entscheidungshoheit, ob ein zweites Impfzentrum oder Schwerpunktpraxen eingerichtet werden.

Eines stellte die Sprecherin am Monagnachmittag klar: „Wir planen, mit einer Schwerpunktpraxis in Wermelskirchen zu starten. Und zwar in einer Arztpraxis.“ Dies sei logistisch am einfachsten zu händeln. Weitere Details konnte sie nicht nennen, weil der Erlass noch „zu frisch“ sei. „Wir werden Details jetzt beraten“, sagte Birgit Bär.

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